Neues von den Jungkritiker_innen
Dienstag, 15. Januar 2013
Unsere jungen KritikerInnen melden sich wieder zu Wort. Hier sind die aktuellsten Beiträge zu den laufenden Produktionen zu finden.
Gespräche nach dem Tod – Schwestern für immer und ewig
Nach dem Tod von Pauline ist Mathilde – ihre ältere Schwester – tagsüber mit Trauer, Leid, Kummer und auch Schuldgefühlen konfrontiert. Nur in der Nacht scheint alles noch wie früher zu sein. Denn kurz bevor Mathilde die Augen schließen kann, schlüpft die verstorbene Pauline noch einmal für sie durch ihre Schlafzimmertüre. Diese Nächte verbringen die beiden dann mit Geschichten erzählen, tanzen, streiten und einfach Spaß haben. Auch in der 40. Nacht besucht Pauline ihr ehemaliges Zimmer und verbringt die Stunden gemeinsam mit ihrer großen Schwester so, wie sie es früher gemacht hatten – als ob der Tod sie nicht getrennt hätte. Dieses eine Treffen sollte aber das Letzte sein. Für Mathilde ist es an der Zeit, den Schmerz über die tote Schwester zu verabschieden und endgültig von ihr Abschied zu nehmen, denn in ihrem Herzen wird Pauline trotzdem immer weiterleben und nie in Vergessenheit geraten. Genau das versucht Pauline in jener Nacht auch ihrer trauernden Schwester beizubringen: „Du brauchst ganz und gar nicht an mich zu denken, du brauchst auch keine Angst zu haben, dass du mich vergisst. Ich werde bestimmt an dich denken. Weil … du bist Mathilde, meine große Schwester. Du bist mein Engel.“
Schwestern von Theo Fransz ist ein Stück über den Tod und was es für ein Kind heißt, Abschied zu nehmen. Das ganze Stück spielt in einem bunt von Kindern bemalten Kinderzimmer mit einem bunten Kasten und mit einem Stockbett, in dem jetzt, nach dem Tod von Pauline, nur noch das obere Bett überzogen ist. Der bunte Kasten hat sich mit den einzelnen Szenen auch verändert. Dadurch wurde das Bühnenbild (Isabella Reder) etwas abwechslungsreicher. Zeynep Buyrac und Claudia Waldherr als Mathilde und Pauline spielten wirklich überzeugend und haben sich den lauten Endapplaus auf jeden Fall verdient.
Schwestern ist ein Theaterstück, bei dem man gleichzeitig lachen und auch weinen könnte. Ich habe mir das Stück gemeinsam mit meiner jüngeren Schwester angeschaut und wenn ich daran denke, dass ihr etwas zustößt, kann ich mich sehr gut in die Situation von Mathilde versetzen. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass es etwas über die Trauer hinweg hilft, wenn man nachts noch mit der verstorbenen Person „reden“ kann.
Ein bewegendes Stück über die Bewältigung von Trauer nach dem Verlust eines Familienmitgliedes!
Ephebiphobia – Angst vor Teenagern?
Das Schauspiel Ephebiphobia ist zurzeit in den Linzer Kammerspielen zu sehen. Es handelt von den Problemen, die bei der Erziehung eines Kindes auftreten können bzw. von den Problemen, die man sich innerhalb einer Familie selbst macht. Vor allem dann, wenn die Tochter eine 16-jährige Teenagerin ist …
Zu Beginn wird sogleich eine sehr ausdrucksstarke Szene geboten: Die 16-jährige Fran, genannt Mäuschen, tanzt mit einer Flasche-Wodka zu lauter Musik in ihrem Zimmer. Sie scheint sich irgendwie frei dabei zu fühlen; frei von ihren peinlichen Eltern. Eindeutig die am besten dargestellte Szene der Vorstellung! Weiters begeisterte mich die Idee, das Publikum als Psychologen zu nehmen, indem die Darsteller ihre Sitzungen mit Blick zum Zuschauerraum ohne ein Gegenüber abhalten.
