Nachlese Der Rosenkavalier

Mittwoch, 23. Mai 2012

Opernstimmung. Der Rosenkavalier bescherte am Samstag dem Premierenpublikum eine Zeitreise in das Wien Maria Theresias. Eine opulente Inszenierung, opulent beklatscht und von dem spitzen Federn äußerst zärtlich bedacht:

Aber Hallo, hallo, hallo: zu „Ein Rosenkavalier, wie Oper sein sollte“ ließ sich der Chef-Kritiker der OÖN Michael Wruss in der Headline hinreißen. „Musikalisch eine Sternstunde“, das Sänger-Ensemble „uneingeschränkt erstklassig“, „Jubel beim Publikum“. Und für diejenigen LeserInnen, die am Ende immer noch Zweifel haben sollte: „So soll Oper sein!“ Amen.

Paul Stepanek schreibt im Neuen Volksblatt von einer „originell und fein gearbeiteten Inszenierung“. Stets spürbar sei die „Harmonie zwischen Regie, Ausstattung, und Choreografie“. Das Sängerensemble „bestens disponiert“: Astrid Weber als Marschallin sei „eine Idealbesetzung“. Valentina Kutzarova gibt dem Octavian „ein stimmlich wunderbares Profil“; „Mari Moriya sorgt als entzückende Sophie für viele Glanzpunkte“. Eine „Top-Leistung“ erbringe Dominik Nekel, der „alle Klischees hinter sich lässt und eine stimmlich wie spielerisch vielfältige Figur hinstellt.“ Im Orchestergraben: „großes musikalisches Ereignis“.

Balduin Sulzer nennt die Rosenkavalier-Premiere in der Kronen Zeitung eine „musikalisch hinreißend treffsichere Neuproduktion“. Aus den Gesangs-Soli „fesselte namentlich das höcht qualifizierte Damentrio mit Mari Moriya, Astrid Weber und Valentina Kutzarova“.

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Nachlese Der Geizige

Geiz ist gelb! Die letzte Schauspiel-Premiere der Saison am Landestheater Linz löste ware Jubel-Stürme im Publikum aus. Mehr dazu in den Kritiken:

„Viel Jubel bei Der Geizige“, bringt es Silvia Nagl in den OÖN gleich aufs Tapet. Vasilij Sotke sei ein „Bühnenereignis in dieser Rolle“. „Sotke ist ein Erzkomödiant von der Glatze bis zur Sohle, weiß exakt dosiert den Regler an der Humor-Skala zu bedienen. ... Das ist Komödiantik der allerhöchsten Güte. Chapeau Herr Sotke!“ Respekt zollt sie auch Regisseur und Übersetzer Gerhard Willert. Seine Inszenierung sei eine „der vielen amüsanten Einfälle und der exakt gesetzten Pointen.“ „Alexandra Pitz hat sensationell hübsche Kleidung mit Barock-Anleihen entworfen.“

 „Das Publikum kam aus dem Lachen nicht mehr heraus“, beschreibt Andreas Hutter im Neuen Volksblatt die Stimmung. Die alte Geschichte sei in „schöne historisierende Kulissen und Kostüme gestellt, mit sicherer Hand in Szene gesetzt.“ Vasilij Sotke lieferte „eine brillante Darstellung“. Fazit: „Ein herrlicher Komödienspaß. Très amusant!“

Gerhard Willerts Inszenierung entfache ein „komödiantisches Feuerwerk“ rühmt Milli Hornegger in der Kronen Zeitung. Sotke „zieht als Geizhals alle Register seines Komödiantentums.“ Und: Es sei „ eine Wonne ihm zuzuschauen“. „Ein Vergnügen sind auch Bühne und Kostüme von Alexandra Pitz“.

Stückinfo & Termine

Neues von den Jungkritiker_innen

Dienstag, 22. Mai 2012


Hier die neuesten Beiträge unserer JungkritikerInnen, wir wünschen viel Spaß beim Lesen.

„Aua, ein Seeigel hat mich gestochen!“
Die Zebras im Urlaub im Eisenhand

Ein kleiner Grand Canyon, Schigebiete, Jachthäfen und sogar ein kleines, durch die Klimaerwärmung angeschwemmtes Stück Sibirien samt Zöllner, das alles erwartete die BesucherInnen der Improvisationsshow Die Zebras im Urlaub. Vor Beginn der Vorstellung wurden durch Zufallsprinzip Zettel an das Publikum verteilt, auf die man einen im Urlaub häufig gesagten Satz oder einen Urlaubsort schreiben sollte. Diese Zettel wurden dann umgedreht auf die Bühne gelegt, von den zebrahaft schwarz-weiß gekleideten DarstellerInnen während der Vorstellung nach und nach aufgedeckt und äußerst humorvoll in die Show mit einbezogen. Schon nach wenigen Minuten erschallten die ersten lauten Lacher, nämlich dann, als die Bühne in ein mobiles Karaokelokal verwandelt wurde und die dort gesungenen Songs Titel wie „ Aua, ein Seeigel hat mich gestochen“ und „Du bist so blau wie das Meer“ trugen. Das nicht vorhersehbare Programm schlängelte sich um geistig umnachtete, um nicht zu sagen vollkommen verrückte Polarforscherinnen, ein Spukschloss mitsamt fremdsprachigen Touristen, buckelige, Schwarztee verkaufende Russinnen und nicht zuletzt um den urlaubslandeigenen Mount Everest. Begleitet wurden diese Szenarien von ebenfalls improvisierten, die Stimmung unterstreichenden Klaviertönen. Des Öfteren fragte man sich wider besseren Wissens, ob eben jene Szenen vielleicht doch einstudiert worden waren, so überzeugend wirkten sie.  Wenn man einen witzigen, kurzweiligen und spannenden Abend erleben möchte, der womöglich sogar Lachtränen beinhaltet, dann ist eine solche Programmwahl vermutlich genau das Richtige!

