Nachlese „Kaufmann von Venedig“ und „Die Stühle“

Samstag, 6. Oktober 2012

Schlag auf Schlag folgen die Premieren im Linzer Landestheater aufeinander. Zuerst stand am Donnerstag, dem 27. September, Die Stühle von Ioncesco auf dem Programm:

„Großes Theater auf einer kleinen Bühne, reduziert auf zwei hervorragende Schauspieler“, schwärmt Claudia Tröster in der Kronen Zeitung über die „sehenswerte Premiere“. „Die Doyens des Linzer Ensembles, Eva-Maria Aichner und Thomas Kasten, besetzen ihre Rollen mit Überzeugungskraft.“

Mariella Moshammer vom Neuen Volksblatt beschreibt in ihrer Kritik das Stück und seine kleinsten Details: „Nicht die Leere, sondern die Hoffnung bleibt, auch wenn die Alten tot von der Insel baumeln. So führt man absurdes Theater wirklich ad absurdum. Das Premierenpublikum schenkte (…) anhaltenden Applaus!“

„Die Maskenbildner haben gute Arbeit geleistet und das Schauspiel-Duo (…) optisch enorm altern lassen, (…)von unaufdringlicher Schönheit die Wasserspiegelung von Valentin Huber“ lobt Silvia Nagl von den Oberösterreichischen Nachrichten Bühne und Maske. „Verena Koch (…) zeigt eine teils berührende Liebesgeschichte.“

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Am Samstag darauf, dem 29. September, fand die Premiere von Der Kaufmann von Venedig von Shakespeare, Deutsch von Willert, statt. Hier die verschiedenen Meinungen der Kritiker:

Claudia Tröster aus der Kronen Zeitung. „Eine äußerst stimmige Aufführung, die Shakespeares Geist erahnen lässt. Großer Applaus für Regie, Ensemble und Ausstattung!“

Norbert Mayer schreibt in der Presse: „Die Inszenierung beschert einen eigenwilligen Mix modischer Einfälle und schöner Traditionen.“ Novotny und Richter können mit ihren Gags positiv auffallen. „Die Kästchen-Proben sind wie in einem Zaubermärchen inszeniert, das ist gut so.“

Ganz viel Lob erhält das Ensemble von Philipp Wagenhofer im Neuen Volksblatt, der es schön findet, dass Willert „eine komplexe Geschichte auf ihre wesentlichen Elemente fokussiert.“ Bühne und Kostüme werden ausgiebig gelobt und „Thomas Bammer als schwermütiger Antonio und Lutz Zeidler als Rache suchende Shylock sind großartige Kontrahenten“. Es folgen noch weitere positive Bemerkungen über das Schauspielensemble. Gesamt gesehen ist die Inszenierung ein „zeitgemäßes Konglomerat“ und eine „gelungene Interpretation“.

Anerkennungen von Silvia Nagl von den Oberösterreichischen Nachrichten gibt es insbesondere für Barbara Nowotny: „Sie erweist sich wieder einmal als Schauspielerin, die sprachlich als auch darstellerisch mit selbstverständlicher Natürlichkeit zu überzeugen vermag.“ Zusammenfassend meint sie: „Zwei Stunden kurzweilige Spielzeit, in denen viel Kluges und Amüsantes zu hören ist und manch schöne Bilder zu sehen sind.“

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(rice)