„Spritzig, bunt und bezaubernd“
„Im Linzer Musiktheater trumpft das Musical Hairspray … mit einer großen Portion Power und Lebensfreude auf – diese Show garantiert unter der Regie von Matthias Davids Spaß auf höchstem Niveau!“ So fällt das Urteil von Lena Aschauer in der Kronen Zeitung aus, angesichts der Eröffnungspremiere vergangenen Freitag im Großen Saal des Musiktheaters. „In der Hauptrolle der Frohnatur Tracy brilliert die strahlende, energiegeladene Ariana Schirasi-Fard, die mit Power-Stimme Ohrwürmer schmettert,“ heißt es in der Kronen Zeitung weiter.
Peter Lewys Preston spielt Rachmaninow in Préludes (ab 20. Jänner im Musiktheater) Foto: Christoph Bauer
Peter Lewys Preston ist seit Anfang dieser Saison fixes Mitglied des Musicalensembles Linz. Er übernimmt in Préludes die Rolle des Rachmaninow. Neben dem, was ein Musicaldarsteller üblicherweise beherrscht – Singen, Tanzen, Spielen –, ist Peter auch ein guter Pianist. Er wird in Préludes nicht nur Dave Malloys Originalmusik, sondern auch eine Menge Rachmaninow spielen. Préludes feiert am 20. Jänner 2017 im Musiktheater Premiere - eine europäische Erstauffühung!
Martin Achrainer: ab dem 21. Jänner 2017 als Don Giovanni zu erleben!
Der ewige Verführer, der Genuss-Süchtige: Don Giovanni ist die Figur der Operngeschichte mit dem unbestritten größten Sex-Appeal. Im Jänner 2017 kehrt Mozarts rastloser Liebhaber nach Linz zurück und wird die Bühne des Musiktheaters nach der Oper Salome erneut zu einem erotischen Ort machen. Publikumsliebling Martin Achrainer war in dieser Traumrolle für jeden Bariton bereits 2008 im Landestheater an der Promenade zu sehen, nun steht er als Don Giovanni erneut auf der Bühne und gibt Einblick in seine eigene Faszination rund um die „Oper aller Opern“ (E.T.A. Hoffmann).
Vor 92 Jahren verfasste ein 23-jähriger Mann ein Theaterstück. Ein Typoskript ist aufgetaucht, 95 maschinengeschriebene Seiten, gelocht und geklammert, mit dem Untertitel „Tragödie in sieben Bildern“ und dem Copyright-Vermerk „1924 by Verlag, Die Schmiede“. Das Theaterstück heißt Niemand und ist das Frühwerk von einem der meistgespielten Dramatiker des zwanzigsten Jahrhunderts, Ödön von Horváth (1901-1938) aus dem Jahr 1924.
Wo war das Stück zwischen 1924 und 2016?
Bekannt ist eine betrügerische Verlagspleite, verschuldet von zwei zwielichtigen Verlegern, namens Julius Salter und Fritz Wurm. „Friede seiner Pleite“, kommentierte Kurt Tucholsky 1929, der anschließend die gesamte Literaturbranche vor den Beiden warnte. Horváths Niemand, sein drittes Theaterstück nach Das Buch der Tänze (1922) und Mord in der Mohrengasse (1923) trat sodann eine unbekannte Reise an.
Nirgends im Gesamtwerk Ödön von Horváths gab es eine Erwähnung, einen Hinweis, eine Szene oder gar einen ersten Entwurf des Theaterstücks. Einzig in der 1980 erschienenen Horváth-Biographie „Kind seiner Zeit“ von Traugott Krischke, erinnert sich Lajos von Horváth, Ödöns jüngerer Bruder an ein in expressionistischer Manier geschriebenes Stück in einem blauen Umschlag mit dem Titel Niemand.
Erst Mitte der Neunzigerjahre geisterte Niemand bei einer Auktion in Pforzheim, am Nordrand des Schwarzwaldes herum. Der einzige Bieter erwarb es. Vermutlich ahnte Jener nicht, was er in seinen Händen hielt, wenn man den Schätzpreis von 8000 Euro hört, und wirft das Werk im März 2015, wieder auf den Markt. Diesmal wird es im Auktionshaus J.A. Stargardt in Berlin erkannt und die Wienbibliothek ersteigert am 24. März das bisher unpublizierte Stück um 11.000 Euro. Ein „Schnäppchen“ könnte man sagen.
Einem Bericht aus der Presse konnte man entnehmen, dass am 22. September 2015 das Typoskript in der Wienbibliothek im Rathaus für kurze Zeit zu sehen war. Nun verwaltet der Wiener Theaterverlag Sessler die Verwertungsrechte. Die Einnahmen aus Aufführungen werden in die Wienbibliothek zurückfließen.
Uraufführung und zweite Inszenierung
Enormes Interesse an der Uraufführung zeigten nicht nur österreichische Bühnen, es gab auch internationale Anfragen. Am 1. September 2016 fand die Uraufführung im „Theater in der Josefstadt“ in Wien statt. Als zweites Theater kommt es nun am 3. Dezember 2016 in den Linzer Kammerspielen heraus.
NIEMAND
Tragödie in 7 Bildern von Ödön von Horváth
Premiere 3. Dezember 2016 | Kammerspiele
Dieses bunte, chaotische und fantasievolle Musical ist eine Reise wert!
Die Uraufführung des Musicals IN 80 TAGEN UM DIE WELT, oder WIE VIELE OPERN PASSEN IN EIN MUSICAL sorgte für Begeisterung beim Publikum. Doch wie fällt das Urteil der Presse aus?
„Was wäre das Musical ohne die Oper?“
„In Linz reist man in 80 Tagen um die Welt der Oper, Operette und des Musicals.“ Franz Zoglauer war für ATV dabei und war sichtlich begeistert und bezeichnet es als ein „Musical für Opernfreunde … ein überbordendes Spektakel.“ Mit Melodien aus der Oper und Operette, „die nicht platt zitiert werden, sondern raffiniert weitergeführt. … Dieses bunte, chaotische und fantasievolle Musical ist eine Reise wert. Und nach Linz fährt man schließlich keine 80 Tage!“ so Franz Zoglauers Reiseempfehlung.
