Nachlese - Gespräche der Karmelitinnen

Donnerstag, 29. März 2012

Vor der Guillotine sind alle gleich. Francis Poulencs Bekenntnisioper Gespräche der Karmelitinnen hatte am 24. März im Großen Haus Premiere. Fern von Nonnenklischees und Klostergemäuer inszeniert Roland Schwab das religiöse Sujet als zeitlos gültige Parabel über Verfolgung, Fanatismus und apokalyptische Visionen:

Paul Stepanek war für das Neue Volksblatt da. Er titelt: „Außergewöhnliche Interpretation“. Und in der Subline spricht er schon von „viel Beifall“. Warum damit auch warten bis zum Schluss? Zur Inseznierung: diese sei „detailreich“, versuche „gekonnt das komplexe Geschehen von Kloster-Klischees zu befreien“. „Eine Art permanente Atrium-Situation, sowie dezent-frauliche Kostüme und teils furchterregende Masken passen kongenial“. Musikalisch: „kompakte, eindringliche Wiedergabe durch das Bruckner Orchester unter dem hingebungsvollen Dirigat von Dante Anzolini.“ Dem Solistinnen-Ensemble und den einzelnen Sängern gebührt „pauschal große Anerkennung“. „Eine rundum stimmige Inszenierung; adäquate und anspruchsvolle Interpretation“. - So das umwerfende Fazit!

Michael Wruss seines Zeichens Opern-Chefkritiker in den OÖN stellt fest, dass die Oper „vor allem musikalisch und sängerisch überzeugte“. „Musikalisch fand Dante Anzolini fand einen wunderbaren großen Bogen“, sängerisch war es „vor allem der Abend von Karen Robertson“. „Intensiv: Cheryl Lichter, die schlichtweg begeisterte“, „Stimmlich wunderbar lyrisch: Elisabeth Breuer“. Myung Joo Lee: „darstellerisch sehr überzeugend und sang wunderschön“.

Komponist und Krone-Kritiker Balduin Sulzer ist selbst Zisterzienser-Pater und deshalb Doppelter-Insider in dieser Materie. Seiner Kritik nach bewegte sich die musikalische Wiedergabe auf „hohem Niveau“. Das Bruckner Orchester beschreibt er als „glasklar musizierend“. Aus der Reihe der „vorzüglichen Vokalsolisten“ hebt er: Elisabeth Breuere, Myung Joo Lee, Karen Robertson, Cheryl Lichter, Larissa Schmidt und Matthäus Schmidlechner hervor.

Stückinfo & Termine

Neues von den Jungkritiker_innen

Dienstag, 27. März 2012


Hier die neuesten Beiträge unserer JungkritikerInnen, wir wünschen viel Spaß beim Lesen.

Preview - Gespräche der Karmelitinnen

Mittwoch, 21. März 2012

Wir luden zum Presseinformationsgespräch Gespräche der Karmelitinnen und wurden von der Presse gestürmt! Radio, Zeitungen, Magazine - alle sind sie gespannt auf die Francis Poulencs Bekenntnisoper, die am Samstag, 24. März in einer Inszenierung von Roland Schwab (zuletzt war seine Manon in Linz zu sehen) Premiere hat.

Es ist wie Sister-Act mit ernster Miene: Zur Zeit der französischen Revolution lebt die Adelige Blanche im Karmelitinnen-Kloster und versucht dort ihre Angstzustände zu besiegen. Als ihre Ordensschwestern verhaftet und zum Tode verurteilt werden, nimmt Blanche all ihren Mut zusammen und folgt ihnen aufs Schafott, wo sie das Salve Regina anstimmen.
Warum man so ein Werk im Jahr 2012 in Linz aufführt? „Die Sehnsucht nach etwas Spirituellem treibt dieses Stück auf den Spielplan“, erklärt Regisseur Schwab. Dramaturg Wolfgang Haendeler ergänzt: „Das Werk erlebt gerade eine Renaissance und zeigt uns, wie Stimme und Text optimal miteinander verschmelzen können.“ Und zwar in einer Theatralik, die uns allen aus Film und Fernsehen bekannt ist. Schwabs Inszenierung ist in keiner expliziten Epoche angesiedelt, sondern in schwebender Zeitlosigkeit. Nonnenklischees und Klostergemäuer werden in Schwabs Karmelitinnen nicht zu sehen sein. Er will einen Weg entdeckt haben „die spirituelle Aura über eine fragile Welt“ zu bebildern. Man darf gespannt sein!

