Opern Premiere - Maria Stuarda

Dienstag, 13. Dezember 2011

Royaler Zickenkrieg. Zwei erbitterte Kontrahentinnen treffen in Gaetano Donizettis Belcantowerk Maria Stuarda aufeinander. Die eine, Elisabetta, ist die pflichtbewusste und jungfräuliche Königin Englands, die ihr privates Glück und Bedürfnisse der Führung ihres Volkes unterordnet; und Maria, Königin Schottlands, die Gefühlsethikerin, die alles auslebt. Zickenkrieg deluxe!

Von einem „musikalischen Ereignis“ ist in der OÖ Krone zu lesen. Dennis Russell Davies habe eine „goldene Hand“ für Donizetti, so drückt es Balduin Sulzer aus. Das Bruckner Orchester war „bestens disponiert“. Das Gold schien Sulzer auch in den Stimmen zu hören: „Mit Christiane Boesiger in der Titelpartie und Katerina Hebelkova sind die stimmlich extrem exponierten Fraue-Rollen exzellent besetzt“. „Bestes zu berichten ist auch von Jacques le Roux, Seho Chang, Martin Achrainer und Danuta Moskalik.“ – Royal Flush!

Nahtlos in diesen Lobe-Gesang fügt sich Paul Stepaneks Besprechung im Neuen Volksblatt ein: „Jubelnder Beifall für ein wahres Fest der Stimmen“, heißt es schon im Vorspann. Weiters ist von der „eindrucksvollen Linzer Erstaufführung“ zu lesen. Olivier Tambosi (Regie), Bernhard Rehn (Bühnenbild) und Carla Caminati (Kostüme) hätten dieses Juwel des Belcanto „in eine wohlüberlegte, harmonische abgestimmte Szene“ gesetzt. Die Regie enthalte einen „Reichtum an Symbolen“.
Als „wahre Glanzstücke“ bezeichnet Stepanek die Hauptrollen: „überzeugend und bewundernswert“ haben Christiane Boesiger und Katerina Hebelkova diese „mörderischen Partien“ bewältigt. Auch die Männer werden bedacht: „bravouröser Klang“ (Jacques le Roux), „berührendes Leben einhauchen“ vermochte Seho Chang. „Jubelnder Beifall“, und „Pflichttermin“.

Königlich unterhalten hat sich auch Wolfgang Katzböck, seines Zeichens Korrespondent der Austria Presse Agentur: „Großer Erfolg“ von Maria Stuarda am Landestheater! Christiane Boesiger bewältigt „die hochdramatischen Anforderungen ihrer Partie nahezu mühelos und überzeugt auch darstellerisch“; als Elisabetta liefert „Katerina Hebelkova ein weiteres Beispiel ihrer eindrucksvollen stimmlichen und darstellerischen Gestaltungskraft“. „Großer Jubel für beide Sängerinnen!“

Michael Wruss konstatiert in den OÖ Nachrichten: „Eine Produktion mit großen Stärken.“ Bernhard Rehns Raum habe eine „bezwingende und das Stück intellektuell verstärkende Wirkung“. Und sogar einen Vergleich mit der Gruberova baut der Kritiker ein: „Christiane Boesiger hatte speziell bei den lyrischen Passagen ebensoviel zu sagen“. Gerade hier sei es ihr gelungen „zu berühren und mit perfekt geführter Stimme und optimal gestalteten Passagen zu punkten.“ Eine, wie Wruss findet, „beachtenswerte Interpretation“. Katerina Hebelkova als Elisabetta werde den großen Namen „im sehr intensiven Ausdruck und dem ebenso starken Spiel auf jeden Fall gerecht.“ – Hail to the Queens!

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