„Spektakuläre Bühne – eine wirklich außergewöhnliche Kulisse!“
„Musical mit Opernschmankerln“ so der Überschrift in der Kronen Zeitung zur Kritik von Lena Aschauer für die das Musical „Unterhaltung auf vielfältige, musikalisch hochwertige und liebevoll durchdachte Weise bietet. Um das zu genießen, muss man keinesfalls ein eingefleischter Genre-Kenner sein.“ „Vor allem der „Opern-Maraton“ vom durch und durch großartigen Rob Pelzer (Passepartout) lässt den Lachmuskeln keine Ruhe“ heißt es in der Krone weiter. „Das Design ist überwältigend und sorgt mit der ständigen Veränderung für viel Begeisterung im Publikum.“ Musical1
„Jubelnder Premierenbeifall für alle Mitwirkenden“
„Ein Muss für Musical Fans, aber auch wer intelligente Parodien des Musiktheaters liebt, sollte die „80 Tage nicht versäumen.“ So das Fazit von Paul Stepanek im Volksblatt. Weiter heißt es: „Eine Glanzleistung bietet Karen Robertson als Glawari, Tosca, Turandot und Minnie komödiantisch, wie sängerisch. … Ebenbürtig Rob Pelzer als Passepartout, der als Höhepunkt ein furioses „Liebeslexikon“-Potpourri hinlegt. … Ein Pauschallob gebührt dem Musicalensemble“
„Spektakuläre Leistungsschau – hinreißend komisch“
Für Helmut Attender (Oberösterreichischen Nachrichten) will „In 80 Tagen um die Welt musikalisch nicht recht in die Gänge kommen“, dennoch bringt er seine Begeisterung zum Ausdruck und findet Gefallen an den „herrlichen Tanzszenen in wunderbar bunten Kostümen“ und an den „fantastischen Bühnenbildern“. Des Weiteren berichtet er von einem wahren und „völlig zu Rechtem“ „Applaussturm“ für Passepartouts „Opern- und Operettenpersiflage … Das Musical gerät mehr und mehr zur bunten, schwungvollen Revue.“
„Turbulente Opern-Musical-Reise mit grandioser Ausstattung“
„Wild, schnell, laut und amüsant.“ So das Fazit von Claudia Stelzel-Proell im Kurier. Als „grandios komisch“ bezeichnet sie Rob Pelzer als Passepartout und Daniela Dett ist für sie „stimmlich eine Urgewalt“. „Absolut beeindruckend ist das geneigte Bühnenbild.“ – Und die Kostüme machen die abenteuerliche Reise erst zu dem was sie ist: „Bunte, laute, abwechslungsreiche und komische Unterhaltung auf hohem Niveau.“
Vergangen Freitag feierte in den Kammerspielen die zweite Schauspielproduktion der Spielzeit ihre Premiere. Der ORF berichtet in einem Beitrag von einem „kurzweiligen Klassiker … Christian Dolezal geht in seiner Rolle als Rappelkopf vollends auf.“ „Ohne Kitsch und Märchenfirlefanz – Regisseur Andreas von Studnitz verschaffte mit der Inszenierung von Ferdinand Raimunds Zauberspiel vor allem „Rappelkopf“ Christian Dolezal eine Bühne … kräftiger Premierenapplaus“ heißt es in der Kronen Zeitung.
„Absurd-komisch & sehr wienerisch“
„Weniger der Kampf mit dem eigenen Ich steht im Mittelpunkt der Inszenierung, als das Komödiantische“, so beschreibt Mariella Moshammer die Premiere im Volksblatt. „Dolezal sudert sich prächtig durch die zwei Stunden und zehn Minuten. … Sehr wienerisch, wie es von einem Raimund erwartet wird, wird es durch Dolezal in Linz. … Ein wunderbarer Höhepunkt des Abends ist die Musik von Nebojša Krulanović“. Peter Grubmüller von den Oberösterreichischen Nachrichten fehlt dem Komischen der Ernst. „Die Inszenierung von Andreas von Studnitz eröffnet mit einem glänzend auf den Kopf gestellten Schlafzimmer. Sie bringt auch einen schelmisch-diabolischen Alpenkönig (Vasilij Sotke) und einen grandiosen Kammerdiener Habakuk (Stefan Matousch) hervor, einen Menschenfeind im bittersten Sinne hat sie nicht.“ Auch Der Standard hat sich die Premiere nicht entgehen lassen. Michael Wurmitzer hat den Eindruck, dass „das Ensemble mit Lust spielt. Aus dem Orchestergraben herauf versorgt dieweil eine vierköpfige Band die Szenen musikalisch. … herrlich beschwingt und mit schrägen Untertönen.“
Vergangene Woche erlebte die Opera Buffa Der Operndirektor von Domenico Cimarosa eine heitere und viel beklatschte Premiere im HauptFoyer des Musiktheaters. John F. Kutil entstaubte das Werk und verhalf ihm zu neuem Glanz. Die geglückte Zusammenarbeit zwischen Landestheater und Anton Bruckner Privatuniversität gibt bereits einen Vorgeschmack auf das Opernstudio in der neuen Saison.
Die „frische und kurzweilige Opernminiatur“, gefiel Elisabeth Rathenböck (Kronen Zeitung) sehr gut. John F. Kutil „inszenierte mit Augenzwinkern sehr pfiffig“. „Sängerisch glänzt Dominik Nekel; kongenial kontert Christ Ratzenböck.“ Unter den Studierenden überzeugen „Kie Kanazawa und Miriam Böhmdorfer; selbstbewusst auch Rastislav Lalinsky.“ „Marc Reibel … führt das Orchester lustvoll an.“ „Das Stück ist das sehenswerte Ergebnis einer Zusammenarbeit vom Landestheater mit Musikern und Sängern der Bruckner Uni.“
Als „leichte, aber gute Sommerkost“, beschreibt Paul Stepanek (Neues Volksblatt) die Premiere. John F. Kutil inszeniere die Opera Buffa flott als Farce. „Das Premieren Publikum spendete nach kurzweiligen 75 Tohuwabohu-Minuten reichlich Applaus.“
„Flotte Premiere“ heißt es gleich zu Beginn in Lukas Lugers Besprechung in den Oberösterreichen Nachrichten. Nekel spiele „mit Verve und viel Augenzwinkern“ den Titelhelden. Kie Kanazawa: „entzückend, stimmlich überzeugend“. Miriam Böhmdorfer: „ein beachtliches Bruckneruni-Talent.“ Christa Ratzenböck: „herrlich giftig“. Rastislav Lalinsky: „mit toller Stimme, lässigen Gags, der heimliche Star des Abends“. „Lustvoll, mit viel Charme und gespickt mit gelungenen Insiderschmähs erweckt das aus Profis und Studenten zusammengestellte Ensemble die Welt hinter dem Vorhang.“ Das Fazit: „Locker-flockige Unterhaltung, aber gekonnt serviert!“
Molière mit Vasilij Sotke ist ein echter Publikumsmagnet. Großes Theater!
