13 Fragen an Katharina Müllner
Sonntag, 10. Juni 2018
1 | Was ist dein Morgenritual?
Damit mich der Wecker nicht stört, wache ich meistens vor ihm auf. Anschließend zwinge ich mich zu meinen Sportübungen, es sei denn, ich gehe am Nachmittag laufen, dann verzichte ich am Morgen auf die zwanzig Minuten Gymnastik. Dann mahle ich meinen Kaffee frisch und bediene meine Siebträgermaschine. Dabei gönne ich mir schon den kleinen Luxus, beim Kaffee wirklich auf die Qualität zu achten. Dementsprechend hat sich über die Zeit die Auswahl der Bohnen und die Zubereitung mittlerweile zu einer Art Hobby von mir entwickelt.
Nach dem Kaffee und einem eventuellen Frühstück mit Haferflocken oder einem Weckerl begebe ich mich dann ins Theater, um mich vor der Probe noch ein bisschen warm zu spielen.
2 | Was hörst / liest du gerade?
In Hinblick auf „Oper am Klavier“ lese ich momentan natürlich Thomas Manns Joseph und seine Brüder. Generell lese ich viel und gerne quer durch die Literatur. Vor kurzem habe ich etwa auch Stefan Zweigs Die Welt von gestern gelesen.
Musik höre ich in meiner Freizeit nicht so viel, aber wenn, dann ist es schon eher Klassik, vor allem Mahler, Bach, Britten – besonders die Opern! –, aber auch Wagner und Richard Strauss; und selbstverständlich auch passend zu unserem Joseph–Projekt Händels Oratorien, von denen ich schon viele korrepetieren oder selbst im Chor mitsingen durfte.
3 | Als welches Tier wärst du glücklich?
Ich habe zwar Tiere sehr gerne und liebe vor allem Hunde, aber ich glaube, dass ich selbst eigentlich kein Tier sein möchte.
4 | Welche drei Begriffe fallen dir spontan zu Österreich ein?
Spontan fallen mir da erst einmal nur Klischees wie Mozart, Salzburger Festspiele oder Melange ein. Wenn ich weiter drüber nachdenke, müsste ich hier die momentane katastrophale Politik nennen. Auf der anderen Seite passt aber natürlich auch ein Begriff wie „Kultur“ zu Österreich, wobei auch der durch die aktuelle Politik gefährdet sein könnte. Aber da arbeiten wir am Theater ja mit allen Mitteln dagegen. Und dann ist Österreich natürlich schlicht und einfach das Land, aus dem ich komme.
5 | Was wolltest du in Linz immer schon machen, hast es aber noch nicht geschafft?
Bislang habe ich es mir noch nicht gelungen, die Badeseen um Linz zu erkunden.
6 | Was macht dich verlegen?
Interviews!
7 | Welche Frage sollte in einem Interview mit dir nicht fehlen? – Und deine Antwort?!
Darf ich auch sagen, was ich in einem Interview nicht gefragt werden möchte? Denn ich mag diese Fragen nicht, wie ich mich als Frau beim Dirigieren fühle oder ob man als Frau anders behandelt wird, wenn man vor einem Orchester steht, denn da spielt das Geschlecht ja nun keine Rolle.
8 | Was ist das erste Theaterereignis, an das du dich erinnern kannst?
Es war sicherlich nicht das erste Theaterereignis, aber es war wirklich so etwas wie eine Initialzündung: Als ich ungefähr 15 Jahre alt war, hat mich mein Musiklehrer in die Wiener Staatsoper „mitgezerrt“, wo wir uns Richard Wagners Die Meistersinger von Nürnberg auf dem Stehplatz angeschaut haben. Ich war vollkommen fasziniert von diesem Stück, von dieser Masse an Mitwirkenden auf der Bühne, von der Musik aber auch vom Publikum, weil ich gar nicht glauben konnte, dass sich da wirklich Leute fünf Stunden in die Oper stellen, um der Aufführung zu folgen. Das war wirklich ein Ereignis!
9 | Wenn du einen anderen Beruf ausüben müsstest, welchen würdest du wählen?
Dann würde ich höchstwahrscheinlich in den Beruf gehen, den ich auch studiert habe, nämlich Lehrerin für Musik, Psychologie und Philosophie. Die Idee, zu unterrichten, hat mir immer schon sehr gefallen und so habe ich erst mit dem Lehramtsstudium begonnen (und auch abgeschlossen). Das Dirigieren hat sich dann erst im Laufe dieses Studiums herauskristallisiert. Klavier habe ich mit fünf Jahren angefangen zu lernen: Allerdings war das eher ein Zufall, denn eigentlich sollten meine älteren Brüder Klavierunterricht bekommen. Die haben dann allerdings dazu keine Lust gehabt. Und dann war das Klavier da, und ich war da, und dann hat man beides halt zusammengebracht.