Die Termine

Nachlese - Lulu

Skandalstück in Urfassung. Anno 1894 konnte Frank Wedekind seine Lulu nicht an der Zensur vorbeischummeln. Zu explizit war der Inhalt, zu verlogen die Gesellschaft. Die ungeschönte Urfassung des Stücks, „eine Monstretragödie“ hatte am 17. März in den Linzer Kammerspielen Premiere und wurde von Publikum und Presse gleichermaßen bejubelt:

„Großartig!“ sprudelt es Milli Hornegger in der OÖ Krone gleich in der ersten Zeile heraus. Gerhard Willerts Inszenierung zeige „welche Schätze es in diesem Ensemble zu präsentieren gilt.“ „Einfach nur großartig“ sei Lulu-Darstellerin Katharina Vötter. „Die zweite, die sich das Prädikat großartig verdient hat, ist Alexandra Pitz, die eine grandiose Bühne schuf.“

Birgit Thek vom Neuen Volksblatt über die Regie: „Willerts Inszenierung ist besonders dann stimmig, wenn er das dekadente Milieu in Paris geißelt“. „Katharina Vötters Titelheldin“ verfüge über eine „große Bandbreite“.  Die zentralen Männerfiguren seien „treffend besetzt“. „Viel Jubel für Katharina Vötter und die restlichen Darsteller.“

Silvia Nagl von den OÖ Nachrichten spricht den Schluss-Applaus gleich zu Beginn an: „Lulu wurde bejubelt“. Katharina Vötter als Lulu - einmal mehr - sei „großartig“. „Respekt vor dieser schauspielerischen Leistung!“ „In feinen, kleinen Charakterstudien“ sei ein großes Ensemble zu sehen. Willert zeige „eine perfekt getimte, mit Drive und Spannung inszenierte Version“.

Im Standard bewundert Wiltrud Hackl vor allem die Besetzung der Lulu. „Sollte je ein Preis für die am schwersten zu besetzende weibliche Hauptrolle am deutschsprachigen Theater vergeben werden, er sollte an Lulu gehen“, schreibt sie. Und, dass man an dieser Rolle allzu leicht scheitere - „Man aber auch brillieren wie Katharina Vötter“, so Hackls Fazit. Die Linzer Inszenierung sei eine „absolut sehenswerte Bearbeitung“. - Sie wissen was das heißt: Hingehen!

Stückinfo & Termine

Nachlese - Du sollst nicht lieben

Bittersüße Nicht-Romanze. Du sollst nicht lieben ist zwar keines von den 10 Geboten, wenn es nach dem im Vorjahr verstorbenen Georg Kreisler geht, dann sollte es aber in den Bibel-Kanon aufgenommen werden. Seine musikalische Komödie über die Ups und Downs einer Beziehung feierte am 15. März stürmisch beklatschte Österreichische Erstaufführung im Eisenhand:

„Šmigoc und Rathke leisten eineinhalb Stunden Schwerarbeit“, zollt Verena Leiss von der Austria Presse Agentur Respekt.  „Der Autor wacht nicht nur auf einem Foto über die Szenerie, er hätte wohl auch an der Interpretation seiner Lieder Freude gehabt.“ - Ganz bestimmt!

Alex Hofer von der OÖ Krone lobt „Angela Šmigoc und Joachim Rathke wirbeln mit großem Können durch die Inszenierung“. „Besonders beeindruckend sind die gesanglichen Qualitäten von Angela Šmigoc“, stellt er fest. Bei den Gesangsparts unterstützte Nebojša Krulanović „gewohnt brillant am Piano“.

Mariella Moshammer vom Neuen Volksblatt äußert ihre Begeisterung schon im Vorspann: „Musikalischer und humoristischer Genuss“. „Manuela Kloibmüller lässt ihre Protagonisten grob, sarkastisch und voller Fatalismus gegen- und miteinander Umgehen.“ „Grandios die musikalischen Einlagen - Nebojša Krulanović am Klavier und als amüsant-charmanter Sänger.“ Die Bühne von Christian Schmidleithner erweitert sich „originell ins Foyer“. „Viele Lacher, viel Applaus.“

„Joachim Rathke und Angela Šmigoc singen und spielen sich mit Inbrunst und Verve durch die Szenerien“, befindet Silvia Nagl von den OÖN. Sie bescheinigt sogar einen „erotikneurotischen Touch à la Woody Allen“. „Ruhender Pol ist und bleibt der virtuose Mann am Klavier.“

Stückinfo & Termine

Geehrt

Dienstag, 20. März 2012

Landeshauptmann Josef Pühringer ehrte Mitarbeiter/innen des Landestheaters, der Theater und Orchester GmbH und des Bruckner Orchesters Linz in den Kammerspielen.