Am 24. März 2016 feierte Molières Komödie Tartuffe in der Regie von Schauspieldirektor Gerhard Willert Premiere und verspricht ein großer Publikumserfolg zu werden.
Großes Theater
„TARTUFFE in der Regie von Schauspielchef Gerhard Willert … ist risikofrei großer Publikumserfolg zu prophezeien … Vasilij Sotke ist ein ausgefuchster Tartuffe-Dämon. Verschlagener bis devoter Blick, kein Gehampel ist zu groß, keine Geste zu klein - wie er Molières Witz balanciert, ist großes Theater. Thomas Bammers Orgon spiegelt exakt und schmerzhaft glaubwürdig Hingabe und Wut von Verführungsopfer und Betrogenem. Die Bruckneruni-Studentin Viola Müller gedeiht als Mariane zur Entdeckung - trotzdem gibt über allen Barbara Novotny als Dorine die Fäden nicht aus der Hand. Sie stattet ihre Figur mit vulgärer Vitalität und einfühlsamer Schläue aus, ein prächtiger Kontrast zum aufgebrachten Wohlstandselend - wie es Björn Büchner als Orgons Sohn zeigt. … Das Publikum dankt mit herzlichen Premieren-Bravos“ – so fasst Peter Grubmüller von den Oberösterreichischen Nachrichten seine Sicht auf die Premiere zusammen.
Bravourös gemeistert
„Die Inszenierung von Gerhard Willert in den Kammerspielen setzt erfreulicherweise vor allem in den Kostümen und auch in der Ausstattung auf Historisches, die Figuren werden nicht gewaltsam „modernisiert“. Die deutsche Fassung — gereimt — und die Textfülle verlangen den Schauspielern hohe Sprachgenauigkeit ab, was diese über die mehr als zwei Stunden bravourös meistern“, so das Fazit von Werner Rohrhofer vom Neuen Volksblatt.
Begeisterter Applaus!
„Molière mit Vasilij Sotke in der Hauptrolle ist am Linzer Landestheater ein echter Publikumsmagnet, ist sich Claudia Tröster von der Kronen Zeitung sicher. „Wiederholten Szenenapplaus gab es bei der Premiere nicht nur für „Tartuffe“ Vasilij Sotke, der sich im kardinalsroten Wams, aber auch fast nackt komödiantisch ins Zeug legt. Barbara Novotny (Dorine) und Gunda Schanderer (Elmire) stehen ihm aber um nichts nach. Kronen Zeitung überzeugt. „Ein köstliches Liebespaar geben „Mariane“ Viola Müller und „Valère“ Markus Pendzialek ab. Thomas Bammer ist der getäuschte Orgon. Weiters unterhalten Eva-Maria Aichner, Björn Büchner, Thomas Kasten, Erich Josef Langwiesner (samt Hund) und viele andere. Begeisterter Applaus!“
Die Premiere von unserem diesjährigen FREISPIEL Radikal mit zwanzig jugendlichen und erwachsenen Amateuren wurde zu einem umjubelten Theaterabend.
Heftig bejubelt
„RADIKAL ist das Wort der Stunde. Und so gesehen war das Freispiel-Team aus dem Linzer u\hof: wirklich radikal am Puls der Zeit, als es beschloss, sich für die heurige Freispiel-Produktion mit diesem Thema auseinander zu setzen. Jetzt wurde die Uraufführung in der BlackBox des Linzer Musiktheaters heftig bejubelt.“ Milli Hornegger, Kronen Zeitung
Bestürzend aktuell
„FREISPIEL … bot am Ostersamstag ... zwanzig jugendlichen und erwachsenen Amateuren im Stück „Radikal“ (ab 14 Jahre) Gelegenheit, Extremismus verbal und körperlich auszudrücken. … Das Thema ist bestürzend aktuell und wird wirksam in Szene gesetzt von der Regie und den jungen Schauspieltalenten. Zu Recht gab es dafür viel Beifall und anhaltende Bravorufe.“ Eva Hammer, Neues Volksblatt
Selbst im Gemüsefach grassiert der Rassismus.
5 von 6 möglichen Sternen gab es von Lukas Luger von den Oberösterreichischen Nachrichten. Sein Fazit: „Selbst im Gemüsefach grassiert der Rassismus. Der "Radi Karl" schlägt als patriotischer Rettich nämlich nur in heimischer Erde Wurzeln, mit dem Chinakohl will der heimatliebende Kreuzblütler partout nicht in der gleichen Lade liegen. Nicht alle szenischen Fragmente in Brigitta Waschnigs Stück "Radikal" ... sind von solch böser Skurrilität. Manche, wie die kotzenden TV-Models, sind eher platt. Andere, wie die ihren Wunsch nach Selbstbestimmung in einem Rap artikulierende Mädels-Truppe, hingegen grandios. … Überhaupt spielt Körperlichkeit in "Radikal" eine zentrale Rolle, besonders in den von Silke Grabinger choreografierten Massenszenen. Es geht hier um Mechanismen und Strukturen der Radikalisierung. Die Weigerung der Macher, individuelle Schicksale stärker herauszustellen, ist konsequent. Namen und Begriffe ändern sich. Die Rattenfängermethoden leider nicht. Ein mutiges Stück Jugendtheater!
In der Deutung von Regie/Bühnen/Maler-Legende Achim Freyer feierte Debussys Oper Pelléas et Mélisande am 19. März 2016 Premiere im Musiktheater am Volksgarten.
Das stiftete auch die Presse zu Lobeshymnen an: „Ein schlichtweg exzeptionelles Kunstwerk erschuf Achim Freyer“, schreibt Norbert Trawöger in der Kronen Zeitung. Myung Joo Lee als Mélisande sei „fragil rührend“, Seho Chang „grandios zerrissen“ als Goulaud. „Dazu kommt ein wunderbar aufspielendes Bruckner Orchester unter Dennis Russell Davies“, so Trawöger.
