PREVIEW - Dantons Tod

Dienstag, 24. September 2013

"Was für ein Historienschinken", dachte Regisseur Christian Wittmann anfangs, als er sich mit Dantons Tod befasste. Was ihn dann überraschte war "wie modern Büchners Schnitttechnik ist" - "rehabilitiert" er das Werk, das im Vormärz 1835 verfasst und erst 1902 uraufgeführt wurde, schnell wieder. "Es könnte auch ein heutiges Drehbuch sein", so Wittmann. In vier Wochen hat es Büchner geschrieben, und in ebenso kurzem Zeitraum lässt er die Geschichte Robespierres und Dantons, die sich uneins über Ende und/oder Fortgang der französischen Revolution waren, spielen. "Er lässt sehr viel gleichzeitig passieren, inklusive Ortswechsel, was natürlich auf der Bühne nicht geht." Wittmanns Lösung: Eine Bühne ohne Abgänge, alle Figuren bleiben auf der Bühne und treiben das Geschehen voran.

Im Zentrum des Regie-Konzepts steht, dass die beiden Figuren Danton und Robespierre von einem Schauspieler, Klaus Köhler, verkörpert werden. "Ich fand es spannender, den historischen Kampf, den Georg Büchner zwischen den Haltungen dieser Figuren schrieb, in einer Person wüten zu lassen", so Wittmann. Danton will Frieden, das Ende der Revolution. Robespierre sagt, ein vorzeitiges Ende der Revolution bedeute, dass alles umsonst gewesen sei. - Ein zeitloser Konflikt zwischen Idee und dem Verlassen der Idee zu Gunsten der Menschlichkeit.

Premiere am 27. September 2013 in den Kammerspielen

Stückinfo & Termine

Nachlese - Die Zauberflöte

Dienstag, 17. September 2013



Am Samstag, dem 14. September fiel mit der Zauberflöte von Wolfgang Amadeus Mozart der Startschuss für die neue Saison am Landestheater Linz. Im Großen Saal des Musiktheaters wurde Amon Miyamotos Inszenierung dieses österreichischen Traditionsstücks mit großem Beifall zur Aufführung gebracht und fand auch in den Zeitungen großen Zuspruch. Gespannt warten wir noch auf die Fernsehberichte dreier japanischer TV-Sender und eine Kritik im Sankei Shimbun:

„Als echten Glücksfall“ bezeichnet Balduin Sulzer von der Kronen Zeitung in seinem Titel die Neuinszenierung und erkennt „kaum einen Vorbehalt, szenisch wie auch musikalisch.“ „Packende Lichteffekte“, „überzeugend entwickelte Chorszenen“ und einen „überlegen gestaltenden Dirigenten“ hebt der Kritiker ebenfalls hervor. Der „ungewöhnlich lange und dichte Premierenbeifall“
entging ihm auch nicht.

Silvia Nagl von den Oberösterreichischen Nachrichten lobt „Königin der Nacht“ Mari Moriya (Sie „lässt ihre wendigen Stimmbänder die messerscharfen Spitzentöne und Koloraturen bravourös tänzeln: sensationell!“). Regisseur Amon Miyamoto gebühre „Anerkennung und Respekt.“ Angetan war die Journalistin von den Kostümen von Masamoto Ota: „eine Augenweide: opulente Mischung aus Moderne und japanischer Tradition“.

„Ein genial-einfacher dramaturgischer Kniff“ und schon ist die Zauberflöte laut Paul Stepanek vom Neuen Volksblatt ideal ins 21. Jahrhundert integriert und kann wie ein Computerspiel inszeniert werden. Die „fernöstliche Inspiration“ bei den Kostümen kommt genauso gut an wie die Gesangspartien: „Auf der Gesangsebene brillieren Mari Moriya als exotische Königin der Nacht und Myung Joo Lee als bezaubernd lyrische Pamina.“ In die Rolle des Papagenos schlüpft Martin Achrainer, der mit seinem „beträchtlichen stimmlichen und komödiantischen Potential“ schnell der „Herzbube des Publikums“ wird. Lob auch für das Tanzensemble der Bruckneruni, nein, eigentlich für das gesamte Ensemble und Produktionsteam. „Nicht nur unversehrt, sondern mehr als sehens- und hörenswert“, so die erfreuliche Meinung des Kritikers.