 „Dankeschön zu sagen ist Teil einer guten Unternehmenskultur“, so Landeshauptmann und Kulturreferent Josef Pühringer anlässlich der Verleihung von Kultur- und Verdienstmedaillen an KünstlerInnen und MusikerInnen, sowie Verwaltungs- und Technikpersonal des Landestheaters und des Bruckner Orchesters Linz. Deshalb ließ er es sich als Schirmherr der OÖ Kultur auch nicht nehmen, jeden der 14 „Ausgezeichneten“ persönlich mit einer Laudatio zu ehren. „Jeder einzelne“, so Pühringer, leiste durch seinen Einsatz, sein Engagement und seine Kompetenz „einen Beitrag zum täglichen Gelingen und dafür, dass das Gesamtwerk funktioniert“.
Bei den 14 Geehrten handelt sich um Mitarbeiter/innen, die bereits seit vielen Jahren tätig sind.

Mit der Kulturmedaille des Landes Oberösterreich wurden ausgezeichnet:

Mitglieder des Landestheaters Linz:
- Christian Bauer
- Sarolta Führlinger
- Joachim Rathke

Mitglieder des Bruckner Orchesters Linz:
- Erich Buchmann
- Josef Fahrnberger
- Barbara Hirschvogel
- Stanislaw Pasierski
- Mitsuaki Vorraber
- Bernhard Walchshofer

Mit der Verdienstmedaille des Landes Oberösterreich wurden ausgezeichnet:

Mitarbeiter der Oö. Theater- und Orchester GmbH:
- Josef Ausserwöger
- Josef Baumgartner
- Walter Peherstorfer
- Günther Rinnerthaler
- Rosina Seyr

Wir gratulieren recht herzlich!

Adonis gesucht!

Montag, 19. März 2012

Fesche Männer aufgepasst! Für die Opernproduktion Der Rosenkavalier von Richard Strauss sucht das Landestheater männliche Statisten. Probenbeginn: Anfang April, Castingtermine sind am 27. und 28. März, jeweils 19.00 Uhr.

Für den Rosenkavalier, der am 19. Mai Premiere hat, sucht das Landestheater Linz 10  sehr gut gebaute (trainierte) und gut aussehende männliche Statisten zwischen 25 und 29 Jahren alt und zwischen 1,74 und 1,78 Metern groß. Für die Rollen sind sehr gute Körper- und Bewegungsbeherrschung von Nöten.

Außerdem werden noch gesucht:
- Ein älterer Tänzer, der als Statist für die Adelige Witwe und den Tod eingeteilt wird. Er sollte sehr dünn sein und einen starken pantomimischen Ausdruck besitzen.
-Ein Mädchen zwischen 8 und max. 11 Jahre alt, das sehr bühnenfreudig und vor allem musikalisch sein sollte.

Probenbeginn ist Anfang April.
Castingtermine am 27. und 28. März 2012, 19.00 Uhr
Treffpunkt: Bühneneingang Landestheater Linz.

weitere Infos zum Stück

Preview - Lulu

Mittwoch, 14. März 2012

Spannendes Presseinformationsgespräch zur nächsten Schauspiel-Premiere Lulu in den Linzer Kammerspielen. Regisseur Gerhard Willert, Ausstatterin Alexandra Pitz, Musiker Wolfgang ‚Fadi’ Dorninger und Dramaturgin Kathrin Bieligk lieferten sich einen intensiven und ausschweifenden Dialog mit der Linzer Presse. Premiere ist am 17. März 2012.

Schauspieldirektor und Regisseur Gerhard Willert hat sich für die Inszenierung der Ur-Fassung (1892-1894) entschieden, die "viel direkter" sei. In den späteren Fassungen habe Wedekind "Wölkchen drum herum gemacht", damit der Text überhaupt von der Zensur erlaubt wurde - der Grundplot blieb derselbe. In der Ur-Fassung, der sogenannten "Monstretragödie", schrieb Wedekind einen ganzen Akt in französischer Sprache, um so das repressive System auszutricksen. „Die ganzen Garstigkeiten hat er im Französischen versteckt“, so Willert. "Wedekind ist daher der erste deutsche Dichter, den ich übersetzen durfte", schmunzelt er.