„Ein Ereignis. Achim Freyer inszenierte am Landestheater Linz Pelléas et Mélisande. ... Der Maler, Bühnenbildner und Regisseur Achim Freyer "Pelléas et Mélisande" sieht wie der Autor des gleichnamigen Dramas, Maurice Maeterlinck, auf dem diese Oper basiert und seinem "Theatre statique", dass das Stück seine Stärke nicht aus der Handlung sondern aus den inneren Seelezuständen der Personen erfährt. ... ungemein ausgeklügeltes Farbkonzept und beinahe pausenlose Veränderungen der Lichtstimmungen, die Personen immer wieder verschwinden und auftauchen lassen. All dies bewirkt einen ungemein faszinierenden, bildmächtigen Theaterzauber, der aller Statik zum Trotz zum Ereignis wird! ... Delikate orchestrale Differenzierungskunst vom Feinsten ... zeichnet das Bruckner Orchester Linz unter Dennis Russell Davies: zarteste Farbmischungen, subtile träumerische, ja transzendente Klänge, die sich zu einem impressionistischen Gemälde verdichten. ... Myung Joo Lee ist eine mädchenhafte, zerbrechliche Mélisande. Die Sopranistin singt die geheimnisvolle, undurchschaubare Außenseiterin mit hinreißender Schönheit und betört mit feinsten Nuancen, wunderbaren Farben und tiefgehender Innigkeit. Iurie Ciobanu ist ein kraftvoll intensiver, wie auch sanftmütig schwärmerischer Pelléas. Jubel" Kurier
„Das Linzer Musiktheater ist in der letzten Saison der Intendanz von
Rainer Mennicken weiterhin auf Höhenflug ... Achim Freyer ist der
wunderbarste Bühnenzauberer. Mit 82 sprudelt seine Fantasie mehr denn je
wie ein Jungbrunnen. Eine sensationelle Neuproduktion. ... Freilich muss man sich auf drei nicht unanstrengende Stunden einlassen, sich versenken wollen und konzentrieren können – das Publikum in der zweiten Vorstellung leistete da Vorbildliches –, sich auf eine Reise ins Innere verführen lassen, deren Reichtum sich aber umso großartiger, Nachdenken stiftend, erschließt. Daran hat neben Szene, Licht und Technik vor allem das beseelt erfüllte und erfühlte Musizieren des phänomenal spielenden, von Dennis Russell Davies aber auch phänomenal geführten Brucknerorchesters größten Anteil. So farben- und facettenreich, dabei neugierig gespannt und aufmerksam auf jedem einzelnen Posten war das Kollektiv seit Langem nicht mehr zu hören. Auf diesen grandios ausgebreiteten Klangflächen können sich die Solisten des Hauses kongenial entfalten, voran Myung Yoo Lee mit körperlos-alabastergleichem Sopran – eine Entdeckung, Seho Chang als famos seine Baritonfarben verteilender Golaud, Iurie Ciobanu als kräftiger Pelléas. Wieder einmal, hier aber ganz besonders, die Erfahrung: Solche
Gesamtleistungen stellen weit besser ausgestatte Häuser in den Schatten, ganz leicht."Salzburger Nachrichten
„Ein Glücksfall für das Linzer Musiktheater. ... Eine unbedingt sehenswerte Produktion und ein berührender Abschied für
den Intendanten Rainer Mennicken, der Linz nach einer glänzenden
Spielzeit verlassen wird." Frankfurter Allgemeine Zeitung
„Auch manchen Buhrufern zum Trotz – diese Deutung des deutschen Regisseurs Achim Freyer war schlicht und einfach sensationell“, schreibt Michael Wruss in den Oberösterreichischen Nachrichten.Dem Bruckner Orchester unter Dennis Russell Davies sei eine „Meisterleistung geglückt“, die Sänger boten „herausragende Leistungen“. „Allen voran Seho Chang“, „fein aber auch Iurie Ciobanu – klar nuancierte Stimme – und Myung Joo Lee als Mélisande, die ihre Stimme farblich abstimmte“. „Nikolai Galkin war ein perfekter Arkel, Karen Robertson eine ideale Geneviève und Ville Lignell der ständig präsente Tod.“ „Sonderlob für Tabea Mitterbauer, die den Yniold hinreißend umsetzte.“
„Pelléas et Mélisande in einer Jahrhundert-Inszenierung von Achim Freyer“, heißt es bei Heidemarie Klabacher auf Drehpunktkultur. „Ein Rausch schillernder Farben“, „stupende Sogwirkung“, „so soll Theater sein: Zum Abheben“ – streut sie Freyers Deutung Rosen. „Bildliche und musikalische Umsetzung gehen auf überwältigende Art und Weise Hand in Hand“, „die Protagonisten [entwickeln] bewegende Psychogramme“.
„GMD Dennis Russell Davies entfaltet mit dem feinfühlig, dann wieder opulent musizierenden Bruckner Orchester Linz den stimmigen instrumentalen „Klang-Pointillismus“, in den sich das durchwegs großartige Solistenensemble einfügt“, beschreibt Wolfgang Katzböck von der Austria Presse Agentur.
Sehr bescheiden beschreibt Achim Freyer seine Inszenierung von Claude Debussys Oper PELLÉAS ET MÉLISANDE als "nur ein kleines Päckchen von Pünktchen, die man sich unter den Arm klemmt". Doch da steckt mehr dahinter!
Die letzte Schauspiel-Premiere in der Arena Schauspielhaus ging am 12. März 2016 mit Stefano Massinis Lehman Brothers. über die Bühne. Publikum und Presse zeigten sich sehr angetan von der Inszenierung des jungen Regisseurs Henri Hüster.
„Viereinhalb intensive Theaterstunden in der Linzer Schauspielarena. Ein Erlebnis!“ urteilt Milli Hornegger in der Kronen Zeitung. „Vor den Darstellern kann man eigentlich nur niederknien: viereinhalb Stunden Text, viereinhalb Stunden Präsenz, viereinhalb Stunden Aufmerksamkeit, Spannung, Neugier. Viereinhalb Stunden verfliegen förmlich. Mit zwei Pausen wähnt man sich wie in einem spannenden Eishockeymatch. Nach jeder Drittel-Pause will man wissen, wie’s weitergeht. Da kann man dem Regisseur nur gratulieren!“, resümiert sie.
„Gelungene und lange Premiere, großartiges Ensemble“, befand Philipp Wagenhofer im Neuen Volksblatt. „Der junge Regisseur Henri Hüster hat eine faszinierende Inszenierung, die selbst ob ihrer Komplexität verständlich bleibt, in die karge Arena des Schauspielhauses gestellt.“ „Hüster zu Hand geht ein exzellentes Schauspielensemble“, schreibt er weiter.
Norbert Mayer von der Tageszeitung Die Presse konstatiert „Henri Hüsters Inszenierung steigert sich von Stunde zu Stunde.“ Er habe bei der Österreichischen Erstaufführung „viel gewagt, aber bei Weitem nicht alles gewonnen.“ „Nach der ersten Pause aber wird es endlich hell, der Abschnitt „Väter und Söhne“ gewinnt an Elan. Jetzt können die Darsteller den Protagonisten und einigen Nebenfiguren Farbe geben“, so Mayer. "Im dritten, kürzesten Teil, [...] erlebt man [...] ein furioses Finale". „Vor allem Sebastian Hufschmidt glänzt im abschließenden Solo als „Der Unsterbliche“.
