Preview - Das Rheingold

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Tarnkappe runter, jetzt wird der „Ring“ enthüllt. Am Samstag, 26. Oktober 2013 wird neben dem österreichischen Nationalfeiertag auch die Premiere von Das Rheingold gefeiert.

Regisseur Uwe Eric Laufenberg hat die Inszenierung der gesamten Ring des Nibelungen-Tetralogie in die Hand genommen und sich damit laut eigener Aussage „einen Lebenstraum erfüllt“. Der Theatermacher denkt Walküre, Siegfried und Götterdämmerung schon beim Vorabend, dem Rheingold mit und sieht die vier Opern ganzheitlich. Zwei wichtige Eckpunkte des Konzepts sind Mythos und Moderne. Seine Aufgabe als Regisseur des 21. Jahrhunderts sieht Laufenberg darin, dem Gesamtkunstwerk, das Richard Wagner vorschwebte, Rechnung zu tragen. „Ich versuche Komposition, Musik, Wort, Ausdruck, Literatur zusammenzubringen.“ Er habe auch den Ehrgeiz „Musik sinnlich erlebbar und sichtbar zu inszenieren“ und nehme Wagner ernst. Im besten Falle, solle man von seiner Regie „nichts merken“, gibt er sich kokett bescheiden. „Werktreues Regietheater?“, stellt Wolfgang Haendeler, der leitende Musiktheaterdramaturg, launig in den Raum. Fest steht, der Linzer-Ring wird traditionell und modern zugleich sein.

Auch im Bruckner Orchester läuft alles rund. „Mir hat die Produktion sehr viel Freude bereitet“, subsumiert Chefdirigent Dennis Russell Davies. Nach etlichen Versuchen wurde die optimale Orchesteraufstellung im Orchestergraben erreicht, um den idealen Klang für alle Plätze im Großen Saal zu gewährleisten. Die Sängerensembles seien „ausgezeichnet“, so Davies. Nur für Wotan, Loge und Alberich sind im Rheingold Gäste engagiert. Auch für den Opernchef geht ein Wunsch in Erfüllung, „dieses Werk endlich einmal zu Hause aufführen zu können.“


Preview - Dido und Aeneas

Mittwoch, 23. Oktober 2013

Love hurts! Daniela Kurz, Inszenierung und Ausstattung der Oper Dido und Aeneas, die am 25. Oktober Premiere hat, hat sich die Verwendung der BlackBox und BlackBox Lounge im Untergeschoß des Musiktheaters als Bühne für experimentelle Formate zu Herzen genommen. Das raumgreifende Konzept ermöglicht eine offene Inszenierung, die gleich vier verschiedene Publikumssituationen vorsieht. "Als Intendant Rainer Mennicken mir von diesem Bühnenraum erzählte wusste ich, dass wir den Zuschauern in der BlackBox ein anderes Opernerlebnis anbieten können, als jenes im Großen Saal", so Daniela Kurz. Bereits der installationshafte Charakter der Einlasssituation ließe es zu, dass der Zuschauer, sobald er den Raum betritt, Teil des gesamten Bühnengeschehens werde. So erhält das Publikum auch die Möglichkeit, in diesen "vor jeder Vorstellung heiligen Ort, einen Raum der höchsten Konzentration und Leistung" einzutreten und diese Atmosphäre aufzusaugen.

Ein Anliegen, das Daniela Kurz sehr wichtig ist, und das sie auch bereits in ihrer Inszenierung Orphée am Landestheater Linz praktizierte, ist das Verschmelzen der Sparten. Am Theatermachen im 21. Jahrhundert interessiere Kurz "das Miteinander aller Sparten". So sind neben Sängern und Musikern auch Tänzer mit von der Partie. "Es war eine große Freude im Probenprozess, eine gemeinsame Sprache der Tänzer und Sänger zu entwickeln", so Kurz, die ursprünglich aus dem Tanztheater kommt.