In der Linzer Neuinszenierung sind gut Zweidrittel des Schauspielensembles involviert, damit es zu keinen Doppelbesetzungen kommt, die zu "Psychologisierungen verführen". Eine große Qualität des Textes sei es, dass Wedekind "benennt und beschreibt ohne moralisch zu werten", so Ausstatterin Alexandra Pitz. Ihr Bühnenraum orientiert sich stark daran und "kommentiert nicht, sondern funktioniert wie ein Serviertablett". Auf dem die SchauspielerInnen ausgesetzt seien wie in einem Francis Bacon Gemälde, fügt Dramaturgin Kahrin Bieligk hinzu. Die "Theatermusik" steuert einmal mehr Wolfgang 'Fadi' Dorninger bei.

Termine

Preview - Welttag des Theaters für junges Publikum

Dienstag, 13. März 2012

Das junge Publikum ist nicht jenes von morgen, sondern das von heute! Deshalb wird am 20. März 2012 der Welttag des Theaters für junges Publikum begangen und gefeiert. Die Linzer Theaterhäuser u\hof: und Theater des Kindes, die gemeinsam die Altergruppe 3 bis 16 Jahre abdecken, tun sich an diesem Tag zusammen und bieten ein tolles Programm für das junge und jungebliebene Publikum an. Heute wurde das ganze im OÖ Presseclub den Medien präsentiert:

In Linz findet der Welttag des Theaters für junges Publikum unter dem Motto SPIELFELD LINZ: Freundschaftsspiel – Auswärtsspiel – Heimspiel – Wechselspiel statt. Dabei machen die beiden Institutionen u\hof: Theater für junges Publikum und das Theater des Kindes gemeinsame Sache. 
Heimspiel, Freundschaftsspiel und Auswärtsspiel: Neben verbilligten Vorstellungen, die in den beiden Theaterhäusern angeboten werden, verlassen die Mitglieder des Ensembles des u\hof: sowie des Landestheater-Schauspielensembles und des Theaters des Kindes auch ihr gewohntes Terrain. Sie werden mobil und besuchen Kinder im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Linz und in der Landes-Frauen- und Kinderklinik sowie im Mutter-Kind-Haus Neue Welt und dem Kinderheim St. Isidor in Leonding, um dort verschiedene Theateraktionen zu veranstalten.

Unter Wechselspiel versteht sich einerseits das Zusammenwirken unterschiedlicher Abteilungen, die Theater überhaupt erst möglich machen. Und andererseits der Perspektivenwechsel, der entsteht, wenn TheaterbesucherInnen plötzlich zu TheatermacherInnen werden. Der u\hof: organisiert hierzu für Schulklassen drei Workshops. 2 Workshops zu Marsmädchen mit Blick hinter die Kulissen (14+) und ein Improworkshop mit John F. Kutil (14+).

Wer beim Flashmob-Workshop von John F. Kutil mitmachen möchte, der kommt einfach um 14.15 Uhr am Vorplatz der Kammerspiele, Promenade 39 vorbei. "Ge-flash-mobbed" wird dann um 15.30 Uhr am Hauptplatz!

Weitere Infos unter:
www.theater-des-kindes.at
www.uhof.at

Der Spiel-Plan ist raus!

Freitag, 9. März 2012

Am Freitag, 9. März 2012 wurde der Spielplan des Landestheaters Linz für die Saison 2012/13 der Presse präsentiert. Und damit durfte auch die Katze namens „Musiktheater-Programm“ endlich aus dem Sack. Zur höchst kulinarischen und mehrgängigen künstlerischen Speisekarte, gab es leckere Brötchen, Kuchen und Obst (wir wollen uns ja unsere schreibende Zunft möglichst lange erhalten).
Voilà, es ist angerichtet:


Die Spielzeit 2012/13 ist keine gewöhnliche für das Landestheater Linz, denn im April 2013 wird die neue, langersehnte Spielstätte, das Musiktheater am Volksgarten eröffnet! Mit dem modernsten Opernhaus Europas beginnt eine neue Ära, die bereits aufgrund der technischen, architektonischen und ökologischen Qualitäten des Neubaus weit über die Grenzen der Region für Aufmerksamkeit sorgt. Bei der heutigen Pressekonferenz wird auch auf das mit großer Spannung und Vorfreude erwartete Programm eingegangen, das ab 11. April im neuen Musiktheater zu erleben sein wird.

