Opern-Uraufführung Kaspar H.

Dienstag, 1. Februar 2011

Jubelmeldungen und Hymnen für Kaspar H.
Die Feuilletons sind begeistert von Balduin Sulzers neuester Oper Kaspar H.
Am Samstag, dem 29. Jänner 2011 wurde das Auftragswerk in den Linzer Kammerspielen uraufgeführt. Und mit einem minutenlangen Applaus-Sturm des Premierenpublikums würdig quittiert. Lesen Sie nachstehend wie die Presse das Opernwerk über das Findelkind Kaspar Hauser rezipierte.

Ernst Scherzer (Kleine Zeitung) sieht in der Kammeroper „einen denkwürdigen Abend“, der an „alle Beteiligten höchste Anforderungen gestellt hatte“. Regisseur André Turnheim attestiert er „gekonnte Personenführung“. „Als Titelheld wurde Matthäus Schmidlechner gefeiert: Ein hervorragender Sängerschauspieler, der sich durch nichts in seiner glänzend gespielten Naivität beirren ließ.“

Von einem „musikalischen Ereignis“ schwärmt Norbert Trawöger (Neue Kronen Zeitung) bereits in der Headline. „erstklassig“, urteilt Trawöger weiter, sei „Sänger-Ensemble, ob Matthäus Schmidlechner in der Titelrolle, Elisabeth Breuer als Clara, Cheryl Lichter als charismatische Kommissarin, Dominik Nekel als Seelendoktor Daumer oder Hans-Günther Müller als Leon. ... Dennis Russell Davies führt das musikalische Ereignis in stringenter Deutlichkeit an.“

Von den sängerischen Leistungen beeindruckt zeigt sich Paul Stepanek (Neues Volksblatt). „Es ragen der hohe Tenor Matthäus Schmidlechners (Kaspar), der artistische Sopran Cheryl Lichters (Kommissarin), der klare Bariton Dominik Nebels (Daumer) und der helle frische Sopran Elisabeth Breuers (Clara) hervor.“ Auch dem Bruckner Orchester unter Dennis Russell Davies streut er Blumen: „Aus dem Orchestergraben klingt Virtuoses, von Dennis Russell Davies behutsam bis zupackend gesteuert: Spitzenkräfte des Bruckner Orchesters samt dem exzellenten Akkordeonisten Serkov geben ihr Bestes.“

Michael Wruss (Oberösterreichische Nachrichten) geht mit den Kollegen d’accord und schreibt „Von Regie und Bruckner Orchester mustergültig umgesetzt, wurde die Geschichte eines autistischen Monsters (Libretto: Vera Rathenböck) heftig beklatscht.“. Über die Regie: „Regisseur André Turnheim gelang eine mustergültige Umsetzung in einem klinisch sterilen Raum und stimmigen Kostümen (Florian Parbs und Barbara Aigner)...“ Über die musikalische Umsetzung: „Das Bruckner Orchester unter Dennis Russell Davies bot eine großartige Leistung, ...“
Matthäus Schmidlechner brillierte schauspielerisch als geschundene Kreatur, begeisterte mit einer fulminant gesungenen "Badewannenarie" ... Einfach perfekt.“ – Was in den OÖN mit 6 (!) Sternen gewürdigt wird.

Für Lubisja Tosic (Der Standard) lebt das Werk von „tollen Sängerleistungen und einer präzisen Regie“. Elisabeth Breuer attestiert er „souveräne Koloraturarbeit“, an Matthäus Schmidlechner überzeugte ihn dessen „grandiose darstellerische und vokale Leistung“. Die Regie André Turnheims lässt seiner Meinung nach „durch die klare und die Figuren sorgfältig ausformende Arbeit (...)“ „die vokalen Solomomente der Oper zu kleinen Werkinseln des lebendigen Musiktheaters“ geraten.

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