"Für die Lateiner unter uns, dürfte die Geschichte von Dido und Aeneas bekannt sein", leitet Dramaturg Thomas Barthol ein. In aller Kürze sei sie dennoch noch einmal erzählt: Dido, die Königin von Karthago brachte ihre Stadt zu großem Reichtum und etablierte sie als Wirtschaftsmacht. Der Liebe hat sie allerdings abgeschworen. Als Aeneas aus Troja flieht, kommt es zum Unausweichlichen: Mezzo-Sopran und Bariton treffen aufeinander und verlieben sich. In der Oper ist es eine missgünstige Zauberin, die Dido zerstören will und der es schließlich durch eine List gelingt, Aeneas von Dido wegzuschicken. Aus Verzweiflung über den Verrat ihrer Liebe, wählt Dido den Freitod.
Diese reichhaltige Geschichte wird in hoch-essenziellen Passagen erzählt und auf den Punkt gebracht. Für Daniela Kurz ist Dido und Aeneas "zeitlos und dadurch zeitgenössisch, ohne Manierismen".

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Nachlese - Schwanengesang



Als „ausgezeichnete tänzerische Leistung“ beschreibt Maria Chiu von der Neuen Kronen Zeitung die „schwermütige Schwanengesang-Premiere“. Als „metaphernreich und in nahtlos ineinander fließenden Szenen vom ewigen Kampf zwischen Mann und Frau“ beschreibt sie das „melancholische Tanztheater mit einer expressiven Choreographie.“ „Grotesk, manchmal gewaltsam wirbeln die Figuren durch einen zeitlosen Raum und spiegeln die ewigen Themen der Menschheit wider: Liebe, Sehnsucht, Einsamkeit.“ Begeistert ist er ebenso von der „elektronisch effektvollen Musik von Michael Erhard“, welche die Stimmung des Stückes unterstreicht. Zudem lobt er auch die „allpräsente magische, ja beinahe okkulte Stimmung, die durch die Allegorie der toten Ehefrau hervorgerufen wird.“ „Zahlreiche Szenen, wie etwa die baumelnden Galgenstricke oder die Schlussszene mit der flackernden Flamme, unterstreichen den morbiden Grundton des Stücks.“

Als „beeindruckender Einstand der neuen Ballettchefin“ lobt Georgina Szeless vom Neuen Volksblatt die Schwanengesang-Premiere im Linzer Musiktheater. Mit dem Titel „getanzte Gefühle im Seelen-Dschungel“ verweist Szeless auf die „von Fantasie, Inspiration und Gefühl gelenkte tragische Handlung, die unendlich viel Freiraum für Einfälle öffnet.“ „Die hypersensible tänzerische Auslegung der Tragödie vollzieht sich auf einer Spiegelfläche in einem Kunstraum, der für eine dekadente Welt steht.“ Begeistert ist Szeless zudem von den Kostümen, „die vornehmlich Atmosphäre schaffen und die Aussage der einzelnen Szenen widerspiegeln.“ Die Leistung der gesamten Ballettkompagnie bezeichnet sie als „atemberaubende Spitzenleistung.“ Als besonders „herausragend“ beschreibt sie „Julio André Escudero als Zerfallene Marie und Nuria Gimenez Villarroya als Hugos Magd.“ Auch die musikalische Untermalung der Tanzaufführung lobt sie in den allerhöchsten Tönen, die sie mit „durchkomponierten Passagen, Leitmotiven, ein romantischer langsamer Walzer, verspielter Tanzrhythmen, stilistisch vielfältig und gekonnt realisiert“ beschreibt.

Paul M. Delavos von der Furche ist nach der ersten Ballettpremiere von den Leistungen des neuen Tanzensembles beeindruckt, das „in der kurzen Zeit schon zu einer Einheit gefunden hat und durch hohes Niveau besticht.“ „Hervorzuheben ist Julio Andrés Escudero, der als „Zerfallene Marie“ wie ein geisterhaftes Wesen immer wieder auftaucht.“ Die Bewegungssprache, die Mei Hong Lin in Schwanengesang zum Ausdruck bringt, beschreibt Delavos als „fließend und manches Mal sehr theatralisch mit großen Gesten.“ Lob gibt es für die „spannend dargebotene, eigens von Michael Erhard komponierte“ musikalische Begleitung des Tanzstückes, „die einmal jazzig, dann wieder sehr filmisch wirkt und so manches Leitmotiv birgt.“