Nahezu ein Fünftel des Programms der Saison 2012/13 sind Uraufführungen! Eingebettet in einen vielfältigen, prächtigen Spielplan, bei dem (moderne) Klassiker, Juwelen der Opern- und Operettenliteratur sowie Glanzpunkte der Unterhaltung ebenso zu finden sind, wie flammend Neues. Die Entscheidung, eine Schauspiel-Uraufführung wie Max’n Morizz feat. TEXTA, mit einer HipHop-Gruppe im neuen Musiktheater (BlackBox) stattfinden zu lassen, ist identitätsstiftend  und weist den Weg, den man gehen will: das Prädikat „modernstes Opernhaus Europas“ nicht nur architektonisch und technisch umzusetzen, sondern auch in seinem Programm danach zu handeln und neuen Formen des Theaters Raum zu geben.
Spuren der Verirrten (Musik: Philip Glass) symbolisiert den historischen Moment, in dem die neue künstlerische Zeitrechnung beginnt. Eine lustvolle Kreuzung zwischen Ballett und Musiktheater kommt bei den Sieben Todsünden (Musik: Kurt Weill, Text: Bertolt Brecht) mit Marianne Faithfull als Sängerin auf uns zu! Das „dramatische Kaleidoskop“ Land der Lämmer ist eine Auseinandersetzung mit der „braunen“ Vergangenheit, die das Theater als öffentliche Kunst hinsichtlich Geschichts- und Gegenwartsbewusstsein leisten kann und muss. Mit Alpenvorland wird ein modernes Heimatstück von Thomas Arzt, dem Thomas-Bernhard-Stipendiaten des Landestheaters Linz 2011, aufgeführt. Damit ist der junge oberösterreichische Autor übrigens auch beim renommierten Wettbewerb, dem Heidelberger Stückemarkt 2012, eingeladen. Die Hexen von Eastwick als Einstand für die neugegründete Musical-Sparte, ist ein Zeichen, dass die „leichte Muse“ eine ernstzunehmende ist. 

Die Programmierung für das junge Publikum wird über den u\hof: und die fest eingeführte Kinderoper hinaus, ausgebaut auf eine explizite Programmschiene „Musiktheater für junges Publikum“. So wird es etwa auch ein Ballett für Kinder geben, Peter und der Wolf (Choreografie: Darrell Toulon), die musikalische Früherziehung über die Maus Topolina wird zum Fixpunkt und mit Lynx, der Luchs (Musik: Helmut Schmidinger) kommt es zur Uraufführung einer Kinderoper.


Die besten Sprüche der Spielplan-Pressekonferenz:

„Kunst ist: mit dem Vorhandenen das Bestmögliche zu machen!“
(LH Josef Pühringer über Budgetfragen)

„1997 sagte man mir, dass Linz ein neues Opernhaus bekommt und - wie es in meinen Lieblingsfilmen so schön heißt - nur wenige Stunden später, ist es soweit.“
(Opernchef Dennis Russell Davies)

„Wir werden die ersten sein, die das neue Haus unter Wasser setzen“
(Ballettchef Jochen Ulrich über die Neueinstudierung von Campo Amor im neuen Musiktheater)

„Der u\hof: steht mit einem Bein auf der Promenade“
(u\hof:-Chef John F. Kutil über die Tatsache, dass das Theater für junges Publikum nach und nach in die Kammerspiele übersiedeln wird)

„Wir arbeiten intensiv hinter den Kulissen daran, wie die Bedeutung der Promenade gesteigert werden kann.“
(Schauspieldirektor Gerhard Willert über die Installierung des Schauspiel-Standorts)

„Max’n Morizz wird keine Produktion für Kinder! Sondern böse Streiche für Erwachsene.“
(Chefdramaturg Franz Huber)

„Der Theaterfuror soll uns alle packen!“
(Intendant Rainer Mennicken über die Openingweek im neuen Musiktheater)

„Wir werden nicht nur die Bühnen des neuen Hauses nutzen, sondern das ganze Haus ver-lebendigen.“
(Intendant Rainer Mennicken)

„Wir müssen uns von den anderen Sparten ernähren.“
(Musicalchef Matthias Davids darüber, dass Oper, Ballett und Schauspiel auch im Musical mitspielen werden)

„Rainer Mennicken hatte eine Vision und er hat das durchgezogen. Ich bin froh, dabei zu sein!“
(Opernchef Dennis Russell Davies)

