Nachlese - Lulu

Mittwoch, 21. März 2012

Skandalstück in Urfassung. Anno 1894 konnte Frank Wedekind seine Lulu nicht an der Zensur vorbeischummeln. Zu explizit war der Inhalt, zu verlogen die Gesellschaft. Die ungeschönte Urfassung des Stücks, „eine Monstretragödie“ hatte am 17. März in den Linzer Kammerspielen Premiere und wurde von Publikum und Presse gleichermaßen bejubelt:

„Großartig!“ sprudelt es Milli Hornegger in der OÖ Krone gleich in der ersten Zeile heraus. Gerhard Willerts Inszenierung zeige „welche Schätze es in diesem Ensemble zu präsentieren gilt.“ „Einfach nur großartig“ sei Lulu-Darstellerin Katharina Vötter. „Die zweite, die sich das Prädikat großartig verdient hat, ist Alexandra Pitz, die eine grandiose Bühne schuf.“

Birgit Thek vom Neuen Volksblatt über die Regie: „Willerts Inszenierung ist besonders dann stimmig, wenn er das dekadente Milieu in Paris geißelt“. „Katharina Vötters Titelheldin“ verfüge über eine „große Bandbreite“.  Die zentralen Männerfiguren seien „treffend besetzt“. „Viel Jubel für Katharina Vötter und die restlichen Darsteller.“

Silvia Nagl von den OÖ Nachrichten spricht den Schluss-Applaus gleich zu Beginn an: „Lulu wurde bejubelt“. Katharina Vötter als Lulu - einmal mehr - sei „großartig“. „Respekt vor dieser schauspielerischen Leistung!“ „In feinen, kleinen Charakterstudien“ sei ein großes Ensemble zu sehen. Willert zeige „eine perfekt getimte, mit Drive und Spannung inszenierte Version“.

Im Standard bewundert Wiltrud Hackl vor allem die Besetzung der Lulu. „Sollte je ein Preis für die am schwersten zu besetzende weibliche Hauptrolle am deutschsprachigen Theater vergeben werden, er sollte an Lulu gehen“, schreibt sie. Und, dass man an dieser Rolle allzu leicht scheitere - „Man aber auch brillieren wie Katharina Vötter“, so Hackls Fazit. Die Linzer Inszenierung sei eine „absolut sehenswerte Bearbeitung“. - Sie wissen was das heißt: Hingehen!

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