Am Freitag, 9. März 2012 wurde der Spielplan des Landestheaters Linz für die Saison 2012/13 der Presse präsentiert. Und damit durfte auch die Katze namens „Musiktheater-Programm“ endlich aus dem Sack. Zur höchst kulinarischen und mehrgängigen künstlerischen Speisekarte, gab es leckere Brötchen, Kuchen und Obst (wir wollen uns ja unsere schreibende Zunft möglichst lange erhalten).
Voilà, es ist angerichtet:
Die Spielzeit 2012/13 ist keine gewöhnliche für das Landestheater Linz, denn im April 2013 wird die neue, langersehnte Spielstätte, das Musiktheater am Volksgarten eröffnet! Mit dem modernsten Opernhaus Europas beginnt eine neue Ära, die bereits aufgrund der technischen, architektonischen und ökologischen Qualitäten des Neubaus weit über die Grenzen der Region für Aufmerksamkeit sorgt. Bei der heutigen Pressekonferenz wird auch auf das mit großer Spannung und Vorfreude erwartete Programm eingegangen, das ab 11. April im neuen Musiktheater zu erleben sein wird.
Nahezu ein
Fünftel des
Programms der Saison 2012/13 sind Uraufführungen! Eingebettet in einen vielfältigen, prächtigen Spielplan, bei dem (moderne) Klassiker, Juwelen der Opern- und Operettenliteratur sowie Glanzpunkte der Unterhaltung ebenso zu finden sind, wie flammend Neues. Die Entscheidung, eine Schauspiel-Uraufführung wie
Max’n Morizz feat. TEXTA, mit einer HipHop-Gruppe im neuen Musiktheater (BlackBox) stattfinden zu lassen, ist identitätsstiftend und weist den Weg, den man gehen will: das Prädikat „modernstes Opernhaus Europas“ nicht nur architektonisch und technisch umzusetzen, sondern auch in seinem Programm danach zu handeln und neuen Formen des Theaters Raum zu geben.
Spuren der Verirrten (Musik: Philip Glass) symbolisiert den historischen Moment, in dem die neue künstlerische Zeitrechnung beginnt. Eine lustvolle Kreuzung zwischen Ballett und Musiktheater kommt bei den
Sieben Todsünden (Musik: Kurt Weill, Text: Bertolt Brecht) mit Marianne Faithfull als Sängerin auf uns zu! Das „dramatische Kaleidoskop“
Land der Lämmer ist eine Auseinandersetzung mit der „braunen“ Vergangenheit, die das Theater als öffentliche Kunst hinsichtlich Geschichts- und Gegenwartsbewusstsein leisten kann und muss. Mit
Alpenvorland wird ein modernes Heimatstück von Thomas Arzt, dem Thomas-Bernhard-Stipendiaten des Landestheaters Linz 2011, aufgeführt. Damit ist der junge oberösterreichische Autor übrigens auch beim renommierten Wettbewerb, dem Heidelberger Stückemarkt 2012, eingeladen.
Die Hexen von Eastwick als Einstand für die neugegründete Musical-Sparte, ist ein Zeichen, dass die „leichte Muse“ eine ernstzunehmende ist.
Die Programmierung für das junge Publikum wird über den u\hof: und die fest eingeführte Kinderoper hinaus, ausgebaut auf eine explizite Programmschiene „Musiktheater für junges Publikum“. So wird es etwa auch ein Ballett für Kinder geben,
Peter und der Wolf (Choreografie: Darrell Toulon), die musikalische Früherziehung über die Maus
Topolina wird zum Fixpunkt und mit
Lynx, der Luchs (Musik: Helmut Schmidinger) kommt es zur Uraufführung einer Kinderoper.
Die besten Sprüche der Spielplan-Pressekonferenz:
„Kunst ist: mit dem Vorhandenen das Bestmögliche zu machen!“
(LH Josef Pühringer über Budgetfragen)
„1997 sagte man mir, dass Linz ein neues Opernhaus bekommt und - wie es in meinen Lieblingsfilmen so schön heißt - nur wenige Stunden später, ist es soweit.“
(Opernchef Dennis Russell Davies)
„Wir werden die ersten sein, die das neue Haus unter Wasser setzen“
(Ballettchef Jochen Ulrich über die Neueinstudierung von Campo Amor im neuen Musiktheater)
„Der u\hof: steht mit einem Bein auf der Promenade“
(u\hof:-Chef John F. Kutil über die Tatsache, dass das Theater für junges Publikum nach und nach in die Kammerspiele übersiedeln wird)
„Wir arbeiten intensiv hinter den Kulissen daran, wie die Bedeutung der Promenade gesteigert werden kann.“
(Schauspieldirektor Gerhard Willert über die Installierung des Schauspiel-Standorts)
„Max’n Morizz wird keine Produktion für Kinder! Sondern böse Streiche für Erwachsene.“
(Chefdramaturg Franz Huber)
„Der Theaterfuror soll uns alle packen!“
(Intendant Rainer Mennicken über die Openingweek im neuen Musiktheater)
„Wir werden nicht nur die Bühnen des neuen Hauses nutzen, sondern das ganze Haus ver-lebendigen.“
(Intendant Rainer Mennicken)
„Wir müssen uns von den anderen Sparten ernähren.“
(Musicalchef Matthias Davids darüber, dass Oper, Ballett und Schauspiel auch im Musical mitspielen werden)
„Rainer Mennicken hatte eine Vision und er hat das durchgezogen. Ich bin froh, dabei zu sein!“
(Opernchef Dennis Russell Davies)
Der Spielplan 2012/13 als Download