„Wenn weiße Schwäne Trauer tragen“ titel Silvia Nagl von den Oberösterreichischen Nachrichten ihre Kritik sehr lyrisch. Mit Schwanengesang wird die „Ensemble-Leistung in den Vordergrund gestellt“ und damit Mei Hong Lins Anliegen, „der es bei der Erstpräsentation vorerst einmal darum geht, das neu formierte Ballett-Team vorzustellen“ deutlich. Als „berührendes Tanztheater in wunderschönen Bildern um Begehren, Sehnsucht, Tod, Erotik, Liebe und Verführung“ beschreibt Nagl die Stimmung auf der Bühne. „Mei Hong Lins Tanzsprache ist eine sehr dynamische und kraftvolle, ein ständiger Wechsel zwischen Gas geben und Innehalten.“ Begeistert ist Silvia Nagl ebenfalls von Lins „Vermischung unterschiedlicher Stilrichtungen und Epochen“, indem sie Elemente des „klassischen Balletts mit eleganten, fließenden und pathetischen Bewegungen samt hoher Sprünge über expressiven Tanzmuster bis hin zum beinah pantomimischen Comic-Strip“ miteinander kombiniert. Nagl lobt Lins „Gabe, große Bühnen, wie die des Musiktheaters zu bespielen.“ Auch die Qualitäten der gesamten Ballettkompagnie bezeichnet sie als „eine homogene Leistung.“

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Nachlese - Der (eingebildete) Frauenfeind

Als „(K)eine kleine Männerspielerei“ betitelt Milli Hornegger von der Neuen Kronen Zeitung ihre Kritik zur Uraufführung von Tamsin Oglesbys Der (eingebildete) Frauenfeind, welche auf der neuen BackStage-Bühne des Schauspielhauses uraufgeführt wurde. Hornegger zufolge kam die Inszenierung „in diesem neuen Amphitheater-Ambiente spritzig über den roten Teppich.“ Begeistert ist sie zudem von den Darstellern, insbesondere von dem „blendend-ekelhaften Helmut Berger, der diese verkrampfte musikalische Silberlocke spielt. Weiters brillieren „Vasilij Sotke als tauber Bläser“ und „Lutz Zeidler als Orchester-Weiberheld.“ Auch „Katharina Vötter und Anna Eger schultern locker Schmäh, Wut und Frauenkampf.“

Als „Humorvolles Stück über Diskriminierung von Frauen“ beschreibt es Silvia Nagl von den Oberösterreichischen Nachrichten gleich zu Beginn ihrer Besprechung. Laut Nagl hat die britische Autorin für ihr Stück „genussvoll in den Tiefen der Witzkiste gewühlt, um das wahre Gedankengut herauszukramen.“ „Genau beobachtend, gescheit, mit trockenem Humor und Ironie verfasst sie schlagfertige und zweideutige Ping-Pong-Dialoge“. Nagl lobt das Stück als „humorvolle Geschichte, bei der die Männer ganz schön blöd ausschauen und die Frauen richtig gut wegkommen.“ Sie ist ebenfalls von der schauspielerischen Darbietung der männlichen Akteure begeistert, deren Darstellung sie als derart überzeugend als zum Speien gräuliche Männertypen“ beschreibt. Insgesamt bezeichnet Nagl die Darbietung der Schauspieler als „eine feine Charakterstudie“ und lobt damit „Lutz Zeidler als unsäglich unsympathischen Macho-Depp, Katharina Hofmann als Vollblutweib und Helmut Berger als selbstverliebten Künstlertyp mit frauenfeindlichem Vokabular.“ Auch Peter Pertusini brilliert in seiner komischen Dirigenten-Parodie, vor allem in der „großartigen Orchester-Dirigierszene!“ Zudem beweist sich Katharina Vötter als „Flirt-Trainern“ und Anna Eger „als von den Herren diskriminierte Trompeterin zeigt Energie, Temperament und viel Puste.“

„Eine Frau, die sich traut, allein unter Männern“ titelt Philip Wagenhofer vom Neuen Volksblatt seine Kritik. Mit diesem Titel verweist er auf die „Aktualität der Motive Molières, wie Emanzipation, Borniertheit der Intellektuellen und gesellschaftliche Vorurteile aller Art, die in diesem Stück untersucht werden.“ „Und dazu gehören wohl komödiantische, aber nicht zur Lächerlichkeit karikierte Charaktere samt pointierter Sprache.“ Neben der Darbietung der Hauptcharaktere, lobt Wagenhofer besonders die Rolle des „Pneumologen Dieter, den Aurel von Arx köstlich absurd spielt.“ Als „starken roten Faden“ beschreibt er „Katharina Vötter als flippige Anna.“