Und auch Petra und Hans Huber vom Neuen Merker Online sind begeistert und geben der Linzer Inszenierung den Anspruch einer „Zauberflöte für das dritte Jahrtausend.“ Auch Dramaturg Wolfgang Haendeler wird mit lobenden Worten erwähnt in Zusammenhang mit den „behutsam und jedenfalls intelligent und humorvoll abgeänderten Textstellen.“ Neben der „erstklassigen Sprachdeutlichkeit“ der Sänger und Sängerinnen, werden auch Orchester und Chor hervorgehoben. „Dennis Russell Davies und Amon Miyamoto haben eine szenisch prachtvolle Produktion in die Wege geleitet, […] die auch noch in Japan ihren Weg machen wird.“ - Denn am 10. Juni 2015 wird diese Koproduktion mit dem Niki Kai Theater in Tokyo seine Premiere erleben - inklusive Dennis Russell Davies!

Zusammengefasst von Celia Ritzberger

Stückinfo & Termine

Uwe Schmitz-Gielsdorf ist neuer Landestheater-Direktor

Donnerstag, 12. September 2013

Uwe Schmitz-Gielsdorf wird neuer kaufmännischer Geschäftsführer der OÖ. Theater- und Orchester GmbH (TOG) und tritt somit die Nachfolge von Dr. Thomas Königstorfer an, gibt Landeshauptmann und Kulturreferent Dr. Josef Pühringer heute nach Beendigung der Vertragsverhandlungen bekannt.

Nachdem die Erstgereihte Martina Malzer aus ausschließlich privaten Gründen erst vor zwei Wochen ihren Rücktritt bekannt gegeben hatte, wurden unverzüglich Gespräche mit dem Zweitgereihten aufgenommen, der im Auswahlverfahren vom Aufsichtsrat und Expertenbeirat nur knapp hinter Malzer gereiht wurde.

Schmitz-Gielsdorf ist in seiner Branche kein Unbekannter, hat sowohl künstlerisch als auch administrativ große Erfahrung im Theatermanagement und ist seit 2009 stellvertretender Intendant und Geschäftsführer der "Ludwigsburger Schlossfestspiele". Davor war er in der Geschäftsführung des "Internationalen Kulturfestivals Ruhr" in Bochum sowie an der "Deutschen Oper am Rhein" in Düsseldorf und am Staatstheater in München tätig.

"Der neue kaufmännische Direktor wird am 15. Jänner 2014 offiziell seinen Dienst antreten. Um die nötige Kontinuität zu gewährleisten, wurde vereinbart, dass Schmitz-Gielsdorf ab sofort eine Woche pro Monat Termine in Linz wahrnimmt", so LH Pühringer. Zudem wird Thomas Königstorfer, der ins Burgtheater nach Wien wechselte, bis zur Gesamtabrechnung des Baus des neuen Musiktheaters gemeinsam mit DI Otto Mierl Geschäftsführer der Musiktheater Linz GmbH (MTG) bleiben.

"Ich bin froh, dass nach dem Rücktritt von Malzer nun so rasch eine gute Lösung für das Musiktheater gefunden werden konnte. Schmitz-Gielsdorf ist ein Mann mit großer Erfahrung in einem schon bislang breiten Betätigungsfeld, vor allem auch mit großer Theatererfahrung in Köln, München und Düsseldorf. Ich bin überzeugt, dass damit wieder eine gute Mannschaft zur Verfügung steht", so LH Pühringer.

