13 Fragen an Katherine Lerner

Sonntag, 1. Juli 2018

1 | Was ist dein Morgenritual? 
Es gibt zwei Optionen: Entweder ich stehe mit meinem 11 Monate alten Sohn Leo auf, mache für ihn Frühstück und spiele mit ihm. Wenn das allerdings meine Frau übernimmt, kann ich ein wenig länger schlafen, etwa bis 08.00 Uhr. Dann sitze ich mit einem Kaffee und unseren zwei Katzen im Bett und lese online Artikel über die politische Lage in den USA oder – wenn mich das zu wütend macht – über Innenarchitektur.

Was liest du gerade?
Ich lese gerade den Roman Olive Kitteridge von Elizabeth Strout – ein wunderbar melancholisches Buch voll von gutem, schwarzem Humor.

Als welches Tier wärst du glücklich? 
Als Möwe. Da ich in Long Island aufgewachsen bin, vermisse ich das Meer nämlich wahnsinnig. Und Möwen haben auch so eine lustige und ein bisschen hässliche Stimme, das finde ich als Sängerin natürlich reizvoll!

Welche drei Begriffe fallen dir spontan zu Österreich ein?
Kultur, die Jahrhunderte zurückreicht – in Amerika haben wir diese Art von Musikgeschichte zum Beispiel nicht. Dann der Naschmarkt mit dem ihn umgebenden Jugendstil und dem tollen „Turkish delight“. Und Kaffeehäuser!

Was wolltest du in Linz immer schon machen, hast es aber noch nicht geschafft?
Einen Cocktail über den Dächern von Linz trinken! Alternativ dazu – aus einem mehr kulturellen Blickwinkel betrachtet: ins Schlossmuseum gehen. Außerdem würde ich gerne einmal in der Donau schwimmen.

Was macht dich verlegen?
Dass ich schon seit längerem in deutschsprachigen Ländern wohne und mein Deutsch immer noch nicht so gut ist, wie ich mir das wünschen würde. Ich empfinde es als eine Form von Respekt, die Sprache halbwegs gut zu beherrschen – aber die meisten Leute sprechen sofort Englisch mit mir! Daher eine Bitte an alle: Bitte sprecht mehr Deutsch mit mir! ☺

Welche Frage sollte in einem Interview mit dir nicht fehlen? – Und deine Antwort?!
Wie entstand deine Faszination für die Oper? – Ich komme aus einer sehr musikalischen Familie: meine Großmutter war Klavierlehrerin und meine Mutter sang zuhause Opernmelodien und Lieder von Gabriel Fauré. In der High School war ich außerdem in einem Chor, was sehr inspirierend für mich war. Also studierte ich daraufhin Gesang!

Was ist das erste Theaterereignis, an das du dich erinnern kannst?
Der Mikado von Gilbert und Sullivan in der New York City Opera – ein super Stück als Einstieg!

Wenn du einen anderen Beruf ausüben müsstest, welchen würdest du wählen?
Ich könnte mir Grafik-Designerin oder Innenarchitektin gut vorstellen. Oder Polit-Journalistin, das würde mich auch wahnsinnig interessieren.

10 Welche 3 Dinge würdest du auf keinen Fall auf eine einsame Insel mitnehmen?
Ich würde lieber sagen, was oder vielmehr wen ich schon gerne mitnehmen würde. Und zwar: Meine Frau, meinen Sohn und meine Ukulele!

11 Welches Kunstwerk, gleich welchen Genres, hat in dir die stärkste Emotion ausgelöst?
Die Bücher A Little Life von Hanya Yanagihara und Never Let Me Go von Kazuo Ishiguro, die mich beide nach der letzten Seite noch tagelang beschäftigt haben. Außerdem traurige Lieder von Schubert, Brahms und Mahler.

12 Stell dir vor, du bist einen Tag lang unsichtbar. Was würdest du machen?
Es wäre besser, wenn das nicht passieren würde – ich würde diese Tatsache nämlich in wirklich allen Facetten auskosten! Ich habe nämlich einen sehr schalkhaften Charakterzug!

13 Dein liebster Ort in Linz?
Der Spazierweg hinter dem Schlossmuseum. Die Gerberei für Kaffee und „Frau Dietrich“ für Cocktails!


Die junge amerikanische Mezzosopranistin Katherine Lerner ist seit der Spielzeit 2017/18 Ensemblemitglied am Landestheater Linz. Hier war sie bisher als Amme in Die Frau ohne Schatten, als Gertrud in Hänsel und Gretel und als Larina in Eugen Onegin zu sehen. Die kommende Saison wird sie als Brangäne in Tristan und Isolde eröffnen.