Preview – „Theatersport“ und „Stella“

Montag, 1. Oktober 2012

Es ist Herbst und die Premieren schießen am Landestheater Linz derzeit aus dem Boden wie die Schwammerl. Kommenden Samstag, 6. Oktober heißt es Anpfiff für Theatersport -  Impro-Theater mit dem u\hof: Theater für junges Publikum und Landestheater Schauspielern in den Kammerspielen. Am Folgetag wird Stella, eines von Goethes frühen Werken im Eisenhand aufgeführt. In den Presseinformationsgesprächen verrieten die künstlerischen Leitungsteams schon allerhand  Hintergrundinfos:

Spontan sein ist alles! Und deshalb eröffnet u\hof: Chef John F. Kutil die u\hof: Theater für junges Publikum-Saison mit der Improvisations-Show Theatersport. "Wir spielen klassischen Theatersport mit zwei Mannschaften, die gegeneinander antreten im Improvisieren", so Kutil, der selbst als "Urgestein" in diesem Theatergenre gilt und seit mehr als einer Dekade in verschiedenen Impro-Kollektiven mitgewirkt hat. Ein Argument Theatersport auf den Spielplan zu setzen war, "eine Impuslveranstaltung für diejenigen zu sein", die noch nicht mit dieser speziellen Form von Bühnenshow in Berührung gekommen seien.

Auf der Bühne stehen die vier u\hof: Ensemblemitglieder Sabrina Rupp, Markus Pendzialek, Wenzel Brücher und - neu im Team - Katharina Stehr. Mit dabei sind auch Angela Šmigoc und Manuel Klein aus dem Schauspiel-Ensemble. John F. Kutil: "Beim Theatersport sind dieselben Theatergesetze einzuhalten um zu einer guten Szene zu kommen." Improvisation sei ein "gutes Handwerkzeug für jeden Schauspieler", spricht der Regisseur und Schauspieler aus eigener Erfahrung.  Das Um und Auf dabei sei, dass man "wach ist für den Moment und den Partner auf der Bühne" - sei es nun der Pianist, der die Show begleitet oder die Co-DarstellerInnen.

Dido Victoria Sargent konzentriert sich bei der Ausstattung auf das zusammengesetzte Substantiv "Theater-Sport". So erinnert die Bühne an einen Sportplatz inklusive Show-Vorhang und die Kostüme sind eine Mischung aus Sportklamotten und Abendgarderobe.

Stückinfo & Termine

Viel Lärm um Stella.  Mit Stella steht eines von Goethes frühen Stücken auf dem Spielplan des Landestheaters, verfasst in Frankfurt vom damals noch als Anwalt tätigen Johann Wolfgang. Mit seinem unkonventionellen Vorschlag einer Ehe zu dritt hatte das Stück zu seiner Entstehungszeit 1775 große Wogen der Empörung geschlagen. "Aufführungstauglich" wurde es erst 30 Jahre später 1805 in Weimar, als Goethe auf Anraten Friedrich Schillers, den Schluss zur Tragödie umschrieb.

Regisseur Johannes von Matuschka zieht in seiner Inszenierung "den Fokus eng und dicht und versuche die Figuren dem Zuseher sehr nahe zu bringen". In dieser intimen Situation, die die kleine Bühne des Eisenhand begünstigt, will von Matuschka eine "Sensibilisierung der Sinne" schaffen. Dabei verlässt er sich nicht allein auf die expressive Sprache, von der das Stück lebt, sondern hat einen "Geräuschemacher" engagiert, der dem Publikum sozusagen Ohren machen soll. Eben dieser, Max Bauer, Mitglied einer vom Aussterben bedrohten Zunft, hilft das "Hören im Bühnenerleben zu schärfen und neu zu entdecken".

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