10 | Welche 3 Dinge würdest du auf keinen Fall auf eine einsame Insel mitnehmen?
Elektronische Geräte, meine Uhr und Fast Food!
11 | Welches Kunstwerk, gleich welchen Genres, hat in dir die stärkste Emotion ausgelöst?
Das war sicherlich schon die erwähnte Meistersinger–Erfahrung. Aber ich habe auch ein großes Faible für Architektur und gehe sehr gerne in Museen. Aber es gibt jetzt kein Kunstwerk, das ich über alle andere setzen würde.
12 | Stell Dir vor, du bist einen Tag lang unsichtbar. Was würdest du machen?
Auf Urlaub fahren, weil das dann gratis ist!
13 | Dein liebster Ort in Linz?
Hinter dem Schlossmuseum gibt es so ein schönes Platzerl im Grünen. Aber auch der Bauernberg gefällt mir sehr gut.
Katharina Müllner begann ihre musikalische Ausbildung im Alter von fünf Jahren am Klavier, später folgten Violine und weitere Instrumente. Bereits während ihrer Schulzeit sammelte sie, gefördert durch ihren Musiklehrer Heinz Knaus, wichtige Erfahrungen in Dirigieren und Chorsingen. Nach der Matura begann sie in ihrer Heimatstadt Wien ein Lehramtsstudium Musikerziehung an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, sowie Psychologie/Philosophie an der Universität Wien, das sie 2015 mit Auszeichnung abschloss. Ihr Dirigierstudium an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien schloss sie 2017 im Rahmen eines Konzertes mit den Bratislava Symphonikern im Radiokulturhaus Wien ab.Im Juni 2016 übernahm sie die musikalische Leitung von Millöckers Gasparone im Theater an der Gumpendorferstraße.
Sie dirigierte bereits Konzerte im Gläsernen Saal des Wiener Musikvereins, im Wiener Konzerthaus, sowie im Kuppelsaal der TU. Bei den Schlossfestspielen Langenlois arbeitet Katharina Müllner im Sommer 2017 als musikalische Assistentin bei einer Produktion von Lehárs Die lustige Witwe.
Seit der Spielzeit 2017/2018 ist die junge Dirigentin als Korrepetitorin mit Dirigierverpflichtung am Landestheater Linz engagiert, wo sie bereits Eine Nacht in Venedig dirigierte und als Pianistin und musikalische Leiterin Händels Joseph and his Brethren in der Reihe „Oper am Klavier“ betreut.
Damit mich der Wecker nicht stört, wache ich meistens vor ihm auf. Anschließend zwinge ich mich zu meinen Sportübungen, es sei denn, ich gehe am Nachmittag laufen, dann verzichte ich am Morgen auf die zwanzig Minuten Gymnastik. Dann mahle ich meinen Kaffee frisch und bediene meine Siebträgermaschine. Dabei gönne ich mir schon den kleinen Luxus, beim Kaffee wirklich auf die Qualität zu achten. Dementsprechend hat sich über die Zeit die Auswahl der Bohnen und die Zubereitung mittlerweile zu einer Art Hobby von mir entwickelt.
Nach dem Kaffee und einem eventuellen Frühstück mit Haferflocken oder einem Weckerl begebe ich mich dann ins Theater, um mich vor der Probe noch ein bisschen warm zu spielen.
2 | Was hörst / liest du gerade?
In Hinblick auf „Oper am Klavier“ lese ich momentan natürlich Thomas Manns Joseph und seine Brüder. Generell lese ich viel und gerne quer durch die Literatur. Vor kurzem habe ich etwa auch Stefan Zweigs Die Welt von gestern gelesen.
Musik höre ich in meiner Freizeit nicht so viel, aber wenn, dann ist es schon eher Klassik, vor allem Mahler, Bach, Britten – besonders die Opern! –, aber auch Wagner und Richard Strauss; und selbstverständlich auch passend zu unserem Joseph–Projekt Händels Oratorien, von denen ich schon viele korrepetieren oder selbst im Chor mitsingen durfte.
3 | Als welches Tier wärst du glücklich?
Ich habe zwar Tiere sehr gerne und liebe vor allem Hunde, aber ich glaube, dass ich selbst eigentlich kein Tier sein möchte.
4 | Welche drei Begriffe fallen dir spontan zu Österreich ein?
Spontan fallen mir da erst einmal nur Klischees wie Mozart, Salzburger Festspiele oder Melange ein. Wenn ich weiter drüber nachdenke, müsste ich hier die momentane katastrophale Politik nennen. Auf der anderen Seite passt aber natürlich auch ein Begriff wie „Kultur“ zu Österreich, wobei auch der durch die aktuelle Politik gefährdet sein könnte. Aber da arbeiten wir am Theater ja mit allen Mitteln dagegen. Und dann ist Österreich natürlich schlicht und einfach das Land, aus dem ich komme.
