Nachlese - Der (eingebildete) Frauenfeind

Mittwoch, 23. Oktober 2013

Als „(K)eine kleine Männerspielerei“ betitelt Milli Hornegger von der Neuen Kronen Zeitung ihre Kritik zur Uraufführung von Tamsin Oglesbys Der (eingebildete) Frauenfeind, welche auf der neuen BackStage-Bühne des Schauspielhauses uraufgeführt wurde. Hornegger zufolge kam die Inszenierung „in diesem neuen Amphitheater-Ambiente spritzig über den roten Teppich.“ Begeistert ist sie zudem von den Darstellern, insbesondere von dem „blendend-ekelhaften Helmut Berger, der diese verkrampfte musikalische Silberlocke spielt. Weiters brillieren „Vasilij Sotke als tauber Bläser“ und „Lutz Zeidler als Orchester-Weiberheld.“ Auch „Katharina Vötter und Anna Eger schultern locker Schmäh, Wut und Frauenkampf.“

Als „Humorvolles Stück über Diskriminierung von Frauen“ beschreibt es Silvia Nagl von den Oberösterreichischen Nachrichten gleich zu Beginn ihrer Besprechung. Laut Nagl hat die britische Autorin für ihr Stück „genussvoll in den Tiefen der Witzkiste gewühlt, um das wahre Gedankengut herauszukramen.“ „Genau beobachtend, gescheit, mit trockenem Humor und Ironie verfasst sie schlagfertige und zweideutige Ping-Pong-Dialoge“. Nagl lobt das Stück als „humorvolle Geschichte, bei der die Männer ganz schön blöd ausschauen und die Frauen richtig gut wegkommen.“ Sie ist ebenfalls von der schauspielerischen Darbietung der männlichen Akteure begeistert, deren Darstellung sie als derart überzeugend als zum Speien gräuliche Männertypen“ beschreibt. Insgesamt bezeichnet Nagl die Darbietung der Schauspieler als „eine feine Charakterstudie“ und lobt damit „Lutz Zeidler als unsäglich unsympathischen Macho-Depp, Katharina Hofmann als Vollblutweib und Helmut Berger als selbstverliebten Künstlertyp mit frauenfeindlichem Vokabular.“ Auch Peter Pertusini brilliert in seiner komischen Dirigenten-Parodie, vor allem in der „großartigen Orchester-Dirigierszene!“ Zudem beweist sich Katharina Vötter als „Flirt-Trainern“ und Anna Eger „als von den Herren diskriminierte Trompeterin zeigt Energie, Temperament und viel Puste.“

„Eine Frau, die sich traut, allein unter Männern“ titelt Philip Wagenhofer vom Neuen Volksblatt seine Kritik. Mit diesem Titel verweist er auf die „Aktualität der Motive Molières, wie Emanzipation, Borniertheit der Intellektuellen und gesellschaftliche Vorurteile aller Art, die in diesem Stück untersucht werden.“ „Und dazu gehören wohl komödiantische, aber nicht zur Lächerlichkeit karikierte Charaktere samt pointierter Sprache.“ Neben der Darbietung der Hauptcharaktere, lobt Wagenhofer besonders die Rolle des „Pneumologen Dieter, den Aurel von Arx köstlich absurd spielt.“ Als „starken roten Faden“ beschreibt er „Katharina Vötter als flippige Anna.“

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