Preview – „Die Jüdin von Toledo“ und „Rigoletto“

Dienstag, 18. September 2012



Die ersten beiden Premieren stehen bereits in den Startlöchern: Grillparzers Die Jüdin von Toledo und  Verdis Klassiker Rigoletto werden am Linzer Landestheater den Herbst abwechslungsreich gestalten! Bei den Pressegesprächen wurde schon vorab so einiges verraten:

Am 12. September outeten sich Chefdramaturg Franz Huber und Regisseur Peter Wittenberg als riesige Grillparzer-Fans und erklärten, warum sie sich an das eher weniger gespielte Stück heranwagen. Franz Huber dazu: „Es ist kein klassischer Grillparzer, steht aber trotzdem auf dem Spielplan, weil es die zerrissene Figur des Alfonso, den König von Kastilien und seine verboten Liebe zur Jüdin zeigt.“ Dass dieser „Kindkönig“ auch moderne Charakteristika aufweist, bestätigte Peter Wittenberg: „Er ist der König der Schmerzvermeidung und musste seine Kindheit und Jugend dem Reich opfern.“ Augenzwinkernd fügt er hinzu: „William löst das zum Beispiel anders als Harry!“ Nach einem intensiven Gespräch ist die Vorfreude und Neugier auf das Stück mit Triebstau und innerer Wut Grillparzers besonders groß. Ein Trauerspiel aus dem Jahre 1851, in dem das Opfer nicht immer gut, und der Täter nicht immer automatisch böse sein muss, mit um 1195 spielender Handlung, Aktualität zu verpassen, kann nur neugierig auf mehr machen!

Premiere am Sonntag, 23. September 2012 in den Kammerspielen
Stückinfo & Termine

Die Oper Rigoletto knüpft in groben Zügen hinsichtlich Übermut, Königshäuser, Mord und Tragik thematisch an Die Jüdin von Toledo an. Regisseur und Intendant Rainer Mennicken erfüllt  sich damit einen Kindheitstraum, Verdis „Blockbuster“ inszenieren zu dürfen. Jahrelang vom Narr mit dem Buckel begleitet und den Gesängen von Dietrich Fischer-Dieskau im Ohr, konnte er sich nun endlich dem Vater-Tochter-Konflikt annehmen. Mit der musikalischen Unterstützung von Ingo Ingensand sowie Stefan Brandtmayr (Bühne), Cornelia Kraske (Kostüme) und Wolfgang Haendeler (Dramaturgie) konnte schon beim Pressegespräch nichts schief gehen und ein Blick auf die Produktion geworfen werden. Die Zeitlosigkeit steht auch hier im Mittelpunkt, was die Kostüme auf hohem ästhetischem Niveau unterstreichen sollen. Es erwartet uns ein völlig neuer Rigoletto („Hat’s mit Sicherheit noch nie gegeben!“ – Rainer Mennicken), wobei Kostüme, Bühnenbild und die allbekannte Musik miteinander einen schönen sinnlichen und starken Eindruck ergeben sollen. Die mindestens doppelt besetzten Rollen werden jede für sich „spannend, empfehlenswert ABER unterschiedlich sein“, gibt Ingo Ingensand einen Vorgeschmack und vielleicht auch einen kleinen Wink, sich das Stück mehr als nur einmal zu Gemüte zu führen.

Premiere am Samstag, 22. September 2012 im Großen Haus
Stückinfo & Termine

(rice)