Westernoper McTeague begeistert!

Montag, 8. Februar 2016

Die Europäische Erstaufführung von William Bolcoms Western-Oper McTeague – Gier nach Gold wurde vom Publikum begeistert aufgenommen. Auch die Journalisten von Frankfurter Allgemeine über Bayrischer Rundfunk und Der Standard bis ORF zeigten sich euphorisch. Lesen Sie hier eine Auswahl der sehr erfreulichen Lobeshymnen:

"In Linz erntete die Oper wohlwollende und breite Zustimmung des Premierenpublikums. ... 
Bolcoms Musik schürft tief und ohne epigonal zu sein in der Musikgeschichte zwischen Broadway, Stravinsky oder Wagner und amalgiert dabei eine ganz eigene Klangsprache, die vor klangdichten Raffinessen nur so trieft und das Linzer Bruckner Orchester und den Landestheater-Chor (Einstudierung: Georg Leopold) unter Dennis Russell Davies erfolgreich herausfordert." 

Norbert Trawöger, Kronen Zeitung


"Der Protagonist McTeague wird ... von Corby Welch ungemein präsent, expressiv und kraftvoll gesungen. Seine Frau Trina wird von Çiğdem Soyarslan mit nuancenreichem Sopran gestaltet. Michael Wagner singt den ehemaligen Freund Shouler mit dämonischem Organ und Karen Robertson die skurrile Alte Maria Miranda Macapa mit großer Energie.
Komponist Bolcom pflegt die Grenzenlosigkeit: Seine Musik ist polystilistisch, mäßig modern und vereint Ragtime, Blues, Walzer, Musical und serielle Musik. ...
Vom Bruckner Orchester Linz werden die farbigen, teils diffizilen, oft überraschenden Klänge engagiert und perfekt musiziert. Großer Jubel!"

Helmut Christian Mayer, Kurier
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"Die Musik Bolcoms versucht, Elemente der Oper und des Broadway-Musicals zu vereinen; manchmal wirkt sie bloß als handlungsverstärkende Filmmusik, oft aber auch als opernhaftes Element, zwischen grellem Expressionismus und zarter Melodie pendelnd.
...  US-Tenor Corby Welch überzeugte als Typ des naiven Riesen, die enormen Schwierigkeiten der Partie meisternd. Ihm aber zumindest ebenbürtig die Sopranistin Cigdem Soyarslan als verbiestert-geizige Trina, Bassist Michael Wagner als querulanter „ewiger Verlierer“ Schouler und Mezzosopran Karen Robertson als fantasierende Maria Miranda Macapa. …
Mathias Fischer-Dieskau entwickelte eine grenzgeniale Bühnenidee für den „schnellen Schnitt“ im changierenden Licht einer symbolhaft mehrdeutigen „Sonne“.  … Wie immer szenisch und stimmlich ausgezeichnet: Der Chor."

Paul Stepanek, Neues Volksblatt
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„Gefeierte europäische Erstaufführung von Bolcoms Oper McTeague im Musiktheater
Matthias Davids hat in fabelhaft wandlungsfähigen Bühnenbildern von Mathias Fischer-Dieskau und ideal harmonierenden Kostümen von Susanne Hubrich das Stück ohne Schnörkel auf die Bühne gestellt. Dennis Russell Davies hat mit dem klangvoll und mitreißend spielenden Bruckner Orchester die Musik seine Freundes William Bolcom präzise umgesetzt und die bisweilen schroff aufeinandertreffenden musikalischen Idiome - von jazzigem Ragtime bis zu atonal ausgeklügelten Sphärenklängen - fein herausgearbeitet. Der perfekte Klang einer in allen Bereichen bühnenwirksamen Musik und eines idealen Fundaments für die Sänger - allen voran Corby Welch, der einen höhensicheren wie schauspielerisch überzeugenden McTeague gibt und plausibel die Rolle des Ausgegrenzten, des Verfolgten, des scheinbar harmlosen "Riesenbabys" verkörpert. ...
Nicht minder eindringlich in der Darstellung und gesanglich ebenfalls herausragend ist Çigdem Soyarslan als Trina. Überzeugend auch Michael Wagner als Marcus Schouler, der sich vom kumpelhaften Freund zum beinahe dämonischen Gegenspieler wandelt, sowie Karen Robertson, die perfekt unbedarfte Haushälterin Maria.“
Bewertung: 5 von 6 Sternen 