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Nachlese - Schlimmes Ende

„Lachtränen und Begeisterung“ gab es von Lena Aschauer von der Kronen Zeitung für die österreichische Erstaufführung der u\hof: Produktion von Schlimmes Ende. Als „skurriles Stück, das genial witzig gelungen ist“ beschreibt Aschauer die Inszenierung. „Die brillanten Schauspieler schaffen es mit professioneller Blödelei und einer vielfältigen Geräuschkulisse, ein Hörspiel greibar zu machen und mit den einfachsten Requisiten auf die Bühne zu bringen.“ Damit „bringen die Darsteller den Linzer u\hof: zum Beben, indem sie mit einfachsten Requisiten verschiedenste Alltagsgeräusche imitieren.“ Lob gibt es für Markus Pendzialek, der „mit der unglaublichen Darbietung der Tante Maud für Lachtränen sorgt.“ Auch „Wenzel Brüchers Stimme“ und „Wolfgang Wodo Gratts Meer an Klängen“ sorgt für Begeisterung beim Publikum. Fazit: „Ein einzigartiges Stück, mit einem „vielleicht nicht mehr ganz so schlimmen Ende“.“

Von einer „köstlichen Live-Hörspiel-Premiere“ schwärmt Melanie Wagenhofer vom Neuen Volksblatt ist. „Mit wenigen Mitteln lassen die Akteure vor dem geistigen Auge des köstlich unterhaltenden Publikums eine schräge wie komische Welt à la Monty Python entstehen.“ Als „äußert gelungen“ beschreibt Wagenhofer die Inszenierung, welche vor allem durch „ein perfekt eingespieltes Team grandios umgesetzt und von u\hof: Chef John F. Kutil originell inszeniert wurde.“ Lob gibt es zudem für die schauspielerischen Qualitäten der Darsteller. Vor allem Markus Pendzialeks Leistung, der „mit seiner Stimme und seinem Gesichtsausdruck sein komödiantisches Talent unter Beweis stellt“ bezeichnet sie als „herausragend.“ Weiters brillieren Wolfgang Wodo Gratt als „Geräuschemacher, der die Soundeffekte punktgenau setzt und so die Bilder im Kopf vervollständigt“, genauso wie Wenzel Brücher, der „einprägsam die Geschichte erzählt uns seine Rolle ebenfalls gekonnt“ zum Besten gibt.

Als „aberwitziges Abenteuer“ titelt Silvia Nagl in den Oberösterreichischen Nachrichten. Nagl ist von der gekonnten Umsetzung der Darsteller begeistert, wodurch „sich die Abenteuer in der Phantasie der Zuhörer abspielen, wie es eben beim guten, alten Hörspiel sein soll.“ Zudem lobt sie auch den „großartigen Stimm- und Körpereinsatz“ der Schauspieler, welche die „gesamte Geräuschkulisse live erzeugen.“ Insbesondere lobt sie die Darbietung von Markus Pendzialek, „der in Mehrfachrollen schlicht zum Zerkugeln ist!“  „Ein nostalgischer Spaß für Ältere, ein vergnügliches neues Theatererlebnis für Jüngere.“

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Nachlese - Der eingebildete Kranke

Dienstag, 15. Oktober 2013

Molière, die Zweite: Nach dem großen Erfolg mit dem Geizigen, wagte sich Schauspieldirektor Gerhard Willert an das nächste Werk des französischen Dramatikers heran. Mit Molières berühmtester Komödie Der eingebildete Kranke war abermals für Lach-Salven en Gros gesorgt:

„Viel Schmäh ist die beste Medizin gegen Ach und Weh“, titelt Silvia Nagl von den Oberösterreichischen Nachrichten - und was sich reimt, ist bekanntlich gut - diese „vergnügliche Spaß-Kunst“ von Molières „Der eingebildete Kranke“. „Im Publikum gibt´s vor lauter Lachen kein Halten mehr!“ beschreibt sie die ausgelassene Stimmung im Linzer Schauspielhaus. „Es gibt eine Menge amüsanter, witziger, herrlich blöder und dämlich skurriler Szenen mit viel Slapstick und Tempo.“ Vasilij Sotkes darstellerische Leistung bezeichnet Silvia Nagl als „Komödiantik der allerhöchsten Güte.“ „In fröhlicher Spiellaune“ brillieren weiters Katharina Vötter, Jenny Weichert, Katharina Hofmann, Markus Subramaniam, Aurel von Arx und Lutz Zeidler. Auch die Kostüme bezeichnet sie als „allesamt fesch im leger-edlen Barock-Look samt genialem Schuhdesign.“