Der Spielplan 2012/13 als Download

Nachlese - Die vier Jahreszeiten

Dienstag, 6. März 2012

Endlich Frühling! Drei ChoreografInnen + zwei Komponisten = acht Jahreszeiten: Der Ballettabend Die vier Jahreszeiten feierte am Samstag, 3. März 2012 eine fulminante und vielumjubelte Premiere im Großen Haus. Der erste Teil des Abends wurde von Katrín Hall aus Island zu Antonio Vivaldis Die vier Jahreszeiten choreografiert. Den zweiten Teil bestritten Ballettdirektor Jochen Ulrich und Fabrice Jucquois gemeinsam zu einer Österreichischen Erstaufführung von Philip Glass’ The American Four Seasons.
Das ließen sich auch die wichtigen Zeitungen nicht entgehen:

Vorweg: Silvia Nagl hat den Ballettabend in den OÖ Nachrichten mit Sechs von Sechs Sternen beurteilt! We like that! Aus der Ballett-Kompanie hebt sie den „kraftvollen Ziga Jereb“ und die „in ihrer Bewegungssprache immer elegant wirkende Anna Štĕrbová“  hervor. Im ersten Teil baue „Katrín Hall beeindruckende Menschenknäuel und -türme“; Dirigent Takeshi Moriuchi sei mit „fließend choreografierten Handbewegungen, ein sehr genauer und exakter Leiter“. Der zweite Teil werde „vom Bruckner Orchester und Solo-Geiger (bravourös Tomasz Liebig) nuancenreich interpretiert.“ Choreograf Jochen Ulrich setze „auf die kühle, rationale, männerdominierte Welt“. Fabrice Jucquois setze dem „die frauendominierte, verspielte, kecke, freche Welt“ entgegen.

 „Phantasievolles Bühnenbild; musikalische Interpretation durch das Bruckner Orchester fulminant“, streute Elisabeth V. Rathenböck in der OÖ Krone Rosen. Den Tänzern gelinge eine „außerordentliche Annäherung an starke Lebensgefühle“, heißt es weiter. Außerdem attestiert sie der musikalischen Interpretation so erlebe „Vivaldis Klassiker eine Sternstunde, die ihn in der Jetztzeit ankommen lässt.“ „Heftiger Beifall!“

„Abstrakte, kraftvolle Movements“ entdeckte Birgit Thek vom Neuen Volksblatt in Katrín Halls Choreografie. Und schön fand sie es zu sehen „auf welche hohem Niveau das bestens trainierte Ensemble“ mit der Herausforderung dieser anderen Tanzsprache fertig werde. In Stephan Mannteuffels „Dschungel“ werde „Opulenteres“ geboten, wenn sich „Ulrichs real angelegte Gesellschaft mit der clownesk-grotesken ‚Gegenwelt’ von Fabrice Jucquois verschränkt“. Musikalisch befindet sie: „... bei den Solokadenzen brillierten Heinz Haunold und Tomasz Liebig“. „Viel Applaus“ - der würdige Schluss.

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Preview - Du sollst nicht lieben

Montag, 5. März 2012

Ein super Start in die Woche: Presseinformationsgespräch zur Österreichischen Erstaufführung von Georg Kreislers Du sollst nicht lieben. Premiere ist am 15. März 2012 um 20.00 Uhr im Eisenhand.

Als Regisseurin Manuela Kloibmüller die Namen der Figuren „Sonja“ und „Lothar“ hörte, musste sie lachen und dachte: „Das klingt nicht nach großen Helden.“ Mittlerweile sieht sie die beiden als „Helden der Ehe“, die sich durch alle Höhen und Tiefen einer Beziehung lavrieren. Autor Georg Kreisler (* 18. Juli 1922 in Wien; † 22. November 2011 in Salzburg) erzähle "sehr pointiert und setzt Spotlights auf die Beziehung und wie sie sich entwickelt". Klingt nach Loriot und Fräulein Hildegard? „Absolut, nur dass Kreisler konservativer war und das merkt man auch den Rollen an“, so Kloibmüller. 
Vom ersten Kennenlernen bis zur Heirat und den ganzen Ups and Downs einer Ehe spielen und singen sich Angela Šmigoc und Joachim Rathke durch 17 turbulente Szenen dieser bittersüßen Nicht-Romanze. Die schönsten Liebesthemen der klassischen Musik werden hierbei mit Kreisler-Liedern ironisch aufgemischt und überhöht. Am Klavier: Nebojša Krulanović.

Die Bühne hat Christian Schmidleithner als "unaufgeräumtes Wohnzimmer im Stil der 70er Jahre" verortet - eine Analogie zu den teils chaotischen Zuständen in Sonjas und Lothars Beziehung.

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