Katharina Wawrik spielte ihre Rolle durchgehend überzeugend und als Zuschauerin musste ich mich zum Schluss des ganzen Konfliktes mit ihren Eltern einfach auf ihre Seite stellen … Im Gegensatz dazu hat mir die schauspielerische Leistung von Bettina Buchholz, als El, und Klaus Köhler, als Jim, eher weniger gefallen, weil die Eltern einfach nicht als realistische Personen zu mir durchdrangen.
Mutter und Vater von Mäuschen müssen immer wieder mit neuen Problemen ihrer Tochter kämpfen; dabei verhalten sie sich jedoch nicht zu ihrem eigenen Vorteil, sondern zum Vorteil von Fran, die es versteht, ihre Eltern gegeneinander auszuspielen. Verschiedene Lösungen werden in Betracht gezogen. Doch als sich zum Schluss die kritische Familiensituation zu beruhigen, ja nahezu friedlich zu werden scheint, entscheidet man sich für einen brutalen und meiner Meinung nach unmenschlichen Weg …
König & König – Auf der Suche nach der wahren Liebe
Der Regenbogentag beginnt am Nachmittag um 15.00 Uhr mit dem Schauspiel König & König. Die Königin, eine dicke, „alte“ Dame in Pink von Katharina Stehr verkörpert, hat genug davon, zu regieren und gleichzeitig des Dieners Arbeit zu tun. Sie erlässt ein Gesetz, das es ihr ermöglicht, in Pension zu gehen. Dafür muss ihr Sohn, Prinz Schöngeist (vom schönen Wenzel Brücher gespielt), der eigentlich lieber Origami macht und mit seinen Ottern spielt, aber eine Frau zum Heiraten finden, und sie starten mittels Facebook, Fernsehshows und Co. eine „Wer heiratet den Prinzen“-Kampagne. Viele Mädchen kommen, doch nicht alle, um ihn zu sehen. Eine verliebt sich sogar in den tollpatschigen Diener Marvin Nebelknecht. So nimmt die Geschichte ihren Lauf, bis der von seiner Mutter genannte Schöni zufällig auf Prinz Herrlich trifft, in den er sich auf den Ersten Blick verliebt und ihn heiratet.
Man kommt in den Raum und wird von Nebenknecht begrüßt, der versucht, den Tisch der Königin aufzustellen und ein wenig putzt. Seine körperliche Erscheinung lässt einen schon schmunzeln, doch sein Umgang damit ist köstlich! Auch im späteren Verlauf überzeugt er. Er ist fabelhaft witzig und doch steckt mehr in ihm, als der bloße Unterhalter. Das Bühnenbild könnte nicht besser gestaltet worden sein und man fühlt sich als Zuschauerin richtig wohl in dem gemütlichen Palast. In der Ferne sieht man sogar den Prinzen auf seinen Küchen reiten.
Die Königin passt richtig gut in das Ganze. Katharina Stehr hat mich begeistert, denn ihr gelang es wirklich, die pinke Lady raushängenzulassen und das Publikum immer wieder zum Lachen zu bringen.
Wenzel Brücher ist niedlich in seiner Rolle, und das ist durchaus als Kompliment gemeint. Er ist durch und durch Prinz Schöngeist, ohne jedoch besonders lustig oder aufregend zu sein: Er ist einfach lieb. Seine „Verehrerinnen“ – allesamt Sabrina Rupp – fand ich nicht besonders herausragend, doch die schauspielerischen und gesanglichen Fähigkeiten der Akteurin sind beeindruckend! Die Geschichte fand ich toll, gut durchdacht und mit viel Witz. Ebenso die Gestaltung des Bühnenbilds, den Windrädern und den Origami-Blumen. Die Inszenierung gefiel mir aufgrund der Fernsehshow-Einlage, den Liedern und der Party zur Hochzeit besonders gut. Es ist unwiderruflich treffend gemacht und gespielt! Das Publikum bestand aus Kindern, die mit Freude mitmachten, wenn die Königsfamilie Gelegenheit dazu gab, ihren Eltern und einigen in den Altersgruppen dazwischen. Für alle war dieser Nachmittag ein Hit, ich habe sogar im Nachhinein mit einigen gesprochen und es bestätigt bekommen. Also nicht nur „Theater für junges Publikum“!