"Zudem möchte ich ausdrücklich betonen, dass diese Lösung auch im Einvernehmen mit Intendant Rainer Mennicken sowie Opernchef und Chefdirigent des Brucknerorchesters, Dennis Russell Davies, getroffen wurde, die ich als Eigentümervertreter selbstverständlich in die Endentscheidung eingebunden habe", so der Landeshauptmann abschließend.

Bereits in nächster Zeit soll der neue kaufmännische Direktor in einer Pressekonferenz vorgestellt werden.

Vernissagen

Neue Ausstellungen vor und im Musiktheater am Volksgarten

Die Foyers des Musiktheaters am Volksgarten sind nicht nur gemütlich möbliert, sie bieten auch Platz für eine weitere Kunstrichtung nebst der Darstellenden auf der Bühne - für die Bildende Kunst! - Und zwar im weitesten Sinne des Wortes. Denn was an den Wänden im KlangFoyer „hängt“ ist mehr als nur ein Bild.

Im holzvertäfelten Korridor des zweiten Rangfoyers befindet sich die so genannte SchallMauer von Martin Kaltenbrunner und Enrique Tomás. Berührt man die Tafeln der Wand, erhält das Musiktheater plötzlich einen „neuen“ Sinn. Denn es enthüllen sich verborgene Klanglandschaften, die nur mit dem Körper erfahrbar sind. Eine interaktive Erzählung im Infraschallbereich.
Interface Culture Lab - Schallmauer

Einen Stock tiefer präsentiert die Landesgalerie Linz in der FoyerGalerie eine Ausstellung der Fotografin Monika Pichler. Sie markiert damit den Auftakt einer Reihe, die zeitgenössische Positionen bildender Kunst aus Oberösterreich zum Inhalt hat.

Last but not least wird auch der OpernSchauraum über der Tramausfahrt am Vorplatz des Musiktheaters eingeweiht. In einem über acht Meter langen Glascontainer ist Platz für künstlerische Interventionen. Den Anfang macht Johannes Deutsch. Im Mittelpunkt des Interesses steht die Magie von Gegenständen und Requisiten aus dem Ring des Nibelungen, die sich mit den jeweiligen Inszenierungen Das Rheingold, Die Walküre, Siegfried und Götterdämmerung auseinandersetzen und so Passanten und Cafégäste an diesen Stoff heranführen.

Das KlangFoyer ist jeweils Dienstag bis Samstag von 15.00 bis 18.30 Uhr aktiv.

Vernissagen am Samstag, 14. September 2013, um 18.00 Uhr im Hauptfoyer des Musiktheaters.

Demoskopische Bestnote von den BesucherInnen!

Mittwoch, 26. Juni 2013

Nach zwei Monaten Spielbetrieb haben wir die ZuschauerInnen nach ihrer geschätzten Meinung über das neue Musiktheater am Volksgarten gefragt. 306 BesucherInnen wurden per Telefon vom Meinungsforschungsinstitut IMAS kontaktiert und gaben ihre Zufriedenheit bzw. Meinung zum Neubau zu Protokoll. Ergebnis: Eine überwältigende Mehrheit ist vollauf zufrieden. Laut Umfragen-Profi DDr. Paul Eiselsberg sind die Ergebnisse als „demoskopische Bestnote“ zu verbuchen, die in der Privatwirtschaft bei Umfragen in Sachen Kundenzufriedenheit „nur sehr selten erreicht würden“.

Zwei Drittel der Befragten sind seit der Eröffnung schon mehrmals im Musiktheater gewesen. Landeshauptmann Josef Pühringer freut sich  besonders über die Beurteilung der Leistung des Bruckner Orchesters mit „römisch eins“. 92 % der Befragten sind mit der Leistung des Orchesters sehr zufrieden. 94 % würden das Musiktheater weiterempfehlen - ein Wert den Demoskop Eiselsberg für ausschlaggebend erachtet, da die BesucherInnen ja als Multiplikatoren wirken und allein durch Mundpropaganda viel bewirken könnten. 87 % sind der Meinung, das Musiktheater sei ein Theater für alle. „Diese Frage ist aus Sicht der Finanzierung und der Akzeptanz sehr wichtig“, so der Landeshauptmann. Immerhin solle der Neubau kein „Theater nur für die oberen Tausend sein“.