Ähnlich sieht es auch Peter Grubmüller von den Oberösterreichischen Nachrichten: „Der Abend kommt im zweiten Teil in Bewegung“, stellt er fest. „Langer Applaus, viele Bravos für die Darsteller.“
Presseovationen gab es auch für die Opernproduktion Hänsel und Gretel im Musiktheater am Volksgarten. „Die letzte Inszenierung des scheidenden Intendanten Rainer Mennicken ist für Aug und Ohr, Kinder und Erwachsene schlichtweg ein Glücksfall“, freut sich Balduin Sulzer in der Kronen Zeitung. Weiters schreibt er: „Phantasievolle, für Kinder spannende Bühnenabläufe“, „allerlei Denkanregungen für Erwachsene“, „vorzügliche Arbeit Rainer Mennickens“. „Märchenhafte Buntheit der Kostüme (Christian Schmidleithner). „Vortrefflich disponiertes Bruckner Orchester“, „effektkundiger Dirigent Takeshi Moriuchi“. „Schmidlechner legt eine wahre Glanzleistung hin“, lobt Paul Stepanek im Neuen Volksblatt. Wirkungsvoll unterstützt werde er von „köstlichen Pantomimen des Raben (wunderbar: Mazen Muna) und der Katze (Fatina Saleh)“. „Christian Schmidleithner steuert ideenreich einige „glänzende“ Kostüme zum Gelingen des Stücks bei.“
In der Rezension Austria Presse Agentur fand Wolfgang Katzböck „ein Feuerwerk an Einfällen und unzähligen köstlichen Ideen, die zum Staunen, Lachen und Szenenapplaus führten.“ „Matthäus Schmidlechner besteigt auch stimmlich eine weitere Stufe als Linzer Publikumsliebling.“ „Martha Hirschmann, Myung Joo Lee, Michael Wagner und Karen Robertson gefallen auch sängerisch.“ „Spielerisch und in singender Weise erfreulich agiert wieder der Kinder- und Jugendchor des Landestheaters unter Ursula Wincor.“ Und die Musik? „… befand sich im Bruckner Orchester und seinem Dirigenten Takeshi Moriuchi in besten Händen.“
Aus Passau angereist war Raimund Meisenberger, der für die Passauer Neue Presse berichtete: „Wer, vielleicht mit seinen Kindern, zweieinhalb Stunden wunderbar spätromantische Musik genießen und rührend unterhalten werden möchte, sollte sich dieses Weihnachtsgeschenk gönnen.“ „Fein harmonierenden wie intonierenden und spielenden Frauen Myung Joo Lee und Martha Hirschmann.“ „Die große Schau des Abends ist der zu jedem Spaß fähige Matthäus Schmidlechner.“ „Ein Extraapplaus gebührt dem von Ursula Wincor exzellent einstudierten riesigen Kinderchor des Theaters.“
Und Michael Wruss zeigte sich in den Oberösterreichischen Nachrichten begeistert: „rundum gelungene Inszenierung des scheidenden Intendanten Rainer Mennicken.“. Hänsel und Gretel müsse sich „vorm großen Haus am Ring nicht verstecken, ganz im Gegenteil“, schreibt er. Die Produktion überzeuge mit „Liebe zum Detail, im kindgerecht Sein und in der psychologischen Durchleuchtung.“ „Grandios Matthäus Schmidlechner […] der mit seiner Lebendigkeit das Wiener Pendant weit übertraf.“ Takeshi Moriuchi „traf mit dem fein musizierenden Bruckner Orchester ideale Tempi“. Es begeisterte „Martha Hirschmann als Hänsel schauspielerisch und gesanglich.“ „Karen Robertson war eine Idealbesetzung für die Gertrud“, „Fenja Lukas zeige als Sand- und Taumännchen feine Akrobatik in ihrer Stimme und körperliche Beweglichkeit“. „Held des Abends war Matthäus Schmidlechner“. „Viel Applaus – speziell für ihn und für dem scheidenden Intendanten Rainer Mennicken."
Heute Abend: Lola Blau, das ein-Frau-Musical von Georg Kreisler mit Angela Waidmann in der Titelrolle, war ein Publikums- und Presseerfolg: „… feines Kleinod, das Landestheater-Allrounderin Angela Waidmann präsentiert“, so beschrieb Silvia Nagl den Abend in den Oberösterreichischen Nachrichten.
„…eine Herausforderung, die von Waidmann mit Bravour gemeistert wird“,
heißt es weiter in der Rezension. Sie brilliere bei den Songs.
„Großartig das Musik-Duo Anna Lang und Alois Eberl.“ Verena Koch
inszeniert einen „stimmigen Ablauf“. Das Fazit: „Sehens- und
hörenswert.“
„Famose Wandlungsfähigkeit“, attestiert Martina Kurz im Neuen Volksblatt
der Schauspielerin Angela Waidmann. „Instrumental virtuos begleitet von
Anna Lang und Alois Eberl. Die Regisseurin Verena Koch „szenisch
geschickt in Nebenrollen“ einbindet und „mittels Videos und Tonaufnahmen
herzbeklemmende Stimmung“ schafft. „Begeisterter Applaus für alle!“
Am 20. November 2015 feiert das Musical Hedwig and the Angry Inch Premiere in der BlackBox, Musiktheater am Volksgarten. Nach einer Probe trafen wir die beiden Darsteller Riccardo Greco und Ariana Schirasi-Fard zu einem Interview.
I: Was ist das besondere an der Show Hedwig and the Angry Inch? Ari: Dass ich einen Mann spiele! Ich habe mal ein Mädchen gespielt, das gerne ein Junge wäre, aber ich habe noch nie einen Mann gespielt. Und: ich spiele Gitarre! Das hab ich auch in meinem Leben noch nicht gemacht. Das war meine persönliche Challenge über den Sommer. Regisseur Johannes von Matuschka hat vorgeschlagen, dass ich Teil der Band bin und Gitarre spiele. Das Gute ist, dass meistens die Band mitspielt und man mich dann nicht so stark raus hört. Schön langsam habe ich auch richtig viel Spaß dabei und keine Angst mehr.
Riccardo: Das Besondere an der Show für mich ist Transgender zu spielen, denn ich bin weder Weiblein noch Männlein. Man trägt Frauenklamotten, aber fühlt sich nicht als Mann und auch nicht als Frau. Es war schon schwierig sich in die Lage von Hedwig, also in Hansels Lage, hineinzuversetzen. Dass die OP zur Frau missglückt ist und dieser „Angry Inch“ übriggeblieben ist – das ist etwas ganz Furchtbares, was einen Menschen prägt. Und das macht diese Figur so faszinierend. Ihr ist so viel passiert in ihrem noch jungen Leben…
I: Wie alt ist Hedwig? R: Das weiß man nicht so genau. Sie verschweigt ihr Alter und feiert seit Jahren ihren 28. Geburtstag.