Valentina Hölzl

Wir stehen auf das Theaterstudio

Was entsteht, wenn sich 15 kreative, junge Damen, neun Monate lang im Rahmen des Theaterstudios mit „alten Schinken“, wie Othello, Des Meeres und der Liebe Wellen und Don Juan auseinandersetzen, konnte am 17. Mai im Eisenhandtheater bestaunt werden. Die Jugendlichen waren nämlich Autorinnen und Schauspielerinnen zugleich.

Zahlreiche Pointen sowie zeitlose Grundkonflikte zogen sich durch diesen Abend. Besonders amüsierte der Streit um die bessere Muse in einem der vier Minidramen Musenspiele. Das Minidrama Ich weiß etwas, was du nicht weißt… beleuchtete sehr treffend die Fremdheit derer, die sich kennen.
„Der Weg ist das Ziel“ – das ist für einen jugendlichen, gelehrigen Geist wohl der beste Motivationsspruch, um seine Gestaltungskraft auf der Bühne zu präsentieren. Das Theaterstudio bietet genau diesen Weg zur Weiterentwicklung. Denn in neun Monaten Arbeit entwickelt sich einiges.
Ein großes Lob an alle Mitwirkenden, ohne die dieser Weg nicht freigelegt worden wäre.
Theaterstudioleiterin Nora Dirisamer steht drauf „wenn Jugendliche einen Platz für ihre Kreativität bekommen, die nicht falsch oder richtig ist.“ Nora steht drauf und wir auch! Bravo!

Marlene Hauser

Junge Statistinnen gesucht!

Freitag, 4. Mai 2012

Das Landestheater Linz sucht bühnenfreudige und theaterbegeisterte Mädchen für die Oper Rigoletto!

Die Saison ist noch nicht vorbei, da starten schon die Proben für die Eröffnungspremieren des Theaterherbstes. Für Verdis Oper Rigoletto (Regie: Rainer Mennicken) suchen wir jeweils zwei Mädchen asiatischer Herkunft im Alter von

ca. 5-6 Jahren
ca. 8-9 Jahren
ca. 11-12 Jahren

Die Rollen sind doppelt besetzt. Pro Vorstellung kommt jeweils ein Kind pro Altersgruppe zum Einsatz um „Gilda“ als Kind darzustellen.

Casting Mitte Mai
Vorproben ab 21. Mai 2012,
Endproben ab 3. September 2012
Premiere am 22. September 2012

Bei Interesse und für nähere Details kontaktieren Sie bitte Vera Felbermair 0732 7611- 501, oder intendanz@landestheater-linz.at

Nachlese Quartette, Marsmädchen und Die Kunst des Fallens

Mittwoch, 2. Mai 2012

Premieren-Dichte! Drei Premieren innerhalb dreier Tage - da ist ordentlich was los im Landestheater Linz. Mit Quartette - Angels und Insects lieferte das Ballettensemble einen „Ersatz“ für die verschobene Premiere Das Narrenschiff. Im u\hof: feierte mit Marsmädchen eine Ode an die erste Liebe Österreichische Erstaufführung. Die Kunst des Fallens wurde in den Kammerspielen erprobt. Und überall mit dabei: Die fleißigen Damen und Herren von der Presse:

„Eine kraftstrotzende Augenweide“, findet Milli Hornegger in der Kronenzeitung schmeichelnde Worte für Quartette, „in der vor allem die Männer machtvoll beeindrucken“. Im Neuen Volksblatt attestiert Margret Czerni dass „Ulrichs erprobte und hervorragende Compagnie einmal mehr ihr Bestes leistete und langanhaltenden Applaus ernten konnte! Bravo!“ Auch Silvia Nagl findet in den Oberösterreichischen Nachrichten lobende Worte: „Das 11-köpfige Ensemble zeigt, was es kann“; die Choreografie verlange „enorm viel Körperbeherrschung, Wendigkeit und Kondition“. „Bravourös meistert das Ensemble die Herausforderungen.“

 „Einfühlsam und glaubwürdig“ spielen Sabrina Rupp und Katharina Halus laut Jasmin Gaderer in der OÖ Krone die „Marsmädchen“. Das Stück thematisiere das Tabu „einfühlsam, mit viel Humor und Ironie“. Es sei „lockerflockig aufbereitet“ mit einem „einfallsreichen Bühnenbild“. „Für viel Gelächter sorgten Markus Pendzialek und Wenzel Brücher als kongeniales Tussi-Duo.“ Mariella Moshammer schreibt im Neuen Volksblatt: „Witzig, ironisch und passend zum Leben von Jugendlichen geht es ziemlich rasant zu in Marsmädchen“. „Marsmädchen ist wie geschaffen für Jugendliche, die gerade dabei sind, die Liebe und vor allem sich selbst zu entdecken“, so Peter Grubmüller in den OÖN. Sabrina Rupp gebe Miriam eine hinreißende Seele. „Ihr Strahlen, ihre Präsenz versichert dem Publikum die Existenz des prächtigsten aller Gefühle.“

Die Kunst des Fallens in den Kammerspielen beschreibt Reinhard Kriechbaum von Nachtkritik.de als „Epos voller praller Volksfiguren“ vom Typos Ödön von Horváths Geschichten aus dem Wiener Wald. Regisseurin Bernarda Horres „tarier und arrangiert mit viel Geschick das uferlose Leid am Donauufer“. „Liebenswert absurd“ sei es, „wie all die Leute ihr Allein- und Ausgesetztsein in der biergarten-geborgenen Gruppe lauschig zelebrieren“.