Als „eine Erfolgsgeschichte“ bezeichnet Claudia Tröster von der Kronen Zeitung die Auftakt-Inszenierung des Eingebildeten Kranken zum Molière-Projekt am Linzer Schauspielhaus. Vasilij Sotkes schauspielerische Darbietung als Monsieur Argan beschreibt sie als „liebenswert verschrobener Hypochonder der Extraklasse.“ Als „köstliche Charaktere“ brillieren weiters Katharina Hofmann, Jenny Weichert und Peter Pertusini. „Die Rollen sind ihnen von Regisseur und Übersetzter Willert auf den Leib geschrieben.“ Tröster ist auch von der musikalischen Untermalung der Inszenierung, die „punktgenau das Treiben unterstreicht“ begeistert und lobt ebenfalls die Bühne und Kostüme von Alexandra Pitz als „ein Schauvergnügen.“

Begeistert von der Rolle des Monsieur Argan lobt Andreas Hutter vom Neuen Volksblatt „den herrlichen Vasilij Sotke“. Sotkes Darbietung als „eingebildeter Kranker“ beschreibt er als „vollsaftig ausgestaltet.“ „Als drastisch karikierte Vertreter der Heilkunst haben Lutz Zeidler und Aurel von Arx etliche Lacher zu verbuchen.“ Die „stimmige“ musikalische Begleitung trug laut Hutter zu „vergnüglichen zweieinhalb Stunden“ bei.


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Preview - Schwanengesang

Freitag, 4. Oktober 2013

Das Landestheater Linz begrüßt in dieser Saison seine neue Ballettdirektorin Mei Hong Lin! Nach dem plötzlichen Tod Jochen Ulrichs im November 2012, folgt die ehemalige Ballettchefin des Staatstheaters Darmstadt nach. Mei Hong Lin stellt sich dem Linzer Publikum am Samstag, 12. Oktober 2013 mit ihrem Ballett Schwanengesang im Großen Saal des Musiktheaters am Volksgarten vor.

Die gebürtige Taiwanesin arbeitet in Linz mit 18 fixen TänzerInnen, einige hat Lin aus Darmstadt mitgenommen, andere sind dem Linzer Publikum aus Jochen Ulrichs Kompanie wohlbekannt. "Dass die beiden Ensembles zusammenfinden, braucht etwas Zeit," so Mei Hong Lin. Dies sei eine stilistische Frage, "aber wir sind auf einem guten Weg".

Übrigens: Andressa Miyazato, eine der Tänzerinnen, die Mei Hong Lin nach Linz gefolgt ist, wurde gerade im Jahrbuch Tanz 2013 für die Titelrolle in Lala auf der Couch zur Tänzerin des Jahres nominiert!

Schwanengesang basiert auf Georges Rodenbachs Roman "Bruges-la-morte" aus dem Zeitalter der Décadence. Das Buch, in dem jeder Satz mit Symbolen gespickt sei, hat Mei Hong Lin sehr stark inspiriert. "Die Sätze gaben mir reiche Bilder, die ich als Choreografin sehr gut auf der Bühne umsetzen kann", reflektiert sie über den Schaffens-Prozess. Die Bühne, ein Kunstraum, beschreibt sie als "schlicht und streng". Sie habe sich eine Schwarz/Weiß-Film Ästethik gewünscht. Die Musik wurde von Michael Erhard komponiert und weist sowohl jazzige als auch klassische Elemente auf, die Live von einer Sechs-Mann Band unter dem Musikalischen Leiter Nebojša Krulanović gespielt werden.

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Preview - Schlimmes Ende

Der u\hof: Theater für junges Publikum wird 15! Am 10. Oktober 1998 feierte die junge Sparte des Landestheaters Linz mit Geheimnisse im Drachenwald ihren Einstand.

