13 Fragen an Xiaoke Hu

Sonntag, 18. Februar 2018

1 | Was ist dein Morgenritual? 
Erst einmal nichts Besonderes: Aufstehen, Kaffee trinken. Und ich MUSS Musik hören, aber auf gar keinen Fall Klassik! Am liebsten Pop oder Musical, zum Beispiel Jekyll & Hyde oder Les Misérables, oder auch Musik aus Disney-Filmen. Ich liebe zum Beispiel den Soundtrack von Die Schöne und das Biest!

2 | Was liest du gerade?
Der Glöckner von Notre Dame von Victor Hugo, auf Chinesisch und auf Englisch. Wir haben in der Reihe „Oper am Klavier“ ja gerade die Oper L’Esmeralda von Louise Bertin gemacht, daher interessiert mich das sehr. Ich lese die Bücher zu Opern nicht unbedingt vor, aber oft gerne nach einer Produktion, um dann die Original-Geschichte kennenzulernen.

3 | Als welches Tier wärst du glücklich? 
Als Vogel … Freiheit!

4 | Welche drei Begriffe fallen dir spontan zu Österreich ein?
Mozart, Neujahrskonzert und Wiener Musikverein!

5 | Was wolltest du in Linz immer schon machen, hast es aber noch nicht geschafft?
Im Großen Saal des Musiktheaters eine Hauptrolle singen!

6 | Was macht dich verlegen?
Meine Sprache. Jetzt kann ich mich auf Deutsch schon ziemlich gut verständigen, aber manchmal denke ich mir, dass ich mich verständlich ausgedrückt hätte – und dann fragen die Leute wieder nach … das ist mir dann ein bisschen peinlich.

7 | Welche Frage sollte in einem Interview mit dir nicht fehlen? – Und deine Antwort?!
Was hast du gemacht, bevor du nach Deutschland und Österreich gekommen bist? – Ich habe vier Jahre Musical an der Pekinger Tanzakademie studiert!

8 | Was ist das erste Theaterereignis, an das du dich erinnern kannst?
Ich war als Kind schon im Theater, aber das war nicht so prägend. Viel wichtiger war für mich ein Erlebnis im Jahr 2008: Im dritten Jahr meiner Ausbildung an der Tanzakademie in Peking habe ich mit ein paar meiner Studienkollegen ein Theaterprojekt auf Basis eines Gedichts über Van Goghs berühmte „Sonnenblumen“ aufgeführt. Wir haben alles gemeinsam gemacht: Regie, Ausstattung, Schauspiel … das war super!

9 | Wenn du einen anderen Beruf ausüben müsstest, welchen würdest du wählen?
Kriegsberichterstatter, weil ich es ganz wichtig finde, dass über Vergehen an der Menschlichkeit sorgfältig berichtet wird.

10 | Welche 3 Dinge würdest du auf keinen Fall auf eine einsame Insel mitnehmen?
Geld – wenn ich nichts mehr mit Geld zu tun haben müsste, wäre ich nämlich froh. Kinder, weil ich bin schon kindisch genug! Und andere Leute, weil sonst wäre die Insel ja nicht mehr einsam …

11 | Welches Kunstwerk, gleich welchen Genres, hat in dir die stärkste Emotion ausgelöst?
Vor allem Filme, zum Beispiel Nuovo Cinema Paradiso von Giuseppe Tornatore, oder die berühmte wortlose Liebeserklärung mit den Schildern aus Tatsächlich … Liebe – mein absoluter Lieblings-Weihnachtsfilm!

12 | Stell dir vor, du bist einen Tag lang unsichtbar. Was würdest du machen?
Nackt auf die Straße gehen.

13 | Dein liebster Ort in Linz?
Die Donau! Ich liebe es, wenn es in einer Stadt einen Fluss gibt. Durch meine Heimatstadt Chengdu fließt der Jangtse, durch Köln, wo ich in Deutschland studiert und gewohnt habe, der Rhein – und durch Linz eben die Donau. An einem Fluss Kaffee trinken, das ist einfach wunderschön in einer Stadt!

Der in China geborene Tenor Xiaoke Hu ist seit der Spielzeit 2016/17 Mitglied des Oberösterreichischen Opernstudios. In der aktuellen Saison stand er bereits als Clitofonte in der Barockoper La Rosinda und als Borsa in der Linzer Neuinszenierung von Rigoletto auf der Bühne. In der zeitgenössischen Oper Unverhofftes Wiedersehen wird er ab 25. Februar als Mathias zu erleben sein.