Nachlese - Romeo und Julia

Dienstag, 4. Juni 2013

Die letzte Ballett-Premiere der Saison ging mit Romeo und Julia am 25. Mai über die „beste Tanzbühne Österreichs“ (Andrea Amort). Jochen Ulrichs unsterbliche Choreografie aus dem Jahr 1991 (adaptiert und eingerichtet von Darie Cardyn und Leszek Kuligowski) zur bezwingend-schönen Musik Sergej Prokofjews - das ließen sich auch die Medien-VertreterInnen nicht entgehen:

Ditta Rudle von tanz.at befindet, dass Jochen Ulrichs „düstere Version im neuen Musiktheater besonders durch die aggressiven akrobatischen Gruppenszenen bestach“. Eine wichtige Rolle habe Ulrich der Amme Julias zugeteilt und „Anna Štĕrbová tanzt  sie eindrucksvoll“. „Mercutio und Benvolio (Alexander Novikov, Emanuele Rosa) sind übermütig und akrobatisch unterwegs, ganz im Sinne der ihnen zugewiesenen Musik.“ „Gelungen ist die Lichtregie, die die kalten Massenszenen effektvoll gegen die hellen Liebesszenen setzt.“ „Die Kostüme von Marie-Therese Cramer wirken perfekt.“ „Sie unterstreichen die Zeitlosigkeit“, die Ulrich anstrebte. „Begeisterter Applaus für Jereb und Štĕrbová und das gesamte Linzer Ensemble.“

„Das Ballettensemble agiert mit technischer Präzision und viel Freude“, schreibt Paul Michael Delavos, neuer Kritiker der Wiener Wochenzeitung Die Furche. „Anna Štĕrbová berührt als Amme in ihrem Gewissenskonflikt zwischen Gehorsam und Verständnis.“ Und zur Musik: „Dennis Russell Davies dirigiert das Bruckner Orchester Linz mit viel Verve aber dennoch differenziert.“

„Grandioses Romeo und Julia-Ballett“ konstatiert Kritikerin Maria Chiu in der Kronenzeitung. „Jochen Ulrichs Ballett-Klassiker erlebte posthum inszeniert von Darie Cardyn und Leszek Kuligowski - eine triumphale Premiere im Linzer Musiktheater.“ „Die Protagonisten werden durch zwei würdige Tänzer verkörpert.“ „Grandiose Figuren sind Alexander Novikov als frecher Mercutio, Ziga Jereb als Tybalt, Irene Bauer als kühle Lady Capulet, oder Matej Pajgert als Graf Paris.“ Das Bruckner Orchester spielt „ unter Dennis Russell Davies grandios auf“. „Bravo-Rufe!“

„Musik und Tanz im Schönklang“, titelt Silvia Nagl in den OÖN, „Jubel bei der Premiere des Balletts“ heißt es in der Unterzeile. „Zum Meisterstück ist der Tanz der Ritter geworden“, auf der Bühne und im Orchestergraben. „Dennis Russell Davies spielt diese schwerfällig rhythmisierten Klänge mit enormer Ausdruckskraft und Stärke, punktiert und präzise, dass es einen fast vom Sitz reißt.“ „Tolle Kostüme von Marie-Therese Cramer.“ „Besonders beeindruckend auch die gut einstudierten und realitisch wirkenden Fechtszenen.“ „Anna Štĕrbová zwischen Anmut und Wut; großartige Ziga Jereb als Militarist, kraftvoller Humor von Alexander Novikov, ein pfiffiger Clown ist Emanuele Rosa, Irene Bauer eine Vamp-artige Lady Capulet, Matej Pajgert ein arroganter Graf Paris.“

Georg Höfer, für das Neue Volksblatt vor Ort, bezeichnet Romeo und Julia als Beleg für das „hohe Niveau unseres Ballettensembles und des Linzer Bruckner Orchesters.“ „Vor allem das Liebespaar war ideal besetzt. Sowohl Agnes Schmetterer als auch Jonatan Salgado Romero besaßen die schwebende Anmut zweier Menschen, die von der tödlichen Feindschaft ihrer Häuser in den Tod getrieben werden. Das war hohe Tanzkunst!“ „Ziga Jereb, Alexander Novikov und Anna Štĕrbová boten beachtliche Leistungen.“ „Am Pult des glänzend vorbereiteten Bruckner Orchesters stand Dennis Russell Davies, der souverän den Abend musikalisch betreute.“ „Starker Schlussbeifall.“

„Ballettpremiere bejubelt“, schreibt Valerie Himmelbauer in Tips, euphorisch. Es sei „eine Inszenierung, welche die Herzen zum Schmelzen und die Augen zum Tränen bringt“.

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