Michael Wruss, Oberösterreichische Nachrichten


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„William Bolcoms Oper McTeague über die zerstörerische Gier nach Gold ist erstmals in Europa zu sehen: kein Geniestreich, aber gelungen - ohne moralischen Holzhammer.
… Handlung, Musik und Inszenierung greifen einander effektiv unter die Arme, wobei dem Bühnenbild Mathias Fischer-Dieskaus die Krone gebührt. Da wird auf der Drehbühne immer wieder ein potemkinsches Westernstädtchen nach dem Zugbrückenprinzip hochgehievt, hinter dessen größter Fassade McTeagues Praxis liegt. Wenn niedergelassen, klappt sich das Ganze weitgehend zusammen und suggeriert eine Felslandschaft: Das besitzt poetische Kraft in seinem Zusammenwirken aus Naturalismus und Abstraktion. Matthias Davids inszeniert in diesem Rahmen Massenszenen wie intime Momente mit gleichbleibend tadelloser Routine. Die Dramaturgie wirkt mehrfach filmisch." 
Walter Weidringer, Die Presse 


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"Bolcom mischt tausend Stilingredienzien mit versierter Hand, seine komplexe, illustrative, sich chamäleonartig wandelnde Musik folgt dem Libretto von Arnold Weinstein und Robert Altman mit leichtem Schritt wie eine versierte Tänzerin ihrem Tanzpartner. 
Wie schön, dass auch die Inszenierung von Matthias Davids traumhaft gut gelungen ist und beeindruckende Bilder bietet, sei es bei den Wüstenszenen oder dem handwerklich großartigen Trubel des Jahrmarkts und der Hochzeit – besser geht’s nicht. Mathias Fischer-Dieskau hat ein wandelbares, wundervoll stimmungsvolles Bühnenbild gebaut, zusammen mit den Kostümen von Susanne Hubrich ergibt das ein ganz schön schräges Wild-West-Ambiente. 
Und auch die Sänger sind großartig, allen voran Corby Welch als McTeague mit seinem kräftigen und doch auch weich-goldenem Tenor. Cigdem Soyarslan muss sich als McTeagues Gattin Trina Sieppe von der Klemmschwester zur Sexgöttin zur Zwangsfixierten wandeln, sie schafft das und singt dabei auch noch wunderschön. Bärenstark der Bariton des als angeschlagen angesagten Michael Wagner (als McTeagues Freundfeind Schouler), und Karen Robertson füllt die zwischen Komödie und Irrsinn aufgespannte Figur der Putzfrau Maria Miranda Macapa mit hochdramatischer Intensität und rollenadäquat schepperndem, schneidendem Mezzo. 

Im Orchestergraben koordiniert Bolcom-Spezialist Dennis Russell Davies die Sänger, den tollen Chor (Leitung Georg Leopold) und das solide Bruckner Orchester Linz mit fachmännischem Überblick. Begeisterung und Empfehlung. Wieder einmal zeigt das (noch) von Rainer Mennicken geleitete Linzer Landestheater, dass es auch an einem großen Haus möglich ist, interessante zeitgenössische Oper erstklassig inszeniert auf die Bühne zu bringen."
Stefan Ender, Der Standard


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"Eine Entdeckung: William Bolcoms Oper McTeague - Gier nach Gold als Europapremiere im Landestheater Linz

Linz beweist Mut! ... Ganz ausgezeichnet wird die Partitur zum Leben erweckt, grandios ... ist das Ensemble. Die Titelpartie singt Corby Welch mit glänzenden Schmelz-und Schmerztönen, Michael Wagner brilliert als Freund und baldiger Widersacher Schouler. Dessen Mitverschwörerin gibt Karen Robertson mit klarer Diktion und zwielichtig bösem Spiel, während Çigdem Soyarslan McTeagues große Liebe wunderbar emphatisch und erotisch knisternd darstellt. ...

William Bolcom packt die Geschichte in mal zupackend aggressive, mal fein ausgehörte, oft leicht tänzerische Musik. Er besitzt eine klare, prägnante Handschrift, die reichlich aus der Tradition schöpft, ohne jedoch konkret oder banal zu zitieren. Neben buntem Orchestersatz gibt es schöne Akkordeonklänge, aber auch ruppige Blechschläge und "schmutzige" Liegetöne.

Matthias Davids inszeniert einen wahren Opernthriller im elegant die Schauplätze wechselnden Bühnenbild von Mathias Fischer-Dieskau. Wenn McTeague in der Wüste schmachtet und auf sein Leben zurückblickt, dann brennt und strahlt eine gewaltige Scheinwerfer-Sonne, die wie ein Kunstwerk von Olafur Eliasson wirkt.  - Sehr gelungenen Opernabend"
Jörn Florian Fuchs, Tiroler Tageszeitung 


bit.ly/ltl_mcteague_tirolertageszeitung

„Linz überzeugt mit einer Western-Oper" 

