Opern-Premiere La Cenerentola
Dienstag, 8. Februar 2011
Kecke Mäuse statt Tauben. Gioachino Rossinis komische Oper La Cenerentola, landläufig als Aschenputtel bekannt, feierte am Samstag, 5. Februar 2011 eine fulminante Premiere im Großen Haus des Landestheaters Linz. Adriana Altaras’ Linz Debüt geriet zu einem glanzvollen Höhepunkt der heurigen Opernsaison. Sprühender Witz, präzise Personenführung, das surreal-fantastisch anmutende Bühnenbild (Yashi Tabassomi), Ausflüge in die Welt von Sigmund Freud und einem Ensemble in Bestform, rissen das Premieren-Publikum zu nicht-enden-wollenden Begeisterungsstürmen hin. Bravo! Brava! Ein Erfolg auf ganzer Linie.
Da sparen sogar die gestrengen Feuilletonisten nicht mit Lob:
Balduin Sulzer (OÖ Krone) lässt die Katze bereits im Vorspann aus dem Sack: „Bravi, bravissimi! Stürmischer Publikumserfolg für Rossinis fulminante Lustspieloper...“ Die Neuinszenierung präsentiere sich „in spektakulärer Prestoparlando-Virtuosität“, die den Vokalisten sowie Orchester „extreme Konzentrationsfähigkeit auf synchrone Musikabläufe“ abfordert, analysiert Sulzer. Sein Fazit: „Stimmlich hochklassige SängerInnen“ und „ein ganz lautstarkes Lob auf die einfallspralle Inszenierung durch Adriana Altaras“.
Wenn das kein Bingo ist: „Ein komödiantischer Volltreffer“, titelt das Neue Volksblatt in seiner Besprechung. Paul Stepanek stellte eine „fast euphorische Stimmung“ fest, die das große Finale „auf der Bühne und im Publikum“ hinterließ.
Die Gründe dafür sieht er in Rossinis „genialer Musik“, „erfrischend präsentiert“ vom Bruckner Orchester Linz unter Marc Reibel. Des weiteren Adriana Altaras’ „ausgefeilte Regie mit taktgenauer Personenführung“, die „pfiffigen Kostümwirkungen“ und natürlich das Ensemble. Allen voran „Überragend Katerina Hebelkova, komödiantisch und sängerisch bestens unterwegs Martin Achrainer, trotz leichter Indisposition überzeugend Jacques le Roux. Franz Binder ließ seine komödiantische Seite aufleuchten, trefflich begleitet von Gotho Griesmeier und Kathryn Handsaker.“
„Riesenapplaus ... in einer pointenreichen Inszenierung“, bringt es Michael Wruss (OÖ Nachrichten) auf den Punkt. Er hebt das „spritzige, entkrampfte Spiel“ hervor, das „wirklich perfekt gelang“. Auch für das Geschehen im Orchestergraben findet Wruss salbungsvolle Worte und attestiert Marc Reibel das Bruckner Orchester „mit ungezügelter Lebendigkeit“ zu leiten. Unisono mit den anderen Zeitungen: „Aus dem Ensemble ragte Katerina Hebelkova strahlend heraus“. Ebenso „hervorragend“ Jacques le Roux. Die beiden bösen Schwestern „wurden brillant von Gotho Griesmeier und Kathryn Handsaker gegeben“.