Nehmen Sie Platz! Wohnzimmer-Komfort im neuen Musiktheater

Freitag, 23. Dezember 2011

Wie wichtig die Bestuhlung eines Opernhauses, konkret jene des neuen Musiktheaters am Volksgarten, ist, das zeigte sich am Medienandrang bei der Präsentation der Sessel kurz vor Weihnachten.

TV-Teams, Radioreporter, Zeitungsjournalisten – alle sind sie gekommen um den Sessel mit ihren eigenen vier Buchstaben zu testen und dem Publikum die verheißungsvolle Nachricht von diesem Super-Möbel mitzuteilen. Beste Akustik, uneingeschränkte Sicht und komfortable Sitzplätze werden dafür sorgen, dass sich die Zuschauer voll und ganz dem Geschehen auf der Bühne widmen können und die Aufführung uneingeschränkt genießen können. - Immerhin ist der Theaterstuhl nicht irgendein Möbel, sondern durchaus auch Stimmungsbarometer. Für die komfortablen Opernsessel mit ihrer schlichten Eleganz zeichnet der Hersteller Ares Line aus Italien, der in Sachen Theaterbestuhlung führend ist, verantwortlich.

Sie waren jedenfalls Stargäste, die drei Stühle 46 bis 48, die am Vormittag aus Innsbruck angereist waren, wo Prof. Bernd Quiring noch letzte akustische Messungen an ihnen vorgenommen hatte. Im Info-Pavillon des neuen Musiktheaters wurden sie dann auch gleich auf Schönheit, Komfort und Tauglichkeit geprüft. „Reise nach Jerusalem“, Klapp-Tests – ja, dieser Stuhl ist ein „Flüster-Stuhl, der sich geräuschlos hoch- und niederklappen lässt -,  und Streicheleinheiten – das Mohairs-Velours der Angora-Ziege lädt zum Angreifen ein – die maßgefertigten Italiener hielten alldem locker Stand.

Die Begeisterung über die Musiktheater Bestuhlung lässt sich auch in Form einer Sponsor-Aktion ausdrücken, der sogenannten Stuhlpatronanz. D.h. Unternehmen und Privatpersonen können für 1500, 2000 oder 2500 Euro Pate eines Stuhles werden, der dann ihre Namens-Plakette tragen wird. Außerdem ist an diese Sitzplatzaktion auch ein exklusives Donatoren-Abonnement geknüpft, das sechs Vorstellungen aus Oper, Operette, Musical und Ballett beinhaltet. Ein Platz auf der Ehretafel im Foyer ist den Paten auch gewiss, ebenso wie der exklusive Zutritt zu einer Probe.

www.musiktheater-linz.at

Opern Premiere - Maria Stuarda

Dienstag, 13. Dezember 2011

Royaler Zickenkrieg. Zwei erbitterte Kontrahentinnen treffen in Gaetano Donizettis Belcantowerk Maria Stuarda aufeinander. Die eine, Elisabetta, ist die pflichtbewusste und jungfräuliche Königin Englands, die ihr privates Glück und Bedürfnisse der Führung ihres Volkes unterordnet; und Maria, Königin Schottlands, die Gefühlsethikerin, die alles auslebt. Zickenkrieg deluxe!

Von einem „musikalischen Ereignis“ ist in der OÖ Krone zu lesen. Dennis Russell Davies habe eine „goldene Hand“ für Donizetti, so drückt es Balduin Sulzer aus. Das Bruckner Orchester war „bestens disponiert“. Das Gold schien Sulzer auch in den Stimmen zu hören: „Mit Christiane Boesiger in der Titelpartie und Katerina Hebelkova sind die stimmlich extrem exponierten Fraue-Rollen exzellent besetzt“. „Bestes zu berichten ist auch von Jacques le Roux, Seho Chang, Martin Achrainer und Danuta Moskalik.“ – Royal Flush!

Nahtlos in diesen Lobe-Gesang fügt sich Paul Stepaneks Besprechung im Neuen Volksblatt ein: „Jubelnder Beifall für ein wahres Fest der Stimmen“, heißt es schon im Vorspann. Weiters ist von der „eindrucksvollen Linzer Erstaufführung“ zu lesen. Olivier Tambosi (Regie), Bernhard Rehn (Bühnenbild) und Carla Caminati (Kostüme) hätten dieses Juwel des Belcanto „in eine wohlüberlegte, harmonische abgestimmte Szene“ gesetzt. Die Regie enthalte einen „Reichtum an Symbolen“.
Als „wahre Glanzstücke“ bezeichnet Stepanek die Hauptrollen: „überzeugend und bewundernswert“ haben Christiane Boesiger und Katerina Hebelkova diese „mörderischen Partien“ bewältigt. Auch die Männer werden bedacht: „bravouröser Klang“ (Jacques le Roux), „berührendes Leben einhauchen“ vermochte Seho Chang. „Jubelnder Beifall“, und „Pflichttermin“.