A: Wie sagte Coco Chanel noch gleich? In den Teens ist man süß, in den Twens sexy, in den 30ern unwiderstehlich und älter als 39 wird keine Frau!
I: Aber zurück zum eigentlichen Thema … R: Hedwig schlüpft auch in die Rolle ihrer Mutter, in die Rolle ihres ersten Mannes, ihrer ersten großen Liebe. Das sind so viele Ebenen, die es zu bespielen gilt. Gerade emotional ist das eine große Herausforderung für mich.
A: Was für uns beide recht spannend ist, ist dass diese so genannte „4. Wand“ offen ist. Wir tragen nicht ein Stück vor, das in einem geschlossenen Raum spielt. Wir interagieren sehr viel mit dem Publikum und sind auch sehr stark auf die Reaktionen der Leute angewiesen. Das kann zu einer absolut euphorischen geilen Stimmung führen, kann aber auch richtig anstrengend und schwierig sein. Aber das macht es sehr spannend und jede Vorstellung ist somit einzigartig.
R: Wir müssen uns auch nicht immer an den Text halten. Das Stück ist so konzipiert. Man weiß halt nie, was das Publikum einem gibt.
I: Es ist Johannes von Matuschkas erstes Musical. Wie macht er sich denn? A: Es ist auch für mich das erste Mal, dass ich mit einem Regisseur vom Sprechtheater zusammenarbeite. Ich finde er macht sich sehr gut, aber das Stück bietet sich auch wahnsinnig an. Es hat nicht so viele klassische Musical-Fallen, in die jemand der mit dem Genre nicht so vertraut ist, reinkippen könnte.
I: Klingt gefährlich. Bitte nenn mir doch mal so eine Falle? A: Den Text zu tanzen und zu zeigen, was man gerade erzählt. Sehr illustrierend zum Beispiel auch Sachen zu doppeln mit der Musik. Das wird einfach langweilig. I: Ist es schwierig für einen Musical-Darsteller auf „Rockröhre“ umzuschalten? R: Es ist tatsächlich nicht das, was ich gelernt habe. Ich wurde als Musical-Darsteller ausgebildet und da lernt man nun mal nicht Rock zu singen. Rocksänger können ein ganzes Konzert durchbrüllen und haben ihre Stimme immer noch. Aber beim Musical brauchst du auch die schönen langen Töne, Balladen, etc. Meine Stimme hat in der ersten Woche sofort mal gelitten. Ich hab mich da so reingeworfen ohne Rücksicht auf Verluste und das hat sie mir sofort heimgezahlt. Jetzt so langsam groovt es sich aber ein. Das braucht einfach Zeit.
A: Meine Stimme ist für Rock ganz gut geeignet. Aber bei Hedwig ist es so, dass jeder Song einen anderen Sound hat. Du hast einen sehr lyrischen Song, dann wieder eine krasse Rocknummer, bei der geschrien wird. Hier ist es wichtig die Grenzen auszuloten. Bis wohin geht’s und ab wann sagt die Stimme „Hallo?! Was ist denn mit dir los?“. Die Stimme ist ein Instrument und man kann sich auch nicht mit einer Geige in den strömenden Regen stellen und erwarten, dass das Instrument nicht kaputt geht.
I: Hattest du Vorbilder für die Rolle, an denen du dich orientiert hast? Im Sinne von Körpersprache, Gestik, Mimik … R: Ich hab mir als erstes den Film angeschaut um einen Eindruck vom Stück zu bekommen. Dann bekam ich ein Video von der Aufführung am Broadway mit John Cameron Mitchell, der das Stück geschrieben hat und die erste Hedwig war. Zu dem kam ich immer wieder zurück um mir Inspiration zu holen. Er hat diese Rolle zehn Jahre lang entwickelt. Der ist Hedwig! In den Proben kam dann meine eigene Hedwig dazu und jetzt sind sie gemischt und es wird immer mehr meine. Diese Show verlangt irrsinnig viel von mir. Sich auf diese Art und Weise verausgaben zu können ist toll. Das habe ich bisher eigentlich noch nie gehabt. Das ist ein Geschenk.
A: Ich habe keine Celebrity, an der ich mich orientiere. Ich habe aber gern und viel meine Kollegen in ihrer Körperlichkeit beobachtet. Meine Herangehensweise war auch zu sagen „Finde den Mann in dir“. Das ist auch eine Aussage des Stückes: du hast beide Geschlechter in dir und du musst es nur finden. Jeder Mann hat eine weibliche Seite und jede Frau hat eine männliche Seite.
R: Kleidung hilft extrem. Deshalb habe ich auch von Tag 1 an bei den Proben Highheels getragen und dann gleich mal drei Paar kaputt gemacht, weil ich mich durch die Absätze nicht bremsen ließ.
Welcome to Astoria feierte am Freitag, 23. Oktober 2015 Uraufführung im Musiktheater am Volksgarten.
Nach der Premiere der „Rap- und Live-Zeichen-Performance“ Welcome to Astoria in der BlackBox des Musiktheaters zeigten sich Publikum und Presse gleichermaßen euphorisch: „Viel Beifall für den Tanz auf dem Vulkan, in dem heiße Themen brodeln“, lautet Karin Schützes Fazit in den Oberösterreichischen Nachrichten. „So glorios, wie die Gründung eines neuen Staates namens Astoria gescheitert ist, ist die Uraufführung in der BlackBox geglückt“, schwärmt Andreas Hutter im Neuen Volksblatt. „Ein mit feinem Händchen gezeichnetes, sich ständig veränderndes Bühnenbild also, das mit ebenso feinem Wordrap untermalt wird: dem elektrisierenden Soundtrack von Texta“, so Hutter weiter. Norbert Trawöger formuliert sein Lob gar so: „Ein amüsant brisanter Abend von höchster Dringlichkeit und Alarmstufe. Anschauen, verdammt noch einmal!“
SCHWANENSEE – DORT, WO WIR NCIHT SIND feierte am Samstag, 17. Oktober 2015 Premiere im Musiktheater am Volksgarten.
