13 Fragen an Urko Fernandez Marzana

Sonntag, 17. Dezember 2017

 
1 | Was ist dein Morgenritual?

Ich versuche mir am Morgen Zeit zu nehmen und genieße es, in Ruhe und ausführlich zu frühstücken, mit frischem Orangensaft, Kaffee, Müsli, einem Eier- und einem Avocado-Toast. Eine Stunde vor Beginn des Trainings, um 9.00 Uhr, bin ich schon im Theater, um mich im Fitnessraum aufzuwärmen. Dann esse ich nochmal eine Banane und Nüsse und visualisiere ein bisschen den Tag. Mein Geist und meine Muskeln sind dann ganz wach, so dass ich auch die Leistung erbringen kann, die ich von mir erwarte.

2 | Was hörst du gerade?

Das hängt ganz von meiner Stimmung ab. Morgens eher langsame, auch klassische Musik. Wenn ich müde bin – wie zum Beispiel in der letzten Woche mit drei Vorstellungen – höre ich schnelle, fröhliche Musik, oft Popmusik, um mich zu motivieren. Die Musik der 80er und 90er Jahre finde ich am besten!

3 | Als welches Tier wärst du glücklich?

Eine Katze, ein schöner Vogel, ein Adler?

Mich fasziniert es, dass es Tiere gibt, die fliegen können. Andererseits liebe ich die Art, wie sich Katzen bewegen. Manchmal, wenn ich tanze, versuche ich wie eine Katze zu denken, mich so sanft und weich wie sie zu bewegen.

4 | Welche drei Begriffe fallen dir spontan zu Österreich ein?

Dass es kalt und zu dieser Jahreszeit schon um 16.30 Uhr dunkel ist. Tolle Arbeitsbedingungen im Musiktheater und nette, warmherzige Menschen.

5 | Was wolltest du in Linz immer schon machen, hast es aber noch nicht geschafft?

Ins Ars Electronica Center gehen, Filme in Originalsprache sehen.

6 | Was macht dich verlegen?

Dass ich die Sprache hier nicht kann. Aber ich nehme gerade Unterricht!

7 | Welche Frage sollte in einem Interview mit dir nicht fehlen? – Und deine Antwort?!

Ob ich mich hier wohlfühle!

Ja, das tue ich. Der Umzug nach Linz kam für mich sehr überraschend und schnell. Innerhalb kürzester Zeit war ich 2000 km von meiner Familie und meinen Freunden entfernt. Ich hatte wenig Zeit mir Gedanken zu machen und wusste nicht, was mich hier erwarten würde. Natürlich vermisse ich Freunde und Familie manchmal, aber ich kann hier tun, was ich wirklich möchte und wenn sie mich besuchen kommen, bin ich stolz das zu zeigen.

8 | Was ist das erste Theaterereignis, an das du dich erinnern kannst?

Ich war ungefähr sieben, als mich meine Mutter in das Musical Fame geschleppt hat. Vorher war ich sehr skeptisch, aber an diesem Abend hat mich der „Virus“ gepackt. Ich wusste, dass ich da dabei sein wollte, einer von denen auf der Bühne sein. Darüber bin ich zum Tanz gekommen.

9 | Wenn du einen anderen Beruf ausüben müsstest, welchen würdest du wählen?

Schauspieler.
Er müsste in jedem Fall etwas mit der Bühne zu tun haben, davor oder dahinter, auch ein Techniker zu sein könnte ich mir vorstellen.

10 | Welche 3 Dinge würdest du auf keinen Fall auf eine einsame Insel mitnehmen?

Mein Handy, Geld (es dreht sich viel zu viel um Geld, das ärgert mich!), einen Wecker.

11 | Welches Kunstwerk, gleich welchen Genres, hat in dir die stärkste Emotion ausgelöst?

Tanz, wenn er ganz pur, ehrlich und großzügig ist.

12 | Stell Dir vor, du bist einen Tag lang unsichtbar. Was würdest du machen?

Ich würde in das Büro meiner Chefin Mei Hong Lin gehen und versuchen, die dort verborgenen Geheimnisse zu lüften, alles was wir nicht oder noch nicht wissen sollen.

13 | Dein liebster Ort in Linz?

Der Spazierweg entlang der Donau zwischen den Brücken, auf der Urfahrer Seite.


Der junge Baske Urko Fernandez Marzana hat in diesem Jahr sein Studium des Zeitgenössischen Tanzes in Madrid abgeschlossen und ist seit Beginn der aktuellen Spielzeit Mitglied der Kompanie TANZLIN.Z. Er war seither bereits in Music for a while und Die kleine Meerjungfrau zu erleben. In Mei Hong Lins Tanzstück Der Tod und das Mädchen, Premiere am 14. Januar 2018, verkörpert er den Tod.