Preview - Lulu

Mittwoch, 14. März 2012

Spannendes Presseinformationsgespräch zur nächsten Schauspiel-Premiere Lulu in den Linzer Kammerspielen. Regisseur Gerhard Willert, Ausstatterin Alexandra Pitz, Musiker Wolfgang ‚Fadi’ Dorninger und Dramaturgin Kathrin Bieligk lieferten sich einen intensiven und ausschweifenden Dialog mit der Linzer Presse. Premiere ist am 17. März 2012.

Schauspieldirektor und Regisseur Gerhard Willert hat sich für die Inszenierung der Ur-Fassung (1892-1894) entschieden, die "viel direkter" sei. In den späteren Fassungen habe Wedekind "Wölkchen drum herum gemacht", damit der Text überhaupt von der Zensur erlaubt wurde - der Grundplot blieb derselbe. In der Ur-Fassung, der sogenannten "Monstretragödie", schrieb Wedekind einen ganzen Akt in französischer Sprache, um so das repressive System auszutricksen. „Die ganzen Garstigkeiten hat er im Französischen versteckt“, so Willert. "Wedekind ist daher der erste deutsche Dichter, den ich übersetzen durfte", schmunzelt er.

In der Linzer Neuinszenierung sind gut Zweidrittel des Schauspielensembles involviert, damit es zu keinen Doppelbesetzungen kommt, die zu "Psychologisierungen verführen". Eine große Qualität des Textes sei es, dass Wedekind "benennt und beschreibt ohne moralisch zu werten", so Ausstatterin Alexandra Pitz. Ihr Bühnenraum orientiert sich stark daran und "kommentiert nicht, sondern funktioniert wie ein Serviertablett". Auf dem die SchauspielerInnen ausgesetzt seien wie in einem Francis Bacon Gemälde, fügt Dramaturgin Kahrin Bieligk hinzu. Die "Theatermusik" steuert einmal mehr Wolfgang 'Fadi' Dorninger bei.

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