Ballettchefin Mei Hong Lin präsentiert eine weitere erfolgreiche Tanzproduktion […] die Premiere wurde vom Publikum begeistert aufgenommen“, schreibt die APA. „Extra Standing Ovations gab es für das famos musizierende Bruckner Orchester unter Ingo Ingensand“ heißt es weiter in der Rezension. Dem schließt sich Elisabeth Vera Rathenböck in der Kronen Zeitung an: „Ein Abend mit Tanz – und ein Konzert zugleich, denn die musikalische Darbietung des Bruckner Orchesters ist herausragend!“ Und auch dem Tanz und der Choreografie streut sie Rosen und nennt es eine „neue und gelungene Deutung“. Die Choreografie führe das Ensemble „von einem beeindruckenden lebenden Bild ins nächste, das Solistische treibt das Drama voran.“ „Das Bruckner Orchester war am Premierenabend in absoluter Höchstform!“, attestiert Silvia Nagl von den Oberösterreichischen Nachrichten. „Perfekt aufeinander abgestimmte Harmonie und brillante Soli“, so Nagl. „Zwischenapplaus gibt es für die Esstischszene, bei der Mei Hong Lin einmal mehr ihre Gabe präsentiert, große und humorvolle Tanz-Gemälde zu kreieren.“ „Begeisterter Applaus.“
Die Oberösterreichischen Nachrichten vergaben 6 Sterne für den „packenden Psychothriller". Von einer „Restlos überzeugenden und viel bejubelten Premiere von Benjamin Brittens Horror-Kammeroper“ war die Rede. Die Oper, die auf Henry James gleichnamiger Schauer- und Geistergeschichte basiert, war zum ersten Mal in Linz zu sehen. „Das in Kammerbesetzung angetretene Bruckner Orchester ließ keine Wünsche offen“ urteilte das Volksblatt und lobte vor allem die außerordentliche Leistung der Sängerinnen und Sänger, allen voran der beiden Kinderrollen, die aus den Reihen des Kinderensembles des Landestheaters kommen (Martha Matschenko und Tabea Mitterbauer). Alfred Hitchcock hätte seine Freude gehabt!
Kein einziges negatives Wort kam den Journalisten nach der Premiere von der FREISPIEL-Produktion Siebzehn am Samstag, 19. April, in den Kammerspielen, über die Computer-Tastatur. Neun Jugendliche aus Linz und Umgebung haben mit Katharina Bigus ein Stück zum Thema Schwangerschaft entwickelt, das sich wirklich sehen lassen kann. Die Meinungen der Journalisten sind einstimmig positiv:
Peter Grubmüller von den Oberösterreichischen Nachrichten verspricht schon im Titel ein „alles andere als jugendliches Laientheater“ und stellt gleich zu Beginn eine für Regisseurin und Schauspieler gleichermaßen schmeichelhafte Frage: „Hat nun Regisseurin Katharina Bigus derart grandios mit diesen neun Jugendlichen gearbeitet - oder strotzt Oberösterreich vor verborgenen Schauspiel-Talenten?“ Diese Schauspieltalente sind Flora Besenbäck, Lena Plochberger, Linda Pichler, Sophie Kirsch, Adelina Nita und Marlene Hauser und „in jeder von ihnen schimmern Charakter und Haltung real existierender Teenager - schnoddrig bis zielstrebig, girliehaft bis eingeschüchtert. Die sechs jungen Frauen sind zum Jauchzen, sowohl im Witz als auch in der Ernsthaftigkeit.“ Aber auch die drei Burschen Max Stein, Lukas Rabeder und Daniel Cretiu sind „in ihrer Sensibilität, Ratlosigkeit und ihrem Verantwortungsbewusstein stets ebenso glaubhaft.“ Auch Georg Lindorfers „famoser Nachbau der riesigen Ars-Electronica-Treppe“ wird lobend hervorgehoben.
Auch im Neuen Volksblatt fällt die Kritik von Christian Pichler dermaßen positiv aus: Ebenso wird hier die Drehbühne in Form des AEC schätzend erwähnt. Weiters meint er, dass „Regisseurin Bigus ein in seiner Spielfreude hinreißendes Ensemble um sich geschart hat, das miteinander streitet, lacht, zwischen Zugehörigkeit und Eigenständigkeit (ein Widerspruch?) mäandert.“ „Langer und heftiger Applaus, viele Rosen für die Burschen.“
Auch Milli Hornegger von der Kronen Zeitung zeigt sich begeistert: „Theater-Baby ist gelungen“, betitelt sie ihre Kritik. Die „über weite Strecken packende Aufführung [...] ist stark, unterhaltsam, genau beobachtend und überwiegend (sehr) gut gespielt!“ Adelina Nita hebt sie als „prächtiges Talent!“ noch explizit hervor, doch auch die anderen Schauspieler bekommen Anerkennung, denn sie spielen, „dass es eine Freude ist.“ Die Burschen „komplettieren das aufgeweckte Ensemble zu einem runden Ganzen.“ Mit einem „Gefällt mir“ in Anlehnung an die Jugendkultur und Facebook endet sie ihre Kritik.
Am Samstag, 5. April 2014 feierte Henrik Ibsens Die Wildente in den Linzer Kammerspielen ihre Premiere. Von der zeitlosen und nach wie vor aktuellen Thematik dieses Stückes zeigte sich auch die Presse begeistert:
Andreas Hutter vom Neuen Volksblatt bezeichnet die Premiere von Henrik Ibsens „Wildente“ als „sehr appetitlich“, die Regisseur Hans-Ulrich Becker „reichlich mit heutigen Zutaten würzte.“ „Das Resultat war überaus bekömmlich und bei allem Tiefgang des Themas leicht verdaulich.“ Becker überzeugte mit einer „konventionell gehaltenen Inszenierung in einem modernen, realistischen Bühnen- und Kostümbild“ (Alexander Müller-Elmau und Stefanie Seitz). Passend dazu auch die „sparsame Soundkulisse“ von „Fadi“ Dorninger, die eine „unterschwellig bedrohlich, suggestive Mischung aus Klängen und Naturgeräuschen bot.“
Als „beglückende Inszenierung, sehr heutig und gültig erzählt“ beschreibt Silvia Nagl von den OÖ Nachrichten die „Wildente“-Premiere. Mit „viel Gespür für den „düster-tragischen Ibsen-Kosmos dechiffriert“ Regisseur Hans-Ulrich Becker „die Figuren, arbeitet ihre ganz spezifischen Charakterzüge hervor, und zeigt sie uns als Gefangene in ihren Typ-Mustern.“ Zudem gelingt es ihm auch, diesem „humorvolle Seiten abzugewinnen“, insbesondere „Stefan Matousch als alter Ekdal, der als verwilderter Rübezahl in einem Container, seinem Jagdrevier, Schießübungen macht.“ Die Figuren werden vom Regisseur „so geführt und ins Licht gerückt, dass sie ihre Stärken absolut ausspielen können - was wiederum einmal zeigt, welche großartige Schauspieler am Landestheater zu finden sind.“
Wiltrud Hackl vom Standard lobt „Die Wildente“ als eine wunderbare Glanzleistung des Ensembles.“ Katharina Wawrik als Hedvig wird dabei im Besonderen hervorgehoben: „Sie bringt gleichzeitig komische schlurfende Teenager-Wurstigkeit, echte Liebe zum falschen Vater und am Ende eine bedrückend nüchterne Dramatik auf die Bühne.“ Auch die Inszenierung von Regisseur Hans-Ulrich Becker gilt als „nicht zu sachlich, die auch dem komödiantischen Teil und den Schattierungen von Ibsens Figuren Raum bietet.“
Mit einem „Zeitsprung mit echtem Ross“ in eine „martialisch-nazistisch angehauchte Zeit“ lieferte die Walküre eine „Punktlandung“, beschreibt Martin Fichter-Wöß von der Austria Presse Agentur die „umjubelte Premiere“ am Samstagabend im Linzer Musiktheater.