Doch der Regenbogentag geht weiter! Und zwar hatte man im Anschluss an die Vorstellung die Gelegenheit einer Nachbesprechung mit den SchauspielerInnen, oder für die Kleineren unter uns (mich und viele Eltern inklusive) wurde ein Bastelworkshop angeboten. Hier konnte man sein eigenes Prinzen-/ Prinzessinnenschloss in einen Schuhkarton bauen! Ich liebte es, und ich glaube, es ging den anderen und den darin hineingeklebten Märchenprinzen genauso.
Aller guten Dinge sind zwei.
Gut gegen Nordwind
Nach dem Bestseller von Daniel Glattauer, wurde diese Geschichte zweier Menschen, die sich per E-Mail-Kontakt verlieben, für die Bühne übernommen.
Das, meiner Meinung nach, etwas zu karge Bühnenbild lenkte die Aufmerksamkeit des Publikums sehr direkt auf die zwei SchauspielerInnen. Katharina Hofmann als Emmi Rothner und Peter Pertusini als Leo Leike konnten auf ganzer Linie überzeugen. Die Emotionen, welche in den Mails transportiert werden, kamen durch exzellenten Einsatz des stimmlichen Umfangs der SchauspielerInnen stark, aber nicht übertrieben beim Publikum an. Witze und Pointen waren fein herausgearbeitet und lockerten den teils sehr emotionalen Text auf.
Auch die technische Unterstützung der SchauspielerInnen durch Ton (Musik von Bernhard Fleischmann) und Beamer war gut abgestimmt, wenngleich das Licht etwas dramatischer hätte ausfallen können.
Abschließend kann ich sehr positiv über die Produktion urteilen. Ein modernes Stück mit fast brennender Aktualität (man sehe sich das Angebot von Singlebörsen im Internet an). Und obwohl der fast indirekt erscheinende Dialog der ProtagonistInnen schwer auf die Bühne übertragbar ist, konnte mich diese Produktion überzeugen.
Gespräche nach dem Tod – Schwestern für immer und ewig
Nach dem Tod von Pauline ist Mathilde – ihre ältere Schwester – tagsüber mit Trauer, Leid, Kummer und auch Schuldgefühlen konfrontiert. Nur in der Nacht scheint alles noch wie früher zu sein. Denn kurz bevor Mathilde die Augen schließen kann, schlüpft die verstorbene Pauline noch einmal für sie durch ihre Schlafzimmertüre. Diese Nächte verbringen die beiden dann mit Geschichten erzählen, tanzen, streiten und einfach Spaß haben. Auch in der 40. Nacht besucht Pauline ihr ehemaliges Zimmer und verbringt die Stunden gemeinsam mit ihrer großen Schwester so, wie sie es früher gemacht hatten – als ob der Tod sie nicht getrennt hätte. Dieses eine Treffen sollte aber das Letzte sein. Für Mathilde ist es an der Zeit, den Schmerz über die tote Schwester zu verabschieden und endgültig von ihr Abschied zu nehmen, denn in ihrem Herzen wird Pauline trotzdem immer weiterleben und nie in Vergessenheit geraten. Genau das versucht Pauline in jener Nacht auch ihrer trauernden Schwester beizubringen: „Du brauchst ganz und gar nicht an mich zu denken, du brauchst auch keine Angst zu haben, dass du mich vergisst. Ich werde bestimmt an dich denken. Weil … du bist Mathilde, meine große Schwester. Du bist mein Engel.“
Schwestern von Theo Fransz ist ein Stück über den Tod und was es für ein Kind heißt, Abschied zu nehmen. Das ganze Stück spielt in einem bunt von Kindern bemalten Kinderzimmer mit einem bunten Kasten und mit einem Stockbett, in dem jetzt, nach dem Tod von Pauline, nur noch das obere Bett überzogen ist. Der bunte Kasten hat sich mit den einzelnen Szenen auch verändert. Dadurch wurde das Bühnenbild (Isabella Reder) etwas abwechslungsreicher. Zeynep Buyrac und Claudia Waldherr als Mathilde und Pauline spielten wirklich überzeugend und haben sich den lauten Endapplaus auf jeden Fall verdient.
