Ein gelungener Theaternachmittag mit Engelchen und Bengelchen

Dienstag, 2. Oktober 2012


Mord, Liebe, Tugend und Sündhaftigkeit – bei Rigoletto kollidiert nun alles miteinander und vermengt sich, nicht ganz reibungslos, zu einer nicht so recht unterscheidbaren Masse, in der man kein Gut und ebenso wenig ein absolutes Böse erkennen kann. Außer Gilda und dem Herzog, Erstere ist das bildhübsche, gläubige und naive Engelchen, der Andere jedoch das negative Gegenstück. Myung Joo Lee brillierte als Gilda, aber auch ihr Bengelchen, Pedro Velázquez Díaz, ging vollkommen in seiner Rolle des Herzogs von Mantua auf. Darüber hinaus darf natürlich eine ganz bestimmte Person, die die ganze Oper prägt, nicht vergessen werden: nämlich Gérard Kim, der seine Aufgabe, den Rigoletto darzustellen, mit Bravour meisterte.
Die Musik, bekannt aus der Werbung, deren Melodien uns tagtäglich umspielen und sich somit unbemerkt in unser Gehör einschleichen, verzaubert durch gefühlvolle und herzzerreißende Klänge, die die Sonne ins Herz scheinen oder genauso ein Gewitter über das Geschehen senken lassen.
Dies alles spielt letztendlich zusammen und lässt zu dem Schluss kommen, dass es wahrlich mehr als nur gelungener Theaternachmittag war. Daumen hoch!
Jackie McNichol