Als „höchst gelungene Premiere“ bezeichnet Michael Wruss von den OÖ Nachrichten die Walküre. Insbesondere die „zeitlose Gültigkeit“ dieser „stimmigen“ Walküre-Inszenierung sorgte für Begeisterung: „Das Feine an Laufenbergs Inszenierung ist nicht bloß die zeitlose Deutung, sondern die historisch einzuordnende, aber ebenso zeitlich unbegrenzte gültige und ästhetische ansprechende Umsetzung.“
Walter Weidringer von der Presse zeigt sich von der musikalischen Leistung dieses Walküre-Abends begeistert. Insbesondere die stimmlichen Qualitäten des Wälsungenpaares Siegmund und Sieglinde werden dabei hervorgehoben. „Brit-Tone Müllertz legt alle Intensität in wunderbar ausgeglichenen, leuchtenden Gesang: Die schön erblühenden Kantilenen ihrer fein differenzierten Sieglinde waren der unbestrittene vokale Höhepunkt des Abends. An ihrer Seite gab Michael Bedjai in allen Lagen wortdeutlichen, stets präsenten und bei aller Durchschlagskraft doch auch mühelos sauber phrasierten Siegmund.“
Klaus Billand vom Online Merker hebt neben dem musikalisch-gesanglich gelungenen Abend im Besonderen die Leistung des Bruckner Orchesters unter der Leitung von Dennis Russell Davies hervor. „Herrliche Celli, überhaupt der gesamte Streichersatz, dazu wohlklingende Wagnertuben, eine erstklassige Bassklarinette und warme Holzbläser bildeten das starke musikalische Rückgrat dieses Abends, bestens zur Geltung gebracht durch die hervorragende Akustik des neuen Linzer Hauses.“
Als „musikalisch perfekte und eindrucksvoll inszenierte Premiere“ fasst Paul Stepanek vom Neuen Volksblatt den Walküre-Abend zusammen. „Übergeordnete Musik, große Stimmen, intensives Spiel in ideenreicher Kulisse und eine klare Botschaft ergeben eine sehens- und hörenswerte Inszenierung.“
Balduin Sulzer von der Kronen Zeitung bezeichnet die Walküre-Premiere als „musikalisch wie szenisch vorbehaltlos überzeugenden Wagner-Fest.“ Großen Zuspruch gibt für das in „Glanzform musizierende Bruckner Orchester unter Dennis Russell Davies.“ Auch im „vokalen Bereich konnte das Opernensemble überzeugende stimmliche Qualität anbieten.“ „Regie (Uwe Eric Laufenberg), Bühnenbild (Gisbert Jäkel) Kostüme (Antje Sternberg) und Videos (Falko Sternberg) ordneten sich der Musik zu und sicherten den packenden Gesamteffekt.“
„Spektakulär“ wirkte laut Helmut Christian Mayer vom Kurier vor allem der „pompöse Walkürenritt mit einem echten Pferd im scharfen Trab auf der Bühne.“ Als „untadelig konnten die acht Walküren in braunen Ledermänteln und Fliegermützen“ überzeugen.
Für Ernst Kopica vom Opernfreund galt die Walküre-Premiere als „handwerklich geschickte und in der Personenführung exzellente Durchführung.“ Auch Kopica beschreibt den Walkürenritt als beeindruckend und beschreibt diesen als „Riesenspektakel.“ Generell gibt es ein „Extralob“ für die Walküren, „die nicht nur kräftig bei Stimme waren, sondern auch in schauspielerischer Hinsicht eine Augenweide darstellten.“ „Und auch in musikalischer Hinsicht braucht sich der Linzer Ring bislang nicht zu verstecken. Dennis Russell Davies führt das Bruckner Orchester Linz (bombensicher spielend mit exzellentem Klang) auf sicheren Schienen durch die Partitur.“
Insbesondere von der musikalischen Untermalung dieses Walküre-Abends durch das Brucknerorchester unter der Leitung von Dennis Russell Davis, zeigte sich Karl Harb von den Salzburger Nachrichten beeindruckt. Dieses wirkte „in jedem Moment ausgezeichnet vorbereitet und spielte außerordentlich souverän, rund und wohltönend. Davies organisiert und verwaltet die Noten Takt für Takt sauber und ordnungsgemäß.“
H&P Huber vom Online Merker waren vor allem von der musikalischen Leistung des Bruckner Orchesters begeistert, das „seine Musikalität wie seine technische Präzision und Perfektion überzeugend ausspielte.“ „Dennis Russell Davies gab als Dirigent perfekte, musikalisch und dramatisch plausible Tempi vor, holte allen vorstellbaren Dynamikumfang aus der Partitur und sorgte für perfekte Abstimmung zwischen Graben und Bühne. Die Stimmen der Sänger und Sängerinnen kamen mit der gewaltigen Orchesterbesetzung vorzüglich zurecht.“
Helmut Christian Mayer von der Furche zeigt sich überrascht von dem finalen, „musikalisch recht pompösen Walkürenritt“ mit einem echten Pferd auf der Bühne. Als „handwerklich geschickt und nachvollziehbar“ bezeichnet Mayer die Personenführung unter Regisseur Uwe Eric Laufenberg. Auch die Qualität des Opernensembles wird hervorgehoben, insbesondere die „grandiose“ Darbietung von „Albert Pesendorfer als ein präsenter und mächtiger Hunding.“ Als „untadelig“ gilt ebenfalls die gesangliche Leistung der übrigen Walküren.