Nachlese - Heiße Sohlen

Montag, 24. Juni 2013

Sommerzeit ist Schäxpir-Zeit! Zumindest alle zwei Jahre. Das biennal ausgetragene Festival für Theater für junges Publikum findet heuer zum siebten Mal statt und das Landestheater Linz steuert wie gewohnt eine Uraufführung bei. Henry Mason hat Heiße Sohlen, ein Schauspiel mit Tanz, für das u\hof: Ensemble plus Gäste und 12 Amateure im Seniorenalter geschrieben, John F. Kutil hat das wunderbare Generationenstück auf die Bühne gestellt. Da haben sogar die gestrengen Federn der hiesigen PressevertreterInnen im Takt gewippt:

„Der Brückenschlag zwischen Teenies von heute und ihrer Großeltern-Generation ist voll gelungen!“, äußert sich Claudia Tröster in der Kronenzeitung voll des Lobes. „Authentisch, berührend und trotzdem so unterhaltsam“, heißt es weiter. Die Amateure haben sich „sofort ins Herz des jungen und jung gebliebenen Publikums spielten.“ „... Hut ab vor der Leistung des u\hof:-Teams samt Gästen (Markus Pendzialek, Katharina Stehr, Sabrina Rupp, Wenzel Brücher, Tobias Eiselt und Claudia Waldherr).“

„Allein die Idee von Autor Henry Mason und Regisseur wie u\hof:-Leiter John F. Kutil ist spitze“, so Karin Schütze in den OÖN. „Der Brückenschlag auf der Bühne zwischen Profis und herzerfrischend spielfreudigen Amateuren gelingt.“

„Soviel ältere Menschen im Publikum bei einem Stück des internationalen Kinder- und Jugendtheaterfestivals Schäxpir?“ fragt Heinz Wagner vom Kinder-Kurier provokant. „Heiße Sohlen ließ viele dieser älteren Damen und Herren mitsummen, -singen und -swingen. ... Doch auch Jugendliche haben weit mehr als nur eine Live-Geschichtsstunde in einem Stück Jugendkultur der Großeltern.“

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FM-Projektteam des Jahres

Freitag, 14. Juni 2013

Prämiert! Das Facility-Management-Projektteam der OÖ. Theater und Orchester GmbH wurde als „FM-Projektteam des Jahres 2013“ ausgezeichnet.

Der ATGA-Preis unter der Schirmherrschaft von M.O.O.CON und Reality Consult wurde im Rahmen des 21. ATGA Facility Kongresses verliehen. „Mit diesem Preis zeichnen wir ein Team aus, dessen aktive Herangehensweise wesentlich zur Professionalisierung der gesamten FM-Branche in Österreich beiträgt“, so Karl Friedl, Geschäftsführer von M.O.O.CON in seiner Laudatio.

Die FM-Organisation des Landestheaters Linz, das sind Johann Neumüller, Leiter Einkauf und FM, und Alfred Paireder, Nutzerkoordinator Musiktheater am Volksgarten und deren Team, haben den Umzug und die Eröffnung des neuen Musiktheaters bravourös abgewickelt. Durch die frühzeitige Einbindung der FM-Sicht in die Planung des neuen Hauses, konnte der Gebäudebetrieb wesentlich erleichtert und Kosten eingespart werden.  Die Tätigkeiten der FM-Organisation sind durch ein umfassendes und praxisnahes Konzept abgesichert - von einer klaren Immobilienstrategie unter Berücksichtigung der Lebenszykluskosten von Anlagen, Gebäuden und Dienstleistungen bis hin zum operativen Krisen-, Sicherheits- und Flächenmanagement.