Schwestern ist ein Theaterstück, bei dem man gleichzeitig lachen und auch weinen könnte. Ich habe mir das Stück gemeinsam mit meiner jüngeren Schwester angeschaut und wenn ich daran denke, dass ihr etwas zustößt, kann ich mich sehr gut in die Situation von Mathilde versetzen. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass es etwas über die Trauer hinweg hilft, wenn man nachts noch mit der verstorbenen Person „reden“ kann.
Ein bewegendes Stück über die Bewältigung von Trauer nach dem Verlust eines Familienmitgliedes!
Lena Lutz
Ephebiphobia – Angst vor Teenagern?
Das Schauspiel Ephebiphobia ist zurzeit in den Linzer Kammerspielen zu sehen. Es handelt von den Problemen, die bei der Erziehung eines Kindes auftreten können bzw. von den Problemen, die man sich innerhalb einer Familie selbst macht. Vor allem dann, wenn die Tochter eine 16-jährige Teenagerin ist …
Zu Beginn wird sogleich eine sehr ausdrucksstarke Szene geboten: Die 16-jährige Fran, genannt Mäuschen, tanzt mit einer Flasche-Wodka zu lauter Musik in ihrem Zimmer. Sie scheint sich irgendwie frei dabei zu fühlen; frei von ihren peinlichen Eltern. Eindeutig die am besten dargestellte Szene der Vorstellung! Weiters begeisterte mich die Idee, das Publikum als Psychologen zu nehmen, indem die Darsteller ihre Sitzungen mit Blick zum Zuschauerraum ohne ein Gegenüber abhalten.
Katharina Wawrik spielte ihre Rolle durchgehend überzeugend und als Zuschauerin musste ich mich zum Schluss des ganzen Konfliktes mit ihren Eltern einfach auf ihre Seite stellen … Im Gegensatz dazu hat mir die schauspielerische Leistung von Bettina Buchholz, als El, und Klaus Köhler, als Jim, eher weniger gefallen, weil die Eltern einfach nicht als realistische Personen zu mir durchdrangen.
Mutter und Vater von Mäuschen müssen immer wieder mit neuen Problemen ihrer Tochter kämpfen; dabei verhalten sie sich jedoch nicht zu ihrem eigenen Vorteil, sondern zum Vorteil von Fran, die es versteht, ihre Eltern gegeneinander auszuspielen. Verschiedene Lösungen werden in Betracht gezogen. Doch als sich zum Schluss die kritische Familiensituation zu beruhigen, ja nahezu friedlich zu werden scheint, entscheidet man sich für einen brutalen und meiner Meinung nach unmenschlichen Weg …
Lena Steinkellner
König & König – Auf der Suche nach der wahren Liebe
Der Regenbogentag beginnt am Nachmittag um 15.00 Uhr mit dem Schauspiel König & König. Die Königin, eine dicke, „alte“ Dame in Pink von Katharina Stehr verkörpert, hat genug davon, zu regieren und gleichzeitig des Dieners Arbeit zu tun. Sie erlässt ein Gesetz, das es ihr ermöglicht, in Pension zu gehen. Dafür muss ihr Sohn, Prinz Schöngeist (vom schönen Wenzel Brücher gespielt), der eigentlich lieber Origami macht und mit seinen Ottern spielt, aber eine Frau zum Heiraten finden, und sie starten mittels Facebook, Fernsehshows und Co. eine „Wer heiratet den Prinzen“-Kampagne. Viele Mädchen kommen, doch nicht alle, um ihn zu sehen. Eine verliebt sich sogar in den tollpatschigen Diener Marvin Nebelknecht. So nimmt die Geschichte ihren Lauf, bis der von seiner Mutter genannte Schöni zufällig auf Prinz Herrlich trifft, in den er sich auf den Ersten Blick verliebt und ihn heiratet.