15 Jahre und 85 Produktionen später öffnet der u\hof: am 11. Oktober 2013 um 19.30 Uhr seine Pforten im OÖ Kulturquartier mit der Österreichischen Erstaufführung des LIVE Hörspielerlebnisses Schlimmes Ende nach dem Roman von Philip Ardagh.

Als "Jubiläumsstück" hat u\hof:-Chef und Regisseur John F. Kutil ein neues Format ausgewählt. Das "LIVE Hörspiel". "Ich finde es schön, dass man wo einfach mal zuhören muss", so Kutil. Eine konkrete Frage beim Inszenieren war "wo gebe ich optische Reize, wo kann man sich zum Beispiel an einem Requisit "anhalten" und wo höre ich einfach nur zu." Ein wichtiges Element um die gruselige, skurrile Geschichte von Eddie Dickens, dessen Eltern an einer schrecklichen Krankheit leiden - sie sind gelb, wellig an den Rändern und stinken nach alten Wärmflaschen -, erlebbar zu machen, sind Geräusche. Diese kommen von Musiker Wolfgang Wodo Gratt, der auch auf der Bühne zugegen ist und die Soundkulisse live und analog erzeugt. Dabei hat er "in die alte Trickkiste der Geräuschemacher" gegriffen. Um den optischen Rahmen für das Hörspiel hat sich Julia Edlmair gekümmert. Sie hat ein Tonstudio mit Selfmade-Charakter geschaffen, das sich wunderbar in die u\hof: Gegebenheiten integriert.

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Nachlese - Dantons Tod

Dienstag, 1. Oktober 2013



Mit einem Klassiker von Georg Büchner eröffnete die Schauspiel-Saison an der Promenade. Dantons Tod in der Inszenierung von Christian Wittmann bewies eindrucksvoll, wie viel uns ein „Historienschinken“ heute noch sagen kann. Davon zeigten sich auch die VertreterInnen der Medien beeindruckt:

„Sehenswert“, schreibt Silvia Nagl gleich in der Subzeile ihrer Kritik in den OÖ Nachrichten. Das lädt eindeutig zum Weiterlesen ein. „Christian Wittmann hat einiges drauf: Er lässt sich intensiv auf dieses Stück ... ein ... - und macht somit eine spannende und verständliche Fassung.“ Klaus Köhler, der Danton und Gegenspieler Robespierre in Personalunion gibt, liefert eine „darstellerische Meisterleistung“. Besonders hebt Nagl „Körperhaltung, Stimme und Blick“ hervor. An der Inszenierung findet sie „eine Menge an guten Inszenierungesideen und symbolgeladenem Bildertheater“. Vor allem „das Anfangsbild ist eine Wucht“. Darstellerisch brillieren „Barbara Novotny, Joachim Rathke, Katharina Wawrik, Christian Manuel Oliveira“. „Konzentriertes Sprechtheater, das neben dem Gehör auch die anderen Sinne erfreut.“

„Ein ganz besonderer Schachzug“ titelt Philipp Wagenhofer im Neuen Volksblatt. „Umjubelte Premiere der mitreißenden Inszenierung von Christian Wittmann“, heißt es weiter. „Klaus Köhler versteht es in vielen Schattierungen großartig, die unterschiedlichen Ansätze der Revolutionäre zum Ausdruck zu bringen.“ „Barbara Novotny ist eindringlich“ in all ihren Rollen. „Aber auch das übrige Ensemble Björn Büchner, Leon Ullrich, Manuel Klein, Christian Manuel Oliveira, Katharina Wawrik und nicht zuletzt Joachim Rathke leistet packende Schauspielkunst.“ „Applaus, Applaus.“

„Danton rockte die Linzer Kammerspiele: Eine tolle Premiere“, verrät Claudia Tröster von der Kronenzeitung schon im Vorspann. Klaus Köhlers Leistung sei „beeindruckend“, „ihm ebenbürtig Barbara Novotny“.