Salzburger Nachrichten



„Glücklich wurde in dem packenden, äußerst unterhaltsamen und opulent bebilderten Western mit dem Lotto-Gewinn niemand, wohl aber krankhaft geizig, verrückt, wahnsinnig, irre. ... mitreißend wie ironisch. Der Western funktioniert also auch auf der Theaterbühne, und zwar ganz ohne Pferde. Sicher, streckenweise erinnert Bolcoms McTeague eher an ein Musical als an eine Oper, ist doch schmissiger Ragtime zu hören und gefühlvoller Blues. ... In Linz wurde McTeague nicht zuletzt wegen des überwältigenden Bühnenbilds von Mathias Fischer-Dieskau zum Erfolg. Er zauberte eine Riesensonne, die mal gleißte, mal schimmerte, mal totenblass wurde, also sowohl ein Sinnbild der Wüste, als auch der menschlichen Seele war. Darunter die Fassaden einer Westernstadt, die immer wieder wie von Geisterhand umgelegt wurden und dann an halb zugewehte Ruinen in der Wüste erinnerten. Technik und Lichtregie leisteten Großartiges, inzwischen ist das leider selten geworden, sind die meisten Bühnen doch stark renovierungsbedürftig, was in der Regel auch zu hören und zu sehen ist. Linz dagegen glänzt mit einem topmodernen Neubau. ...  



Alles ist zu sehen, was einen klassischen Western ausmacht.
Regisseur Matthias Davids erlag nicht der Versuchung, die Handlung zu aktualisieren und optisch in die Gegenwart zu holen. So ist alles zu sehen, was einen klassischen Western ausmacht: Die Kopfgeldjäger in ihren Staubmänteln, der Showdown in der Wüste, der Kampf um den letzten Tropfen Wasser. Und weil alle Mitwirkenden hoch motiviert waren und absolut glaubwürdig spielten, war das tatsächlich so authentisch wie im Kino. Kaum zu glauben, aber die Künstlichkeit der Bühne geriet völlig in Vergessenheit. Das Schlussbild wird in Erinnerung bleiben: McTeague sitzt ohne Wasser unter der Wüstensonne, überschüttet sich mit Goldmünzen, hat seinen Rivalen erwürgt, aber dabei vergessen, dass er mit Handschellen an die Leiche gekettet ist. Und der Schlüssel fehlt.



Ein Leidenschaftlicher Galopp durch die Partitur.

 Corby Welch überzeugte in der Titelrolle des kraftstrotzenden Zahnarztes, Michael Wagner faszinierte als sein Gegenspieler. Hervorragend auch die türkische Sopranistin Cigdem Soyarslan als irre Lottogewinnerin und Karen Robertson als ebenso wahnsinnige Haushälterin. Dirigent Dennis Russell Davies sorgte für den nötigen Wildwest-Rhythmus und galoppierte leidenschaftlich durch die Partitur. Mag sein, dass das auch mal effekthascherisch klang, es war jedenfalls in jeder Hinsicht unterhaltsam. Und das Lotterie-Los, das werfen Sie am besten weg."

Peter Jungblut, BR Klassik - Bayerischer Rundfunk
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„McTeague - Gier nach Gold ... wurde zu einem vom Publikum bejubelten Bühnenwestern. 
Großer Star des Abends ist Dennis Russell Davies am Pult des Bruckner Orchesters. Er sorgt für eine üppige, häufig ins Fortissismo getriebene Musik. Schlagwerk und Bläser bringen Schwung, Streicher sorgen für dramatische, aber auch besinnliche Momente. Feinfühlig stellt er das Orchester stets in den Dienst der Solisten und ordnet sich diesen begleitend und stimmungsgebend unter.
Eindrucksvoll in Stimme und Spiel präsentiert sich Corby Welch als McTeague, dem die Gratwanderung zwischen Mensch und Monster hervorragend gelingt. Ebenso eindrucksvoll profiliert sich Cigdem Soyarslan als Trina.“ 

Armin Sattler, ORF.at

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„Dennis Russell Davies, der schon die Uraufführung von McTeague in Chicago dirigiert hatte, führt das Bruckner Orchester Linz sicher durch die Partitur. Auch szenisch ist die Aufführung, die zahlreiche Wechsel der Schauplätze bewältigen muss, gut gelöst. Sie folgt der Dramaturgie, wie sie Filmregisseur Robert Altman entwarf, als einer Strategie der Rückblenden: Hilflos taumelt der vereinsamte McTeague durch die Wüste im "Tal des Todes", um sich an entscheidende Erlebnisse seines verpfuschten Lebens zu erinnern, das ihn schließlich bis zum Mord führt. Und so werden die Häuser des an Westernfilme erinnernden Straßenzuges zusammengeklappt, während das Bühnenbild, entworfen von Mathias Fischer-Dieskau, weiter rotiert, so dass ein wüst-ödes Szenario entstehen kann. Regisseur Matthias Davids macht den Wandel des Protagonisten-Trios glaubhaft, er hat auch die Massenszenen souverän im Griff.“ 

Rainhard Kager, Frankfurter Allgemeine Zeitung

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