Neues von den Jungkritiker_innen

Freitag, 7. Juni 2013


Unsere jungen KritikerInnen melden sich wieder zu Wort und berichten vom Tag der jungen Bühne am 1. Juni 2013 im neuen Musiktheater.

Nachlese - HONK!

Mittwoch, 5. Juni 2013

Mein lieber Schwan. Das Familienmusical HONK! nach Andersens Märchen Das hässliche Entlein feierte am Sonntag, 2. Juni viel beklatschte Premiere in den Linzer Kammerspielen an der Promenade. Die Medien-VertreterInnen befanden unisono: Enten-zückend!

„Humor und Inwendiges in großer Symbiose“, titelt Philipp Wagenhofer im Neuen Volksblatt. Das Landestheater habe HONK! „auf die Bretter gezaubert“. Kristin Hölck gehe „ganz in ihrer Rolle auf“; Reinwald Kranner „treffend“ als Erwin Erpel. Das „herrlich gekritzelte Nest nach Comics-Art und die fantasievollen Kostüme von Beata Kornatowska“ gaben dem Stück eine „stimmungsvolle Note“. Die DarstellerInnen seien „fulminant“, die Musik swinge „in bester Musicalmanier“; Regisseur Kurt Schrepfer habe die Botschaft, dass man zu seinem Anderssein stehen soll und dafür von seiner Umwelt geliebt werden müsse mit „unglaublichem Witz, mit Ironie, viel Slapstick und Schwung zu einem Hit gestaltet“.

„Für alle Altersstufen empfehlenswert“, befindet Silvia Nagl in den OÖN. „Musik in flottem Musical-Stil“ unter der „umsichtigen Leitung und Keyboard-mäßigen Unterstützung von Kai Tietje“, die „kräftig swingt und groovt.“ Beata Kornatowska habe „viel Fantasie gezeigt bei den hübschen Kostümen“. Das Bühnenbild „genial in seiner Schlichtheit und Funktionalität, beeindruckend in seiner bilderbuchhaften Wirkung“. Von Regisseur „Kurt Schrepfer präzise einstudiert, typgerecht ausgearbeitet, liebevoll und mit Schmäh und Witz in Szene gesetzt.“ Das Darstellerteam „großartig!“ „Die toll aufsingende und mitreißend aufspielende Musical-Gruppe“: „mit Samtstimme Oliver Liebl“, „Extra-Bravo für Rob Pelzer als Kater“, „Kristin Hölck mit Gänsehaut erzeugender Balladen-Stimme“, „Reinwald Kranner als Macho-Erpel und Rock-Röhre“; „komisch bis hoheitsvoll Ariana Schirasi-Fard, ebenso Daniela Dett oder Lisa Antoni“. Dazu vom Schauspielteam: „Wenzel Brücher, der einen Monty Python-mäßigen Humor-Frosch singt und die stimmstarke Sabrina Rupp.“

„Perfektes Musical-Vergnügen“ konstatiert Kritikerin Elisabeth Rathenböck in der Kronenzeitung. „Peppiges Musical begeistert bei der Premiere mit ungemein bunter, dynamischer Choreografie und präzisem Gesang. Großer Beifall!“ Die DarstellerInnen „glänzen nicht nur durch gut akzentuierten, pointierten Gesang, sondern auch durch schauspielerische und tänzerische Perfektion“.

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Nachlese - Romeo und Julia

Dienstag, 4. Juni 2013

Die letzte Ballett-Premiere der Saison ging mit Romeo und Julia am 25. Mai über die „beste Tanzbühne Österreichs“ (Andrea Amort). Jochen Ulrichs unsterbliche Choreografie aus dem Jahr 1991 (adaptiert und eingerichtet von Darie Cardyn und Leszek Kuligowski) zur bezwingend-schönen Musik Sergej Prokofjews - das ließen sich auch die Medien-VertreterInnen nicht entgehen:

