13 Fragen an Alessia Rizzi

Sonntag, 28. Januar 2018

1 | Was ist dein Morgenritual? 
Ich wache auf, mache mir Frühstück und versuche innerhalb einer Stunde möglichst viel zu essen, weil ich Angst habe, schnell wieder Hunger zu bekommen. Dabei höre ich italienisches Radio – das gibt mir das Gefühl, nicht so weit weg von zuhause zu sein. Ich dusche und verlasse das Haus gegen viertel vor neun. Dann gehe ich in den Fitnessraum oder mache mich für’s Training warm.

2 | Was liest du gerade?
„Gewohnheit der Liebe“ von Doris Lessing.

3 | Als welches Tier wärst du glücklich? 
Ein Panther, ein schwarzer! Panther sind Raubtiere und unabhängig. Das passt zu mir!

4 | Welche drei Begriffe fallen dir spontan zu Österreich ein?
Ein südlicheres Deutschland. Wir nennen die Süditaliener „Terroni“, das ist kein so schöner Ausdruck, meint aber, dass sie freier sind, gelassener als die Bewohner des Nordens. Freundlichkeit. Die Farbe Grau, ich empfinde vieles hier als grau.

5 | Was wolltest du in Linz immer schon machen, hast es aber noch nicht geschafft?
Ein Ziel ist die Basilika auf dem Pöstlingberg. Das nehme ich mir für einen schönen, sonnigen Tag vor. Und natürlich freue ich mich darauf, Wien zu erkunden.

6 | Was macht dich verlegen?
Wenn ich Komplimente bekomme.

7 | Welche Frage sollte in einem Interview mit dir nicht fehlen? – Und deine Antwort?!
Keine Ahnung!

8 | Was ist das erste Theaterereignis, an das du dich erinnern kannst?
Ich bin eigentlich zufällig zum Tanz gekommen. Ich selbst habe mir das gar nicht ausgesucht. Meine beste Freundin fing an, zur Ballettschule zu gehen und ich bin einfach mitgegangen. Aufführungen haben mich nie interessiert, erst nach zwei Jahren habe ich mir eine Vorstellung angesehen. Es war Pipistrello (Die Fledermaus), ein Ballett in der Mailänder Scala mit Alessandra Ferri. Zwei Freunde von mir haben mitgetanzt. Das war schön, cool, magisch und da dachte ich, das ist es, was ich tun möchte!

9 | Wenn du einen anderen Beruf ausüben müsstest, welchen würdest du wählen?
Meine Lehrerin hat mir immer gesagt, dass sie mich auch als Schauspielerin sähe. Ja, ich glaube, das würde mir gefallen.

10 | Welche 3 Dinge würdest du auf keinen Fall auf eine einsame Insel mitnehmen?
Mein Telefon, meine Eltern: also meinen Vater und meine Mutter – das sind ja schon drei!

11 | Welches Kunstwerk, gleich welchen Genres, hat in dir die stärkste Emotion ausgelöst?
Eine Ballett-Aufführung von Manon auch an der Scala, mit Sylvie Guillem: Sie musste aus einer Kutsche aussteigen und hat nur ihre Füße auf den Boden gesetzt – sie hat nichts anderes getan als das und das ganze Theater tobte minutenlang. Ich habe die Luft angehalten und war überwältigt von meinen Gefühlen. Nach der Vorstellung habe ich sie gesehen. Ich habe ja an der Scala studiert, kannte dort ein paar Leute und wollte ihr einfach physisch begegnen. Das hat mich dann völlig überfordert und diese Aufführung gehört bis heute zu meinen stärksten Theatererfahrungen.

12 | Stell Dir vor, du bist einen Tag lang unsichtbar. Was würdest du machen?
Eine Bank ausrauben! Besser noch: einen Juwelier!

13 | Dein liebster Ort in Linz?
Die Brücke über die Donau – die Mitte der Brücke, spät in der Nacht, wenn keine Straßenbahn mehr fährt, wir noch auf ein Bier gehen. Ich mag es auf der Mitte der Brücke stehen zu bleiben, Musik zu hören, in den Strom zu gucken und zu überlegen, wo er mich hinbringen könnte.


Die Italienerin Alessia Rizzi wurde in Mailand geboren und absolvierte ihre Tanzausbildung an der Tanzakademie der Scala und am West Finnland College. Zusätzlich belegte sie Kurse in zeitgenössischem Tanz sowie in Schauspiel. Sie wurde mehrfach ausgezeichnet und trat im August 2015 ihr erstes Festengagement in der Tanzkompanie der Landesbühnen Sachsen an. Seit Beginn der Spielzeit 2017/2018 ist Alessia Rizzi Ensemblemitglied in der Tanzkompanie TANZLIN.Z und war bereits in Music for a while und Die kleine Meerjungfrau zu erleben. In Der Tod und das Mädchen tanzt sie einen Menschen, den Tod und den Teufel.