5 | Was wolltest du in Linz immer schon machen, hast es aber noch nicht geschafft?
Bislang habe ich es mir noch nicht gelungen, die Badeseen um Linz zu erkunden.
6 | Was macht dich verlegen?
Interviews!
7 | Welche Frage sollte in einem Interview mit dir nicht fehlen? – Und deine Antwort?!
Darf ich auch sagen, was ich in einem Interview nicht gefragt werden möchte? Denn ich mag diese Fragen nicht, wie ich mich als Frau beim Dirigieren fühle oder ob man als Frau anders behandelt wird, wenn man vor einem Orchester steht, denn da spielt das Geschlecht ja nun keine Rolle.
8 | Was ist das erste Theaterereignis, an das du dich erinnern kannst?
Es war sicherlich nicht das erste Theaterereignis, aber es war wirklich so etwas wie eine Initialzündung: Als ich ungefähr 15 Jahre alt war, hat mich mein Musiklehrer in die Wiener Staatsoper „mitgezerrt“, wo wir uns Richard Wagners Die Meistersinger von Nürnberg auf dem Stehplatz angeschaut haben. Ich war vollkommen fasziniert von diesem Stück, von dieser Masse an Mitwirkenden auf der Bühne, von der Musik aber auch vom Publikum, weil ich gar nicht glauben konnte, dass sich da wirklich Leute fünf Stunden in die Oper stellen, um der Aufführung zu folgen. Das war wirklich ein Ereignis!
9 | Wenn du einen anderen Beruf ausüben müsstest, welchen würdest du wählen?
Dann würde ich höchstwahrscheinlich in den Beruf gehen, den ich auch studiert habe, nämlich Lehrerin für Musik, Psychologie und Philosophie. Die Idee, zu unterrichten, hat mir immer schon sehr gefallen und so habe ich erst mit dem Lehramtsstudium begonnen (und auch abgeschlossen). Das Dirigieren hat sich dann erst im Laufe dieses Studiums herauskristallisiert. Klavier habe ich mit fünf Jahren angefangen zu lernen: Allerdings war das eher ein Zufall, denn eigentlich sollten meine älteren Brüder Klavierunterricht bekommen. Die haben dann allerdings dazu keine Lust gehabt. Und dann war das Klavier da, und ich war da, und dann hat man beides halt zusammengebracht.
10 | Welche 3 Dinge würdest du auf keinen Fall auf eine einsame Insel mitnehmen?
Elektronische Geräte, meine Uhr und Fast Food!
11 | Welches Kunstwerk, gleich welchen Genres, hat in dir die stärkste Emotion ausgelöst?
Das war sicherlich schon die erwähnte Meistersinger–Erfahrung. Aber ich habe auch ein großes Faible für Architektur und gehe sehr gerne in Museen. Aber es gibt jetzt kein Kunstwerk, das ich über alle andere setzen würde.
12 | Stell Dir vor, du bist einen Tag lang unsichtbar. Was würdest du machen?
Auf Urlaub fahren, weil das dann gratis ist!
13 | Dein liebster Ort in Linz?
Hinter dem Schlossmuseum gibt es so ein schönes Platzerl im Grünen. Aber auch der Bauernberg gefällt mir sehr gut.
Katharina Müllner begann ihre musikalische Ausbildung im Alter von fünf Jahren am Klavier, später folgten Violine und weitere Instrumente. Bereits während ihrer Schulzeit sammelte sie, gefördert durch ihren Musiklehrer Heinz Knaus, wichtige Erfahrungen in Dirigieren und Chorsingen. Nach der Matura begann sie in ihrer Heimatstadt Wien ein Lehramtsstudium Musikerziehung an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, sowie Psychologie/Philosophie an der Universität Wien, das sie 2015 mit Auszeichnung abschloss. Ihr Dirigierstudium an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien schloss sie 2017 im Rahmen eines Konzertes mit den Bratislava Symphonikern im Radiokulturhaus Wien ab.Im Juni 2016 übernahm sie die musikalische Leitung von Millöckers Gasparone im Theater an der Gumpendorferstraße.
Sie dirigierte bereits Konzerte im Gläsernen Saal des Wiener Musikvereins, im Wiener Konzerthaus, sowie im Kuppelsaal der TU. Bei den Schlossfestspielen Langenlois arbeitet Katharina Müllner im Sommer 2017 als musikalische Assistentin bei einer Produktion von Lehárs Die lustige Witwe.
Seit der Spielzeit 2017/2018 ist die junge Dirigentin als Korrepetitorin mit Dirigierverpflichtung am Landestheater Linz engagiert, wo sie bereits Eine Nacht in Venedig dirigierte und als Pianistin und musikalische Leiterin Händels Joseph and his Brethren in der Reihe „Oper am Klavier“ betreut.