Ditta Rudle von tanz.at befindet, dass Jochen Ulrichs „düstere Version im neuen Musiktheater besonders durch die aggressiven akrobatischen Gruppenszenen bestach“. Eine wichtige Rolle habe Ulrich der Amme Julias zugeteilt und „Anna Štĕrbová tanzt  sie eindrucksvoll“. „Mercutio und Benvolio (Alexander Novikov, Emanuele Rosa) sind übermütig und akrobatisch unterwegs, ganz im Sinne der ihnen zugewiesenen Musik.“ „Gelungen ist die Lichtregie, die die kalten Massenszenen effektvoll gegen die hellen Liebesszenen setzt.“ „Die Kostüme von Marie-Therese Cramer wirken perfekt.“ „Sie unterstreichen die Zeitlosigkeit“, die Ulrich anstrebte. „Begeisterter Applaus für Jereb und Štĕrbová und das gesamte Linzer Ensemble.“

„Das Ballettensemble agiert mit technischer Präzision und viel Freude“, schreibt Paul Michael Delavos, neuer Kritiker der Wiener Wochenzeitung Die Furche. „Anna Štĕrbová berührt als Amme in ihrem Gewissenskonflikt zwischen Gehorsam und Verständnis.“ Und zur Musik: „Dennis Russell Davies dirigiert das Bruckner Orchester Linz mit viel Verve aber dennoch differenziert.“

„Grandioses Romeo und Julia-Ballett“ konstatiert Kritikerin Maria Chiu in der Kronenzeitung. „Jochen Ulrichs Ballett-Klassiker erlebte posthum inszeniert von Darie Cardyn und Leszek Kuligowski - eine triumphale Premiere im Linzer Musiktheater.“ „Die Protagonisten werden durch zwei würdige Tänzer verkörpert.“ „Grandiose Figuren sind Alexander Novikov als frecher Mercutio, Ziga Jereb als Tybalt, Irene Bauer als kühle Lady Capulet, oder Matej Pajgert als Graf Paris.“ Das Bruckner Orchester spielt „ unter Dennis Russell Davies grandios auf“. „Bravo-Rufe!“

„Musik und Tanz im Schönklang“, titelt Silvia Nagl in den OÖN, „Jubel bei der Premiere des Balletts“ heißt es in der Unterzeile. „Zum Meisterstück ist der Tanz der Ritter geworden“, auf der Bühne und im Orchestergraben. „Dennis Russell Davies spielt diese schwerfällig rhythmisierten Klänge mit enormer Ausdruckskraft und Stärke, punktiert und präzise, dass es einen fast vom Sitz reißt.“ „Tolle Kostüme von Marie-Therese Cramer.“ „Besonders beeindruckend auch die gut einstudierten und realitisch wirkenden Fechtszenen.“ „Anna Štĕrbová zwischen Anmut und Wut; großartige Ziga Jereb als Militarist, kraftvoller Humor von Alexander Novikov, ein pfiffiger Clown ist Emanuele Rosa, Irene Bauer eine Vamp-artige Lady Capulet, Matej Pajgert ein arroganter Graf Paris.“

Georg Höfer, für das Neue Volksblatt vor Ort, bezeichnet Romeo und Julia als Beleg für das „hohe Niveau unseres Ballettensembles und des Linzer Bruckner Orchesters.“ „Vor allem das Liebespaar war ideal besetzt. Sowohl Agnes Schmetterer als auch Jonatan Salgado Romero besaßen die schwebende Anmut zweier Menschen, die von der tödlichen Feindschaft ihrer Häuser in den Tod getrieben werden. Das war hohe Tanzkunst!“ „Ziga Jereb, Alexander Novikov und Anna Štĕrbová boten beachtliche Leistungen.“ „Am Pult des glänzend vorbereiteten Bruckner Orchesters stand Dennis Russell Davies, der souverän den Abend musikalisch betreute.“ „Starker Schlussbeifall.“

„Ballettpremiere bejubelt“, schreibt Valerie Himmelbauer in Tips, euphorisch. Es sei „eine Inszenierung, welche die Herzen zum Schmelzen und die Augen zum Tränen bringt“.

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