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Nachlese - The Wiz - Der Zauberer von Oz



Das Musical-Ensemble startete am 28. September 2013 mit der Deutschsprachigen Erstaufführung The Wiz - Der Zauberer von Oz in der Regie von Kim Duddy in die neue Saison. Der langanhaltende, zustimmende Applaus fand seine Fortsetzung in den Feuilletons:

„Zuckerlbunt, stürmisch, gepfeffert, liebenswert, witzig und effektvoll eroberte ... „The Wiz“ die Zuneigung des Publikums“, streut Bernhard Lichtenberger von den OÖ Nachrichten schon in den ersten Zeilen Rosen. Adriana Schirasi-Fard „schultert ihre intensive Rolle als Dorothy bravourös“; „Oliver Liebls Blechmann verzückt mit einem erstaunlichen Moonwalk ... Das gut geölte Mundwerk spuckt goscherte Mundl-Töne aus, unter denen sich kein Zwerchfell wegducken kann.“ „Bestechend belebt Rob Pelzer die Vogelscheuche.“ In Monika Buttingers Kostümen schlage sich „ein Feuerwerk der Fantasie“ nieder. Hans Kudlichs Bühne zeigt „einnehmende, überraschende Bilder“. Das Ensemble liefere Großartiges ab: Reinwald Kranner - „vokal gesegnet“.

Andreas Hutter vom Neuen Volksblatt titelt: „Zauberhafter, witziger Wiz“ der über die Bühne des Musiktheaters „fegte wie ein Tornado“. Die Musik, für heutige Ohren umarrangiert, wurde „unter Kai Tietje hörenswert entrollt“. Kim Duddy hatte bei ihrer Inseznierung „alle Regler auf gute Laune, Farbenpracht und viel Schwung gedreht, was vom Publikum mit Szenenapplaus nach jeder Gesangs- und Tanznummer quittiert wurde. Und deren gab es viele.“ „Toll bei Stimme, quirlig und „lovely“: Ariana Schirasi-Fard.

Richtiggehend emotional wird Balduin Sulzer in der Kronenzeitung bei der Beschreibung des Erlebten: „...begeisternd glutvolle Musik-, Tanz- Beleuchtungs- und Kostüm-Orgie!“ „Ein Bravo den stimmlich kraftstrotzenden VokalistInnen: Ariana Schirasi-Fard, Reinwald Kranner, Rob Pelzrt, Oliver Liebl, Richard McCowen, Kristin Hölck, Daniela Dett.“ Kim Duddy zeichnet für „explosiv wirbelnde, raumgreifende, choreografische Ausbrüche“ verantwortlich.

„Farbenfrohe, schillernde Inszenierung für die ganze Familie“, stellt Philippe Beck von MusicalPlanet der Produktion ein feines Prädikat aus.

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Nachlese - Schneeschuhhasen im Glas

Der u\hof: macht mobil! Mit dem Klassenzimmerstück Schneeschuhhasen im Glas begeisterten Regisseurin Julia Ransmayr, Ausstatterin Birgit Beham und Schauspielerin Julia Carina Wachsmann bei der Premiere am 27. September 2013 die SchülerInnen des Fadinger-Gymnasiums. Und auch die anwesenden KritikerInnen zeigten sich hellauf begeistert:

In der Regie von Julia Ransmayr geligne es „das Publikum immer wieder auf Augenhöhe einzubinden“, schreibt Karin Schütze in den Oberösterreichischen Nachrichten. Julia Carina Wachsmann turne „resolut über die Tische, nimmt sich kein Blatt vor den Mund.“ „Temperamentvoll und bewundernswert textsicher bahnt sie sich ihren Weg zwischen Ethik, Gentechnik und Glaubensfragen... .“ „Kabarettreif ist die In-Vitro-Zeugung ... .“ „Starker Beifall gefolgt von einer regen Diskussion mit der Autorin und dem Theaterpädagogik-Team um Katrin Maiwald.“

„Den Ton des jungen Publikums (ab 15 Jahren) treffen die Autorin und Regisseurin Julia Ransmayr vorzüglich. Julia Carina Wachsmann weiß ihn als 17-jährige Protagonistin in dem Monolog perfekt umzusetzen.“, lobt Mariella Moshammer im Neuen Volksblatt. Und weiter: „Regisseurin Julia Ransmayr schafft es, große globale Fragen gleichberechtigt neben kleine private zu stellen.“

Lena Aschauer in der Kronenzeitung erwähnt gleich zu beginn den „tosenden Applaus“. „Julia Wachsmann ist wohl die Idealbesetzung für diese Rolle: Die Herausforderung eines Ein-Personen-Stückes hat sie grandios gemeistert und konnte die Schüler mit authentischem Spiel für sich gewinnen.“

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