Man kommt in den Raum und wird von Nebenknecht begrüßt, der versucht, den Tisch der Königin aufzustellen und ein wenig putzt. Seine körperliche Erscheinung lässt einen schon schmunzeln, doch sein Umgang damit ist köstlich! Auch im späteren Verlauf überzeugt er. Er ist fabelhaft witzig und doch steckt mehr in ihm, als der bloße Unterhalter. Das Bühnenbild könnte nicht besser gestaltet worden sein und man fühlt sich als Zuschauerin richtig wohl in dem gemütlichen Palast. In der Ferne sieht man sogar den Prinzen auf seinen Küchen reiten.
Die Königin passt richtig gut in das Ganze. Katharina Stehr hat mich begeistert, denn ihr gelang es wirklich, die pinke Lady raushängenzulassen und das Publikum immer wieder zum Lachen zu bringen.
Wenzel Brücher ist niedlich in seiner Rolle, und das ist durchaus als Kompliment gemeint. Er ist durch und durch Prinz Schöngeist, ohne jedoch besonders lustig oder aufregend zu sein: Er ist einfach lieb. Seine „Verehrerinnen“ – allesamt Sabrina Rupp – fand ich nicht besonders herausragend, doch die schauspielerischen und gesanglichen Fähigkeiten der Akteurin sind beeindruckend! Die Geschichte fand ich toll, gut durchdacht und mit viel Witz. Ebenso die Gestaltung des Bühnenbilds, den Windrädern und den Origami-Blumen. Die Inszenierung gefiel mir aufgrund der Fernsehshow-Einlage, den Liedern und der Party zur Hochzeit besonders gut. Es ist unwiderruflich treffend gemacht und gespielt! Das Publikum bestand aus Kindern, die mit Freude mitmachten, wenn die Königsfamilie Gelegenheit dazu gab, ihren Eltern und einigen in den Altersgruppen dazwischen. Für alle war dieser Nachmittag ein Hit, ich habe sogar im Nachhinein mit einigen gesprochen und es bestätigt bekommen. Also nicht nur „Theater für junges Publikum“!
Doch der Regenbogentag geht weiter! Und zwar hatte man im Anschluss an die Vorstellung die Gelegenheit einer Nachbesprechung mit den SchauspielerInnen, oder für die Kleineren unter uns (mich und viele Eltern inklusive) wurde ein Bastelworkshop angeboten. Hier konnte man sein eigenes Prinzen-/ Prinzessinnenschloss in einen Schuhkarton bauen! Ich liebte es, und ich glaube, es ging den anderen und den darin hineingeklebten Märchenprinzen genauso.
Marlene Pichler
Aller guten Dinge sind zwei.
Gut gegen Nordwind
Nach dem Bestseller von Daniel Glattauer, wurde diese Geschichte zweier Menschen, die sich per E-Mail-Kontakt verlieben, für die Bühne übernommen.
Das, meiner Meinung nach, etwas zu karge Bühnenbild lenkte die Aufmerksamkeit des Publikums sehr direkt auf die zwei SchauspielerInnen. Katharina Hofmann als Emmi Rothner und Peter Pertusini als Leo Leike konnten auf ganzer Linie überzeugen. Die Emotionen, welche in den Mails transportiert werden, kamen durch exzellenten Einsatz des stimmlichen Umfangs der SchauspielerInnen stark, aber nicht übertrieben beim Publikum an. Witze und Pointen waren fein herausgearbeitet und lockerten den teils sehr emotionalen Text auf.
Auch die technische Unterstützung der SchauspielerInnen durch Ton (Musik von Bernhard Fleischmann) und Beamer war gut abgestimmt, wenngleich das Licht etwas dramatischer hätte ausfallen können.
Abschließend kann ich sehr positiv über die Produktion urteilen. Ein modernes Stück mit fast brennender Aktualität (man sehe sich das Angebot von Singlebörsen im Internet an). Und obwohl der fast indirekt erscheinende Dialog der ProtagonistInnen schwer auf die Bühne übertragbar ist, konnte mich diese Produktion überzeugen.
Gerolf Eder