Königlich unterhalten hat sich auch Wolfgang Katzböck, seines Zeichens Korrespondent der Austria Presse Agentur: „Großer Erfolg“ von Maria Stuarda am Landestheater! Christiane Boesiger bewältigt „die hochdramatischen Anforderungen ihrer Partie nahezu mühelos und überzeugt auch darstellerisch“; als Elisabetta liefert „Katerina Hebelkova ein weiteres Beispiel ihrer eindrucksvollen stimmlichen und darstellerischen Gestaltungskraft“. „Großer Jubel für beide Sängerinnen!“

Michael Wruss konstatiert in den OÖ Nachrichten: „Eine Produktion mit großen Stärken.“ Bernhard Rehns Raum habe eine „bezwingende und das Stück intellektuell verstärkende Wirkung“. Und sogar einen Vergleich mit der Gruberova baut der Kritiker ein: „Christiane Boesiger hatte speziell bei den lyrischen Passagen ebensoviel zu sagen“. Gerade hier sei es ihr gelungen „zu berühren und mit perfekt geführter Stimme und optimal gestalteten Passagen zu punkten.“ Eine, wie Wruss findet, „beachtenswerte Interpretation“. Katerina Hebelkova als Elisabetta werde den großen Namen „im sehr intensiven Ausdruck und dem ebenso starken Spiel auf jeden Fall gerecht.“ – Hail to the Queens!

Stückinfo & Termine

Nachlese Außer Kontrolle

Montag, 12. Dezember 2011

Bunga Bunga light. In Ray Cooneys schreiend komischer Boulevardkomödie Außer Kontrolle zeigt sich, wie erfinderisch und dreist Politiker beim Lügen sein können. Richard Willey hat eine Affäre mit der Sekretärin der gegnerischen Partei. Als es in einem Hotelzimmer zur Sache gehen soll, finden sie eine Leiche und ein aberwitziger Tür-auf-Tür-zu nimmt seinen Lauf.

„Schmunzeln, sich amüsieren, herzliche lachen“, so wie es Silvia Nagl in den 
OÖ Nachrichten formuliert, klingt das nach einer rundum gelungenen Premiere. Und lässt sogar privat tief blicken, denn auch tags darauf hatte sie „immer noch Vergnügen bei der Erinnerung an diesen Theaterabend.“ Sie ist zwar keine Apothekerin, aber von Frau Nagl lässt man es sich trotzdem gerne als „derzeit bestes Rezept in town gegen eventuelle Dezember-Melancholie“ verschreiben. Und hier noch im staccato Stil: Ingo Putz attestiert sie „äußerst geschicktes Händchen bei der Komödienumsetzung“, jedem im Darstellerteam gebührte „ein Extra-Bravo“, „perfekt getimt“. Fazit: „Hingehen, anschauen und sich amüsieren!“ – Diesem Befehl folgt man doch gerne.

Milli Hornegger von der OÖ Krone anerkennt, dass Regisseur Ingo Putz „durchaus Tempo vorgibt“ und er „seine Truppe gut im Griff hat“. Aye, aye Sir!
   
Den Tempomat hatte auch Andreas Hutter vom Neuen Volksblatt in der Premiere dabei: „temporeich in Szene gesetzt von Ingo Putz.“ Den Darstellern bescheinigt Herr Hutter „die kompetente Bedienung von Stereotypen, die die Protagonisten hier aus dem FF beherrschen“. Genauer: Lutz Zeidler sei „die perfekte ironische Karikatur“ eines britischen Staatsministers, Thomas Kasten „das komische Faktotum“; „der köstliche Klaus Köhler“ hatte die meisten Lacher auf seiner Seite. Summa summarum: „Tür auf, Tür zu at its best!“ und eine Empfehlung: „Und sollten Sie noch nichts vorhaben: der perfekte Silvester-Spaß!“

Stückinfo & Termine

Nachlese Die grandiosen Abenteuer der tapferen Johanna Holzschwert



Fantastisch. Die grandiosen Abenteuer der tapferen Johanna Holzschwert ist ein Theaterstück, das mit viel Einfühlungsvermögen, Witz, Tempo und positiver 
Energie Kindernöte ernst nimmt und ganz nebenbei Lust auf Beschäftigung mit Geschichte macht. Das fanden auch die Zeitungs-Menschen äußerst gut:

Silvia Nagl konstatiert in den OÖ Nachrichten etwa „da geht ganz schön die Post ab“, „dynamische Inszenierung“. Unglaublich sei wieiviel „Power und Temperament“ in Sabrina Rupp als „fantasiebegabte Johanna“ stecke. „Große Klasse“, „ihre funkig-soulige Stimme“. Überhaupt sei das Ensemble: „spielfreudig und quirlig.“ Schlussworte: „eine kurzweilige Theaterstunde mit überbordender Fanstasie zum Weiterträumen daheim“.

Optisch goutierte Andreas Hutter im Neuen Volksblatt das „einnehmende Bühnenbild von Caroline Stark“. „Wahrhaft grandios“ bekleidet habe die Rolle der Johanna „auch gesanglich, die quirlig-dynamische Hauptdarstellerin Sabrina Rupp: ein Riesengewinn für den u\hof:!“

Auch die Krone tunkt in dasselbe Tintenfass: Johanna werde von einer „wunderbaren, auch stimmlich überzeugenden Sabrina Rupp“ verkörpert, so Milli Hornegger in ihrer Kritik. Und die Regie: „Nora Dirisamer stellt mit nur vier (prächtigen) DarstellerInnen einen ganzen Figurenkosmos auf die Bühne“. Die Ausstattung: „Caroline Stark baut dafür eine Bühne wie aus dem Kinderbuch“. Das Urteil: „Eine feine Sache!“

Stückinfo & Termine